Josef Weber (Friedensaktivist)
Josef Weber (* 11. Juni 1908 in Speyer; † 22. August 1985) war ein deutscher Funktionär von Parteien und Gruppierungen der westdeutschen Friedensbewegung, wie des BdD, der DFU und des ADF.
Politische Karriere
Der ehemalige Oberst betrat erstmals bei der Bundestagswahl von 1953 auf der Landesliste der Gesamtdeutschen Volkspartei in Nordrhein-Westfalen die politische Bühne. Seit Mitte der Fünfziger Jahre war er als Funktionär des Bund der Deutschen hauptamtlich tätig. In dieser Funktion begann er auch seine Tätigkeit als Redakteur der Deutschen Volkszeitung. Von 1956-1961 fungierte er als Generalsekretär des BdD, ab 1964 als dessen letzter Parteivorsitzender nach Josef Wirth, Wilhelm Elfes und Thea Arnold. 1961 trat er als Bundestagskandidat der Deutsche Friedensunion an, in den Siebziger Jahren war er hauptamtlich für die Aktion Demokratischer Fortschritt und die DFU tätig.
Krefelder Appell
1980 initiierte Josef Weber den sogenannten Krefelder Appell, der sich gegen den NATO-Doppelbeschluss wandte. Als Erstunterzeichner konnte er u.a. Gerd Bastian, Prof. Karl Bechert, Petra Kelly, Martin Niemöller, Prof. Helmut Ridder, Christoph Strässer und Gösta von Uexküll gewinnen. Der Krefelder Appell wurde von mehreren hunderttausend Personen unterschrieben.
Auszeichnungen
1973 wurde er mit der Friedensmedaille des DDR-Friedensrates ausgezeichnet, 1985 mit dem Lenin-Preis.
Prozesse
Ende der Fünfziger Jahre wurde Josef Weber nach der Gründung der "Tatgemeinschaft für Frieden und Einheit" wegen Vergehen und Verbrechen nach den §§ 90a, 128, 94, 47, 73 StGB (Geheimbündelei, Gründung einer verfassungsfeindlichen Organisation) angeklagt, 1959 jedoch vor dem Landgericht Koblenz freigesprochen.
Personendaten | |
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NAME | Weber, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Funktionär von Parteien und Gruppierungen der westdeutschen Friedensbewegung, wie des BdD, der DFU und des ADF |
GEBURTSDATUM | 11. Juni 1908 |
GEBURTSORT | Speyer |
STERBEDATUM | 22. August 1985 |