Diskussion:Luxemburgkrise

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Juli 2007 um 15:52 Uhr durch SCPS (Diskussion | Beiträge) (Privatbesitz des niederländischen Königs?). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 17 Jahren von SCPS in Abschnitt Privatbesitz des niederländischen Königs?

Vorwegnahme

Ich habe die Formulierung "der den dt.-frz. Krieg vorwegnahm" wieder rückgängig gemacht, weil das reine Spekulation ist. Historiker können nie sagen, welche Prozesse vonstatten gingen, wenn ein bestimmtes Ereignis ein- oder nicht eingetreten wäre. Denn hätte sich 1867 ein Krieg zwischen Preussen und Frankreich entzündet, ist absolut nicht gesagt dass sie daraus notwendigerweise ein "deutsch-französischer Krieg" entwickelt hätte. Es wäre vielleicht nur bei preussisch-franz. Scharmützeln vor der Festung geblieben? Oder Frankreich hätte gewonnen? Oder Österreich hätte Frankreichs Partei ergriffen, etc. etc.Osbert 19:36, 31. Mär 2006 (CEST)

wessen Chance ?

Die Luxemburgkrise wird von vielen und wurde bereits von Zeitgenossen, in Würdigung des späteren tatsächlichen Verlaufs, als einen Meilenstein zum deutsch-französischen Krieg betrachtet, von Militärs oft als „verpasste Chance“ .

Bitte etwas deutlicher herausarbeiten ? Wer hatte eine Chance und worauf ?

Das steht doch schon da: die Militärs beider Seiten (Frankreich und Deutschland/Preußen) sehen die Luxemburgkrise als verpasste Chance! Worauf? Na womit beschäftigen sich Militärs? Natürlich mit Kriegsführung und allem Drum und dran! Sie hätten den, in ihren Augen unausweichlichen Krieg, drei Jahre früher austragen und einen für sie (noch) günstigeren Ausgang herbeiführen können--Osbert 12:57, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Ergänzungen Luxemburger=etnische Deutsche

Die heutigen Luxemburger sehen und empfinden sich „deshalb und insbesondere aus soziopsychologischen Gründen”, anders als die von 1867, nicht als Deutsche, „obgleich sie natürlich zum deutschen Sprach- und Kulturraum gehören und Deutsche im ethnischen Sinne sind.” 80.143.234.122 16:27, 27.8.06

Oh jee. Danke lieber 80.143.234.122, du hast natürlich Recht dass der Satz, so wie da stand Verwirrung stiften könnte weil nicht klar war, weshalb ich ihn einflocht. Ausdrücken wollt ich damit, dass der Umstand dass die Luxemburger heute anders als im 19. JH sich nicht mehr als Deutsche sehen Das Resultat eines langen historischen Prozesses und die Luxemburgkrise ein wichtiger Meilenstein in diesem Emanzipationsprozeß ist. Nun schmeißt du, ohne Not und in diesem Zusammenhang irrelevant (obwohl es natürlich eine interessante Frage ist) seltsame Begriffe und Behauptungen ein und so liegt uns jetzt ein Fall von "gut gemeint" vor ;-) Zunächst mal ist nicht klar, was soziopsychologische Gründe sein sollen, welche das sind, und wie nicht nur Menschen sondern ganze Völker oder Volksstämme diese haben können. So auf den ersten Blick klingt für den medizinischen Laien, als sähest du jeden Luxemburger der sich nicht als Deutscher sieht als geisteskrank an (und bist damit unfreiwillig recht nah da der Position die der Gauleiter Gustav Simon 1940-44 vertrat). Und dann bin ich mir auch nicht sicher ob man wirklich behaupten kann, die Luxemburger wären "natürlich" Deutsche, und auch noch im etnischen Sinne. Ich weiß nicht, hast du schon mal in Luxemburg gelebt? Verstehst du den Dialekt auf Anhieb? Nun, ich bin Luxemburger und ich kann dir versichern dass die meisten meiner Landsleute noch nicht mal besonders gut deutsch sprechen, geschweige denn solch herrliche Schachtelsätze bilden können wie du und ich ;-) Auch das mit der Abstammungsgemeinschaft Ethnie stimmt so nicht, Luxemburg erlebte seit 1867 im Zuge der Industrialisierung mehrere heftige Einwanderungswellen aus u.a. Polen, Italien und Portugal so dass kaum noch ein Luxemburger die Mehrzahl seiner Vorfahren auf Einwohner von 1867 zurückführen kann. Hast du einen Vorschlag wie man das, unter Berücksichtigung des oben gesagte am besten im Artikel richtig stellen kann?--Osbert 12:49, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Ich mische mich mal in diese Diskussion kurz ein und würde Benutzer 80.143.234.122 Recht geben. Was soziopsychologische Gründe sind kann man in der Wikipedia nachlesen; vereinfacht gesagt, das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe, einem Land/ Staat (in diesem Fall Luxemburg), usw. Der moselfränkische Dialekt in Luxemburg ist ein mitteldeutscher, also hochdeutscher, Dialekt des Dialektkontinuums. Nach einer Eingewöhnungszeit kann er relativ gut von jedem Hochdeutschsprachigen verstanden werden, besser noch von den Sprechern der angrenzenden moselfränkischen Dialektregionen in D. Ein nieder- oder oberdeutscher Dialektsprecher hat da schon mehr Schwierigkeiten. Mit „deutsch” ist wohl die hochdeutsche Dachsprache mit ihren Schachtelsatzmöglichkeiten gemeint. - Einwanderungen in den deutschen Sprachraum, nicht nur in Luxemburg, hat es zu jeder Zeit gegeben, natürlich verstärkt in den vergangenen Jahrzehnten. Ich glaube aber nicht, dass die Mehrzahl der heutigen Luxemburger (ausschließlich) polnische, italienische oder portugisische Vorfahren hat; zumindest die Familiennamen lassen (noch) nicht darauf schließen. MfG --Benutzer:Kaloys5.1.07

