Alkofen

Siedlung in Deutschland
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Alkofen ist ein Ortsteil von Vilshofen an der Donau im Landkreis Passau in Bayern.

Wappen der ehemaligen Gemeinde Alkofen

Geographie

Schon vom Vilstal und dem Gäuboden weit her sichtbar, befindet sich in 411 m ü. NN die Ortschaft Alkofen. Die höchste Erhebung des Ortes ist der Horiberg der sich 430 m ü. NN befindet und Aussicht in die umliegenden Täler und den bayerischen Wald bietet. Bis nach Vilshofen an der Donau sind es ca. vier Kilometer. Bis zur Stadt Passau ca. 30 km.

Nachbarorte sind Vilshofen an der Donau, Waizenbach, Aunkirchen, Schönerting, Forsthart und Pleinting. Das Kloster Schweiklberg liegt nur wenige Kilometer von Alkofen entfernt.

Einwohner

Alkofen ist der mit seinen 3900 Einwohnern (Stand 01.01.2007) flächenmäsig größte Ortsteil von Vilshofen an der Donau.

Geschichte

Alkofen entstand aus den Bestrebungen des bayerischen Kurfürsten, seine Länder zu "peupelieren", das heißt, auf öffentlichen Grund Siedlerstellungen zu schaffen, bäuerliche Kleinbetriebe, die eine Familie ernähren sollten. Vor 1800 gab es nur die Weiler Alkofen, Daxlarn, Dorf, einige Einödhöfe und das große Schweiklgut. Zwischen diesen bäuerlichen Siedlungen wurden nach 1800 vier Kolonien angelegt: Westlich von Alkofen: Hennermais, Thannet, Schullering und östlich Pleckental. Gerade Pleckental wurde ein Beispiel für das Fehlschlagen dieser Politik. Für die Kolonie waren 48 Tagwerk, der Kurfürstliche Holzgrund zu Plaickenthal, vorgesehen, der parzelliert und an Siedlungswillige verkauft werden sollte. Bei der Versteigerung schlugen jedoch ein Vilshofener Bierbrauer und der Besitzer des Schweiklhofs zu und erwarben jeder die Hälfte. Sie bezahlten zwischen 20 und 60 Gulden je Hektar und verkauften in den folgenden Jahren den Grund in Kleinparzellen, die meisten davon nur einen halben Hektar groß. Dass sie dabei für den Hektar bis zu 200 Gulden nahmen, sei nur am Rande erwähnt. Die Folge war jedoch eine völlig unsinnige Siedlungsdichte. 1829 lebten auf 40 Hektar Ackerland 59 Familien auf ebenso vielen Anwesen. Damit besaß Pleckental eine viel höhere Bevölkerungsdichte als die Stadt Vilshofen. Wie schwierig die sozialen Verhältnisse schon kurz nach der Gründung diese Kolonien waren, zeigt ein Bericht der Regierung des Unterdonaukreises aus dem Jahre 1816: "Alles wimmelt von Menschen. Die Hälfte bettelt, ein Viertel stiehlt!" Hier wurden natürlich die negativen Folgen der Aufhebung der Grundherrschaft sichtbar. 1873 erhielt Pleckental daher eine eigene Gendarmeriestation, was für eine Landgendarmerie ganz ungewöhnlich war. Allerdings wurde auch "zur Erhebung der Sittlichkeit" 1835 in Alkofen eine Schule errichtet. Wenn auch von Pleckental 1918 der Versuch ausging, in Vilshofen eine sozialistische Revolution auszulösen, so haben sich die Verhältnisse nach dem letzten Krieg gebessert. Die Probleme sind weitgehend verschwunden. Nach der Eingemeindung Alkofens in die Stadt Vilshofen an der Donau im Jahre 1978 wurde das Gebiet zu einer bevorzugen Wohnlage mit Blick ins Vilstal hinaus.

Religion / Bauten

Pfarrkirche St. Josef

1887 erhielt Alkofen eine eigene Pfarrstelle. Am 11. Juni 1891 legte man den ersten Stein der im neugotischen Stil erbauten Pfarrkirche. Architekt war der Münchner Johann Schott. Am 02. November 1893 geschah die Erhebung der Expositur Alkofen zur Pfarrei und im Dezember benutzte die Alkofener Bevölkerung zum ersten Mal Ihre eigene Pfarrkirche. Schließlich wurde am 15. April 1902 die Pfarrkirche durch den Bischof Anton von Henle aus Passau geweiht. Von weit her sieht man schon die im Backsteinbau errichtete Pfarrkirche. Im Jahre 2006 wurden die Pfarreien Alkofen und Pleinting zu einem Pfarrverband zusammengelegt.

Kapelle Maria Bründl

Der Name der 1843 erbauten Kapelle Maria Bründl kommt von der Quelle, die hinter der Kirche gefaßt und zum Brunnen vor das Kirchlein geleitet wird. Der Quelle, die schon lange vor der Erbauung der Kapelle bekannt war, sagt man seit alters her heilende Kräfte nach. Das Heilwasser lindert und heilt Augenleiden. Ein Eintrag aus der Pfarrchronik berichtet von einer Begebenheit, die wohl im Reich der Legenden anzusiedeln ist. Ein Schulknabe soll um das Jahr 1900 der geschnitzten Madonna in der Bündlkapelle alle Finger der rechten Hand abgeschnitten haben, eine Frau soll die Madonna deswegen "inhandl" genannt haben und deshalb später ein Kind mit nur einer Hand geboren haben.

Kultur

Musik

Seit 1980 besteht der große Kirchenchor in Alkofen mit fast 30 Sängerinnen und Sängern aller Alterstufen. Seit einigen Jahren führt der Kirchenchor eigene Konzerte auf, die meistens im Herbst stattfinden. Weitere musikalische Darbietungen bringt der Kinder- und Jugendchor dar.

Theater

In Alkofen gibt es einen aktive Theatergruppe.

Parks

Im Ortskern am Hans-Würdinger-Platz befindet sich der Dorfpark. Ein sehr idylisch gestalteter Park mit hervorragenden Blick ins Donautal. Auch im Park zu finden ist der Dorfbrunnen der den 14 Nothelfern geweiht ist.

Sport

Alkofen besitzt einen Sportplatz (FC Alkofen e.V.), drei Tennisplätze (TC Alkofen), zwei Kegelbahnen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Alkofen ist mit den Straßen PA83 und PA86 an Vilshofen an der Donau angebunden. Das Straßennetz des Landkreises Passau gewährt eine schnelle Anbindung an die B 8 und A 3. Der nächste Bahnhof befindet sich in Vilshofen an der Donau, von dem aus Nahverkehr in Richtung München und Regensburg sowie nach Passau besteht.

Bildung

Die Ortschaft besitzt einen Kindergarten und eine Grundschule.

Medien

Die lokale Zeitung ist der Vilshofener Anzeiger, welcher der Passauer Neuen Presse angehört.

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