Südtirol
| Autonome Provinz Bozen – Südtirol Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige Provinzia Autonòma de Balsan – Südtirol | |
|---|---|
| Staat: | Italien |
| Region: | Trentino-Südtirol |
| Hauptstadt: | Bozen |
| Fläche: | 7.399,97 km² |
| Einwohner: | 488.877 (Fehler: Ungültige Zeitangabe) |
| Bevölkerungsdichte: | 66,1 Einwohner/km² |
| Anzahl Gemeinden: | 116 |
| Kfz-Kennzeichen: | {{{KFZ}}} |
| ISO-3166-2-Code: | {{{Provinz-ISO}}} |
| Landeshauptmann: | Dr. Luis Durnwalder (SVP) |
| Website: | provinz.bz.it |
Südtirol, amtlich: Autonome Provinz Bozen – Südtirol, bis 1972 Tiroler Etschland, italienisch: Alto Adige (die Bezeichnung wurde nach französischer Vorlage geschaffen: Provinz am Oberlauf der Etsch, also „Hochetsch“ oder „Oberetschland“) oder Sudtirolo, auch Tirolo del Sud, ladinisch: Südtirol, bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino-Südtirol im Norden Italiens. Im Laufe der Zeit wurden die legislativen Befugnisse dieser Region größtenteils an die beiden Provinzen übertragen (siehe hierzu Südtirol-Paket). Die Landeshauptstadt Südtirols ist Bozen.
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind deutsche Südtiroler, über ein Viertel sind Italiener und ein kleinerer Bevökerungsanteil im Dolomitengebiet sind Ladiner.
Der Name Südtirol entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Bezeichnung für den Südteil von Tirol südlich des Brennerpasses.[1] Zugleich wurde für den italienischsprachigen Landesteil (Bezirke Trient und Rovereto-Rofreit) auch der Begriff Welschtirol verwendet. Die Grenze zum österreichischen Bundesland Tirol verläuft seit der Teilung Tirols nach Ende des Ersten Weltkrieges am Alpenhauptkamm. Der bekannteste Übergang ist der Brennerpass, über den, mit Brenner-Autobahn und -Eisenbahn, eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen über die Alpen führt. Etwa 2020 soll dort der Brennerbasistunnel fertiggestellt sein.
Land und Leute
Südtirol liegt an der „Südseite der Alpen“ und vereint die Vorzüge eines Berglandes (besonders im Winter) mit den Annehmlichkeiten eines vergleichsweise milden Klimas (in den Tallagen).
Zahlreiche Museen, Schlösser und Wochenmärkte werden von Einheimischen und Gästen gleichermaßen geschätzt. Bemerkenswert ist ferner, dass seit der Südtiroler Autonomie die Zahl der „Italiener“ (italienische Sprachgruppe) stetig sinkt, während jene der Deutschen (deutsche Sprachgruppe) steigt.
Geschichte
- Hauptartikel: Geschichte Südtirols
Das Gebiet an Etsch, Eisack und Rienz ist seit der mittleren Steinzeit (Mesolithikum) besiedelt. Die Menschen hielten sich damals im Sommer überwiegend im Hochgebirge oberhalb der Baumgrenze auf. Dies belegen zahlreiche archäologische Fundstellen mit Funden aus dem 7. bis zum 4. Jahrtausend v. Chr. In der darauf folgenden Jungsteinzeit begann der Mensch die fruchtbaren Mittelgebirgsterrassen entlang der Haupttäler zu besiedeln. Wichtige Funde aus dieser Zeit stammen vom Plunacker in Villanders, dem Hügel von Schloss Juval im Vinschgau oder vom Hauslabjoch (Ötzi). In der Bronzezeit begann eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, hauptsächlich wegen des Kupferbergbaus. In der späten Bronzezeit (1300-1000) und der älteren Eisenzeit war das heutige Südtirol von Menschen besiedelt, die Träger der inneralpinen Laugen-Melaun-Kultur waren. Die Räter sind in der jüngeren Eisenzeit Träger der Fritzens-Sanzeno-Kultur und damit die erste namentlich bekannte Urbevölkerung des mittleren Alpenraumes.