Folgerungen darf man, im Gegensatz zu Äquivalenzbeziehungen nicht umdrehen, daher macht auch deine Negierung meiner Aussage zur Abstammung der heutigen Luxemburger keinen Sinn. (du stolperst über das Wort "ausschließlich) Weiter: einen Wikipedia-Artikel "soziopyschologische Gründe" gibt es nicht!! Kein Wunder, unbestimmte Begriffe sind nicht Gegenstand eines Lexikons: du müsstest schon sagen WELCHE Gründe das wären. Dann aber wird der Einwand mit Sicherheit zu lang, um noch in einem Artikel Sinn zu machen, der gar nicht sein Gegenstand ist. Zur Erinnerung: dieser Artikel behandelt ein historisches Ereignis, keine Fragen der Ethnologie. --Osbert 19:05, 15. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Ich komme aus Norddeutschland und lebe in Luxemburg schon seit einigen Jahren. Ich kann bestätigen, dass für einen Norddeutschen erst mal schwierig ist, Luxemburgisch zu verstehen. Das liegt aber daran, dass für uns die Lauten der Dialekte dieser Region ungewöhnlich klingen. Nach einer Eingewöhnungsphase versteht man aber so gut wie alles. Meistens werden die Wörter nur anders ausgesprochen oder geschrieben, wobei es Regelmäßigkeiten gibt, so dass eine Transliteration eines luxemburgischen Wortes ins Deutsche einfach ist. Die Sprache/Dialekt steht dem Deutschen jedenfalls viel näher als das Niederländische oder das Schweizerdeutsche. Es weist teilweise grammatische Besonderheiten auf, die auch im Saarländischen vorkommen. Mir ist aufgefallen, dass aufgrund der Tatsache, dass die Luxemburger sich überwiegend der deutschen Medien (Fernsehen, Radio, Zeitungen) bedienen, immer mehr moderne deutsche Wörter aus der Politik, der Wissenschaft und der Technik statt französischer Begriffe übernommen werden. Ich habe auch den Eindruck, dass der Bedeutungsverlust des Französischen gegenüber dem Englischen sich zunehmend auf das Luxemburgische auswirkt. Meistens fließen Wörter aus dem "Denglischen" (falsches Englisch aus dem Deutschen) ins Luxemburgische ein.

Privatbesitz des niederländischen Königs?

Habe das von Spanish Inquisition zitierte Buch leider nicht zur Hand, aber ich habe mal in die Wiener Kongressakte geschaut: Dort steht zwar in der Tat über die Übertragung Luxemburgs auf den niederländischen König pour être possédée à perpétuité par lui et ses successeurs en toute propriété et souveraineté (Art. 67). Allerdings spricht nichts dafür, dass damit ein besonderer Rechtsstatus im Sinne dessen, was wir heute unter Privateigentum verstehen, begründet würde: Die gleiche Formulierung findet sich nämlich auch bei der Abtretung großer Teile Sachsens an Preußen: S.M. le roi de Prusse possédera ces pays en toute souveraineté et propriété (Art. 15). Trotzdem behauptet niemand, die Provinz Sachsen sei nach 1815 Privatbesitz des preußischen Königs gewesen. Die Bezeichnung Privateigentum für die Herrschaft eines Monarchen über ein Territorium ist mir nur für Belgisch-Kongo geläufig. Ich habe mal bei der Redaktion Geschichte nachgefragt, ob vielleicht mal ein Fachmann einen Blick auf die Sache werden will. Beste Grüße, --SCPS 19:30, 5. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Nachdem es das benannte Buch in Deutschland in genau zwei Bibliotheken gibt, keine davon in meiner Reichweite liegt und mir die Fernleihe dafür dann doch etwas aufwändig erscheint, wäre ich Spanish Inquisition dankbar, wenn Du die Textstelle, auf die Du Dich berufst, hier mal wörtlich zitieren könntest. Vielleicht trägt das zur Klärung bei. Besten Gruß, --SCPS 15:52, 6. Jul. 2007 (CEST)Beantworten