Fiat 500 (2007)

Neuauflage des Fiat 500 Pkw-Modells des italienischen Automobilherstellers Fiat
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Vorlage:PKW-Modell Der Fiat 500 von 2007 ist ein in der Kleinstwagenklasse angesiedeltes Pkw-Modell des italienischen Automobilherstellers Fiat SpA. Er ist die Neuauflage des Fiat Nuova 500 von 1957 und wurde erstmals 2004 auf dem Genfer Auto-Salon als Retro-Design-Studie namens Fiat Trepiùno vorgestellt. Am 5. Juli 2007 wurde er − 50 Jahre nach Vorstellung des Nuova 500 − offiziell präsentiert und ist ab dem 6. Oktober 2007 erhältlich.

In der Modellhistorie ist der neue Fiat 500 der direkte Nachfolger des bereits 2006 eingestellten Fiat Seicento. Im Gegensatz zu seinen als günstige Einstiegsmodelle geltenden Vorgängern soll der 500 als Lifestyle-Produkt nach Vorbild des Mini gelten.

Technisch teilt sich der 500 viele Komponenten und die Bodengruppe mit dem Fiat Panda; auch die Motoren (der 1,2-Liter-Otto- und der 1,3-Liter-Dieselmotor) stammen aus dem Panda.

Entwicklung

Der Fiat Trepiùno wurde als Designgrundlage für das Serienmodell auf dem Genfer Auto-Salon 2004 als Revival des Fiat 500 vorgestellt. Auf einer Außenlänge von 3,30 Meter erinnerte das Retro-Design ohne Kühlergrill und mit Rundscheinwerfern, das Panorama-Glasdach „Sky-Dome“ und das steil abfallende Heck an den alten Fiat 500 mit Faltschiebedach. Weitere Besonderheiten der technisch mit dem Fiat Panda verwandten Studie waren die weiße Lackierung, große Leichtmetallräder, ein weiß-roter Innenraum mit zentralem LCD-Informationsdisplay und das besondere Sitzkonzept. Letzteres ist in Normalstellung wie ein 2+2-Sitzer mit hinteren umlegbaren Notsitzen ausgeführt. Klappt der Beifahrer die Armaturenblende vor sich weg und rutscht nach vorne, entsteht hinter ihm ein vollwertiger Sitzplatz mit genügend Beinfreiheit, es entsteht ein 3+1-Sitzer; deshalb auch der Name der Konzeptstudie Trepiùno („drei plus eins“). Die platzsparenden Sitze aus zwei unterschiedlich harten Schichten Polyurethan sind besonders dünn und sollen dennoch genügend Komfort bieten.

Marktstrategisch ähnlich platziert wie Volkswagen mit dem New Beetle (Neuauflage des Käfers) und BMW mit dem New Mini (Neuauflage des Mini), sollte der Trepiùno in Kooperation mit General Motors gebaut werden. Schon im März 2004 entschied Fiat aber, den Trepiùno nicht in Serie zu bauen und stattdessen ein anderes Fahrzeug unterhalb des Fiat Panda zu entwickeln.

Im Herbst 2004 bestätigte Fiat, die Neuauflage des 500 nun doch zu bauen. Der Einstiegspreis sollte bei 7.200 € liegen und das Design weitestgehend vom Trepiùno übernommen werden.

Nachdem Anfang 2005 Dr. Herbert Demel, der Auto-Chef von Fiat, entlassen wurde, das Unternehmen zudem hohe Schulden hatte und daher alle Einsparpotenziale ausnutzen musste, wurde beschlossen, den neuen Fiat 500 endgültig nicht zu bauen. Es hieß, unterhalb des Panda wolle Fiat kein Modell mehr anbieten. Zudem fehle dem Projekt nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit General Motors die gemeinsame Plattform mit dem Opel Trixx und deshalb rechne sich der Trepiùno/500 nicht mehr.

Am 12. September 2005 verlautete unter neuer Leitung von Luca di Montezemolo jedoch völlig überraschend, dass zusammen mit Ford an der Entwicklung einer gemeinsamen Fahrzeugplattform gearbeitet werde. Bei Ford entstehe daraus der neue Ka, während Fiat hieraus den neuen Fiat 500 entwickeln werde.

