Collage

Technik der bildenden Kunst
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Collage ist eine Technik der Bildenden Kunst, bei der durch Aufkleben (frz. coller = kleben) verschiedener Elemente ein neues Ganzes geschaffen wird. Eine künstlerische Collage kann beispielsweise Zeitungsausschnitte, Bänder, Stücke farbigen Papiers, Fotografien enthalten, die auf einen festen Untergrund oder Leinwand geleimt wurden.

Spezialfälle der Collage sind die Fotomontage und die Fotocollage, die ganz oder zum großen Teil aus Fotografien oder Teilen von Fotografien bestehen.

Max Ernst definierte Collage so:

Collage-Technik ist die systematische Ausbeutung des zufälligen oder künstlich provozierten Zusammentreffens von zwei oder mehr wesensfremden Realitäten auf einer augenscheinlich dazu ungeeigneten Ebene - und der Funke Poesie, welcher bei der Annäherung dieser Realitäten überspringt.

Das Prinzip der Collage wurde auch auf andere Kunstgattungen übertragen, etwa auf die Musik / Akustische Kunst (Klang-, Ton- oder Musikcollagen, siehe dazu unter anderem im Artikel "Sampling (Musik)"), auf die Literatur und den Film.

Eine Übertragung der Collagetechnik auf dreidimensionale Objekte findet in der Assemblage statt.

Urheberrecht

Urheberrechtlich ist die Collage umstritten! Man kann in ihr eine unfreie Bearbeitung, bei der die Genehmigung der Werke fremder Urheber eingeholt werden muss, oder eine freie Bearbeitung sehen.

Collagekünstler und beispielhafte Werke

 
Collage-Arbeit einer 14-jährigen Schülerin
 
Collage mit Fotocollagetechnik

Kunstrichtungen, bei denen Collagen und Montagen eine große Rolle spielten

 
Gris: Öl und Klebebild
  • Kubismus (1907-1921/1940), Kunstrichtung mit höherem Abstraktionsgrad, zeigt häufig die Bildgegenstände zersplittert und

von mehreren Seiten.

Erstmals wurden echte Objekte auf die Leinwand geklebt: alte Tapeten, Musiknoten, Glas, Zeitungspapier; die Collage wurde zur Kunsttechnik erhoben (siehe auch: Papier collé).
Höch gilt als die Erfinderin der Fotomontage, eine Technik, die sie mit Raoul Hausmann entwickelte und die rasch von Johannes Baader, John Heartfield und George Grosz aufgegriffen wurden.
Typisch für den Surrealismus war der spielerischen Cadavre Exquis, der auch als Inspirationsquelle für "große" Kunstwerke diente.

Literatur

  • Miriam Seifert-Waibel: Ein Bild, aus tausend widersprüchlichen Fitzeln. Die Rolle der Collage in Hubert Fichtes 'Explosion' und das 'Haus der Mina in Sao Luiz de Maranhao', Aisthesis, Bielefeld 2005, ISBN 3895285196.
  • Karoline Hille, Raoul Hausmann und Hannah Höch: Eine Berliner Dada-Geschichte, Rowohlt Verlag, Berlin 2000.
  • Jula Dech/Ellen Maurer (Hrsg.): Da-da zwischen Reden zu Hannah Höch, Orlanda Frauenverlag, Berlin 1991.
  • Collage und Realität. Historische Aspekte zum Thema Collage. In: Aspekte der Collage in Deutschland von Schwitters bis zur Gegenwart, Reutlingen: Hans Thoma-Gesellschaft/Kunstverein 1996, S. 7-24.
  • John and Joan Digby: The Collage Handbook,240 Seiten/ 123 Abbildungen, Thames and Hudson, New York, 1985