Astat

chemisches Element mit dem Elementsymbol At und der Ordnungszahl 85
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Astat ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol At und der Ordnungszahl 85. Dieses radioaktive Element wird beim natürlichen Zerfall von Uran und Thorium erzeugt und ist das schwerste bekannte Halogen.

Eigenschaften
Polonium - Astat - Radon
I
At
Uus  
 
 
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Astat, At, 85
Serie Halogen
Gruppe, Periode, Block 17 (VIIA), 6, p
Aussehen metallisch
Massenanteil an der Erdhülle 3·10-24 %
Atomar
Atommasse 209,9871
Atomradius -
Kovalenter Radius 145 pm
van der Waals-Radius -
Elektronenkonfiguration [Xe]4f145d10 6s2 6p5
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 32, 18, 7
Oxidationszustände (Oxide) ±1, 3, 5, 7 (-)
Normalpotential -
Elektronegativität 2,0 (Pauling-Skala)
Kristallstruktur -
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Modifikationen -
Dichte (Mohshärte) - (-)
Magnetismus -
Schmelzpunkt 575 K (302 °C)
Siedepunkt 643 K (370 °C)
Molares Volumen -
Verdampfungswärme -
Schmelzwärme 114 kJ/mol
Dampfdruck -
Schallgeschwindigkeit -
Verschiedenes
Spezifische Wärmekapazität -
Elektrische Leitfähigkeit -
Wärmeleitfähigkeit 1,7 W/(m · K)
1. Ionisierungsenergie 20 kJ/mol
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
210At 100 % 8,3 h Epsilon
Alpha
3,981
5,631
210Po
206Bi
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt,
gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Geschichte

Astat (griechisch astatos bedeutet "instabil") wurde zuerst 1940 von Dale Corson, Kenneth MacKenzie und Emilio Segrè in der University of California künstlich hergestellt, und zwar durch Beschuss von Bismut mit Alphateilchen. Sein natürliches Vorkommen wurde erst 1943 von Berta Karlik und Traude Bernert entdeckt.

Vorkommen

Die Gesamtmenge an Astat in der Erdkruste wird auf weniger als 50 Gramm geschätzt. Damit ist es das seltenste natürliche Element überhaupt.

Gewinnung und Darstellung

Astat wird durch Beschuss von Bismut mit Alphateilchen im Energiebereich von 26-29 MeV hergestellt. Man erhält dabei die relativ langlebigen At-209 - At-211-Isotope, die dann im Stickstoffstrom bei 450-600 °C sublimiert und an einer gekühlten Platinscheibe abgetrennt werden.

Eigenschaften

Bei diesem hoch radioaktiven Element wurde mit Hilfe von Massenspektroskopie nachgewiesen, dass es sich chemisch wie die anderen Halogene, besonders wie Iod verhält (es sammelt sich wahrscheinlich wie dieses in der Schilddrüse an). Astat ist metallischer als Iod, was sich schon an seinem Glanz zeigt. Forscher am Brookhaven National Laboratory haben Experimente zur Identifikation und Messung von elementaren chemischen Reaktionen durchgeführt, die Astat beinhalten.

Isotope

Astat hat etwa 20 bekannte Isotope, die alle radioaktiv sind; das langlebigste ist 210At mit einer Halbwertszeit von nur 8,3 Stunden.

Verwendung

Biologische Bedeutung

Sicherheitshinweise

Nachweis

Verbindungen

Die chemischen Eigenschaften von Astat konnten auf Grund der geringen Mengen bisher nur mit Tracerexperimenten festgestellt werden. Sie ähneln stark denjenigen des Iod, wobei es aber ein schwächeres Oxidationsmittel ist. Bisher konnten diverse Astatide, Interhalogenverbindungen und organische Verbindungen nachgewiesen werden. Auch die Anionen der entsprechenden Sauerstoffsäuren sind bekannt. Wegen des im Vergleich zu anderen Halogenen elektropositiveren Charakters wird es von Silber nur unvollständig ausgefällt. Dafür existiert das komplexstabilisierte Kation At(py)2 (Py=Pyridin), wodurch Astat auch kathodisch abgeschieden werden kann.

Literatur


Astat ist auch die Bezeichnung für das Südtiroler Landesinstitut für Statistik (www.provinz.bz.it/astat)