Zu Promotionszwecken ließ sich das Herstellerwerk die Domains „fiat500.de“ und „fiat500.com“ schon im Voraus zusichern. Dort hatte jeder die Möglichkeit, die Optik und Ausstattung des künftigen Serienmodells zu beeinflussen. „Dieses Vorgehen ist einmalig“, sagte Markenvorstand Luca de Meo. „Zum ersten Mal in der Geschichte von Fiat, vielleicht sogar der gesamten Automobilindustrie, wird ein neues Auto unter aktiver Mitarbeit der Öffentlichkeit entwickelt.“ Zusätzlich ließ sich aus einer Reihe vorgegebener Ausstattungsdetails (Leichtmetallfelgen, Farben usw.) der individuelle Fiat 500 zusammenstellen. Auch diese Beiträge nähmen Einfluss auf die zukünftige Serienproduktion, versprach der Hersteller.

Nach einer verhältnismäßig sehr kurzen Entwicklungszeit von 18 Monaten − von der Designabnahme bis zum Serienanlauf − wird der 2007er Fiat 500 zusammen mit dem Ka II im polnischen Werk Tychy gebaut; jährlich sollen etwa 25 000 Exemplare hergestellt werden. Das Fahrzeug sollte zunächst am 15. September 2007 erscheinen, dieses Datum wurde aber auf den 4. Juli 2007, also exakt auf den 50. Jahrestag der Vorstellung des Nuova 500 vorgezogen. Da zirka 50 % der Produktion nach Italien und 20 % nach Frankreich ausgeliefert werden, kann es bei hoher Nachfrage schnell zu langen Wartezeiten kommen, deshalb macht Fiat zum 50. Geburtstag des 500 ein Leasingangebot für fünf Euro pro Tag.

Technik

Der Fiat 500 des Modelljahrs 2007/2008 teilt sich eine technische Plattform mit dem Fiat Panda, weshalb auch viele Bauteile des Panda im 500 eingesetzt werden. In einigen Bereichen musste die Technik jedoch abgeändert werden: Wegen den kurzen Überhängen, den großen Rädern und den nach oben eingezogenen Seitenfenstern bekam der Wagen einen neuen Vorderbau mit nach hinten versetztem Kühler. Eine Besonderheit ist das Star-Stopp-System, das in Verbindung mit weiteren Maßnahmen den Verbrauch um drei bis 10 Prozent senken soll. Mit Preisen von 10.500 bis 14.500 € liegt der 500 etwa 1.500 € über dem Panda.

Motoren und Getriebe

Motoren:

Technische Daten
Modell 1.2 8V 1.4 16V 1.3 Multijet
Zylinder Vierzylinder
Hubraum 1242 cm³ 1368 cm³ 1248 cm³
Leistung 51 kW (69 PS)
bei 5500/min
74 kW (100 PS)
bei 6000/min
55 kW (75 PS)
bei 4000/min
Drehmoment 102 Nm bei 3000/min 131 Nm bei 4250/min 145 Nm bei 1500/min
0−100 km/h 12,9 s 10,5 s 12,5 s
vmax 160 km/h 182 km/h 165 km/h
Verbrauch (l/100 km) 5,1 S 6,3 S 4,2 S
CO2 119 g/km 149 g/km 111 g/km

Getriebe:

  • 5-Gang-Schaltgetriebe
  • Duologic-Halbautomatik (für 1,2- und 1,4-Liter-Motoren)

Sicherheit und Fahrverhalten

Neben sechs Airbags sorgt auch ein Knieairbag für den Fahrer, Aufprallenergie absorbierende Verstärkungen und ein verbesserter Fußgängerschutz für bestmögliche Sicherheit. Gegenüber dem Panda erhielt der 500 eine breite Spur, größere Stabilisatoren, ein neu abgestimmtes Fahrwerk, sowie das aktuellste ABS/ESP mit Bremsassistent, um ein sicheres Fahrverhalten, bei gleichzeitig hoher Agilität und Komfort zu gewährleisten. Der für das Chassis zuständige Marco Spinelli sagt: „Wir haben ein sehr fahraktives Auto gebaut, das trotz des agilen Handlings hohe Komfortansprüche erfüllt. Ein Beispiel: Die Aufbaubewegungen in schnellen Kurven sind rund zehn Prozent weniger stark ausgeprägt, als beim bislang klassenbesten Wettbewerber.“ Der Bremsweg soll laut Fiat bei etwa 38 Metern liegen, wenn vorne und hinten Bremsscheiben verbaut werden (Aufpreis in der Basisversion).

