Grafschaft Sponheim

Territorium im Heiligen Römischen Reich
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Die Grafschaft Sponheim im heutigen Rheinland-Pfalz entwickelte sich im Hochmittelalter und bestand bis zu den Napoleonischen Kriegen.

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Wappen der Grafschaft Sponheim

Lage und Territorium

 
Landkarte um 1800 mit dem Badener Teil der Grafschaft Sponheim

Das Territorium der Grafschaft Sponheim erstreckte sich (etwas zersplittert) im Dreieck Bernkastel - Kreuznach - Birkenfeld.

Hintere Grafschaft Sponheim

Nach der Teilung der Grafschaft Sponheim im Jahre 1234 wurde die Starkenburg Residenz der sogenannten "Hinteren Grafschaft". Zu ihr gehörten Mitte des 13. Jahrhunderts, unter anderen, folgende Orte an der Mosel und im Hunsrück: Enkirch, Traben, Trarbach, Wolf, Irmenach, Beuren, die Birkenfeld-Brombacher Pflege, Dill, Herrstein, Göttschied, Regulshausen, Gerach, Hintertiefenbach, Höhweiler (untergegangener Ort), Rinzenberg, Allenbach, Wirschweiler, Winterburg, Kastellaun, Alterkülz und (seit 1248) Winningen an der Untermosel.

Geschichte

Um 1050 taucht mit Siegfried der erste Namensträger derer von Sponheim im Hunsrück-Nahe-Bereich auf. Zu diesem Zeitpunkt gehörte die gesamte Region zum Reichsgut der Salier. Dieses reichsunmittelbare Gebiet verwalteten die vermutlich mit den Saliern verwandten Sponheimer. Durch Einheirat in die begüterten Familien von Nellenburg und von Mörsberg entwickelte sich eine Hausmacht und damit die Grafschaft.

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Münze der Grafschaft

Zwischen 1223 und 1230 erfolgte die Aufteilung der Grafschaft Sponheim in die "Hintere Grafschaft" (Wappen: Schachbrett Rot-Silber) mit Sitz auf der Starkenburg bei Enkirch und in die "Vordere Grafschaft" (Wappen: Schachbrett Blau-Gold) mit Sitz auf der Kauzenburg oberhalb von Bad Kreuznach. Damit verlor die Stammburg Sponheim ihre frühere Bedeutung.

Nach dem Aussterben der vorderen Linie 1414 fiel ein Fünftel der Vorderen Grafschaft an die Pfalz, vier Fünftel an die Hintere Grafschaft - jetzt mit Sitz auf der Grevenburg über Trarbach. Rund zwanzig Jahre wurde von der Hauptstadt Trarbach ein "riesiger Flickenteppich" von der Nahe über Hunsrück, Mittelmosel und Eifel bis zur Untermosel verwaltet.

Mit dem Tod Johanns V. 1437 teilten sich die Grafen von Veldenz und die Markgrafen von Baden die Güter nach einem Vertrag aus dem Jahr 1425, jedoch blieb real das Erbe ungeteilt. 1444 wurde Veldenz von Pfalz-Simmern beerbt, das, als es 1559 die Kurwürde erlangte, seinen Anteil an der Hinteren Grafschaft Sponheim an Pfalz-Zweibrücken abtrat. Da 1557 die Reformation eingeführt wurde, entstanden, umgeben vom "schwarzen" Kurtrier, evangelische Exklaven an der Mosel wie Wolf, Traben-Trarbach, Enkirch oder Winningen.

Erst 1707 wurde die Vordere Grafschaft tatsächlich zwischen Baden und der Kurpfalz geteilt, 1776 erfolgte die Teilung auch für die Hintere Grafschaft zwischen Baden und Pfalz-Zweibrücken.

Mit den Kriegen nach der Französischen Revolution verschwand die Grafschaft. Im Wiener Kongress wurde der Großteil Preußen, das Gebiet um Birkenfeld Oldenburg zugeschlagen.

Literatur

Carola Fey, Die Begräbnisse der Grafen von Sponheim. Untersuchungen zur Sepulkralkultur des mittelalterlichen Adels, phil. Diss. Gießen, Mainz, 2003.

Siehe auch