Design

Bei der Serienversion des Fiat 500 wurden die meisten Designelemente der Studie Trepiùno übernommen. Modernes Retro-Design und ein großes Zubehörprogramm sollen die individuelle Fahrzeuggestaltung wie beim Mini ermöglichen. Dazu gehören verschiedene Außenlackierungen, Stoffe, Oberflächen, Aufkleber und viele weitere Extras. Somit sind bis zu 549.000 verschiedene Kombinationen möglich.

Exterieur

Am Außendesign gibt es am Serienmodell viele Details, die vom alten Fiat 500 übernommen und neu interpretiert und moderner gestaltet wurden. So zum Beispiel die runden Doppelscheinwerfer, das steil abfallende Heck, die Chromstoßfänger, der rundumlaufende „Gürtel“ (Sicke unterhalb der Fenster) und die schmalen Heckleuchten. Das damals optionale Faltverdeck wird durch das „Sky Dome“ genannte und ebenfalls aufpreispflichtige Panorama-Glasdach dargestellt.

Innenraum

Im Interieur gibt es weniger Parallelen zum ursprünglichen Modell. Lediglich das Armaturenbrett in Wagenfarbe und das runde Zentralinstrument erinnern an das „Original“ von 1957. Zweifarbige Sitze und vielfältige Farbkombinationen sollen größtmögliche Individualisierung bieten. Der Kofferraum fasst, je nach Stellung der Rücksitze, 185 bis 500 Liter.

Ausstattungen

Ab Verkaufsstart stehen drei verschiedene Ausstattungslinien zur Verfügung. Die Basis-Version „Pop“, die besser ausgestattete „Lounge“-Linie und das Modell „Sport“. In der Grundausstattung sind Dinge wie Servolenkung, sieben Airbags, elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung und CD-Radio serienmäßig verbaut. Ab „Lounge“ kommt eine Klimaanlage, Aluräder und das Panorama-Glasdach hinzu. Die Ausstattung „Sport“ kennzeichnet sich durch einen kleinen Heckspoiler, ein verchromtes Auspuffendrohr und Zierleisten aus. Besondere optionale Ausstattungsdetails sind das Car-Cover im Look des Ur-Cinquecento (500 ausgeschrieben) und ein Parfümzerstäuber mit verschiedenen Duftnoten nach Art des Citroën C4.

Auf einigen europäischen Märkten gibt es außerdem noch das Grundmodell unterhalb der Basis, genannt „Naked“ (engl. nackt).

Weitere Modelle

Neben dem eigentlichen, dreitürigen Steilheck kommt 2008 das Cabriolet mit Stoffverdeck und angeblich ist auch eine verlängerte „Giardiniera“-Kombiversion, wie damals beim Urmodell, geplant.

Abarth-Version

Das Spitzenmodell stellt der von Abarth veredelte, in 7,9 Sekunden von 0–100 km/h beschleunigende Fiat 500 dar. Neben dem 135 PS starken 1,4-Liter-16V-Motor, sollen Schaltpaddels am Lenkrad, größere Bremsen, ein strafferes Fahrwerk und eine Dynamik-Taste, welche schnellere Gaspedalreaktionen, ein sportlicheres Motorkennfeld und eine direktere Lenkcharakteristik erlaubt, für Sportlichkeit sorgen. Äußerlich unterscheidet sich das für September 2008 geplante Modell außerdem durch größere Lufteinlässe, rote Bremssättel und 16-Zoll-Vielspeichenräder. Letzte Testfahrten mit leicht getarnten Fahrzeugen erfolgen zurzeit auf dem Nürburgring.

Einzelnachweise