Von 59 v. Chr. bis zur Völkerwanderungszeit gehörte Südtirol zum römischen Imperium. Aus dieser Zeit stammen zwar keine Städte aber zahlreiche Meilensteine und römische Straßenstationen etwa Sebatum im Pustertal, oder Sublavione im Eisacktal.
Zwischen dem 6. und 9. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Bajuwaren besiedelt, die dort auf die Langobarden und die romanisierten Ureinwohner stießen. Wichtige Fundstellen aus dieser Zeit sind der Hügel von Kloster Säben bei Klausen, Castelfeder bei Auer und die Kirche St. Prokulus bei Naturns. Als Teil des Frankenreiches und später des Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation erlangte es strategische Bedeutung, weil seine Straßen nach Italien führten. Große Teile des Landes wurden 1004 und 1027 den Bischöfen von Trient und Brixen geschenkt. Nachdem aber deren Verwalter (Vögte), die Grafen von Tirol (vgl.: Meinhard II.), das Land unter ihre Herrschaft gebracht hatten, erhielt das Territorium zusammen mit den Talschaften nördlich des Brenners den Namen Tirol. Südtirol ist eine der Gegenden mit den meisten Burgen in Europa, darunter die besonders berühmten Anlagen Schloss Tirol, Schloss Runkelstein, Churburg, Burg Hocheppan und Burg Taufers.

1363 ging die Grafschaft durch Margarethe von Tirol (später Maultasch genannt) an die Habsburger über, die das Land fast durchgängig bis 1918 regierten.
1810 ging ein Teil des heutigen Südtirol zusammen mit dem gesamten Trentino erstmals an das kurzlebige Königreich Italien. 1813 wurde der italienische Teil Tirols von den Truppen des neuen Kaiserreiches Österreich besetzt[2]
1919, nach dem „großen Krieg”, wurde Südtirol von Italien annektiert, so wie es die Mächte der Entente in London 1915 (geheim) ausgemacht hatten, um Italien von der Neutralität auf ihre Seite zu ziehen. Der Vertrag von Saint-Germain besiegelte das Schicksal der Region. Die Machtergreifung der Faschisten in Italien 1922 führte zu Repressionen gegen die Tiroler bzw. deren Kulturgut. Nach dem Abkommen zwischen Mussolini und Hitler 1939 wählte die Mehrheit der deutschen Südtiroler die „Option“ für das Deutsche Reich und zehntausende verließen bis 1943 das Land als Umsiedler.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Paris ein Autonomiestatus für Südtirol ausgehandelt (Gruber-De-Gasperi-Abkommen), aber später nur zum Teil umgesetzt. Die italienische Einwanderungspolitik führte zu einer starken Zuwanderung aus den ärmeren Regionen Süditaliens, wogegen sich Widerstände in der einheimischen Bevölkerung aufbauten. Diese mündeten schließlich (ab 1957) in einen bewaffneten Widerstandskampf(Befreiungsausschuss Südtirol BAS), der von den Italienern als terroristische Bedrohung ihres Staates bekämpft wurde. Durch die Intervention Österreichs vor dem Rat der UN wurde die Südtirol-Frage einer diplomatischen Lösung im Rahmen einer Autonomielösung innerhalb des italienischen Staates zugeführt. Seitdem besitzt das Land eine weitgehende Autonomie (Siehe Südtirol-Paket) und konnte sich zu einer der reichsten Regionen in Europa entwickeln.
Geographie
Bekannte Berge und Täler
Eine Auswahl der berühmtesten Berge zu treffen, ist in einem bergigen Land wie Südtirol nicht einfach.
Der Ortler ist mit 3905 m der höchste Berg Südtirols. Er war bis 1918 der höchste Berg der k.k. Monarchie. Der Rosengarten bildet mit seinem Nachbarn, dem Schlern, ein eindrucksvolles Bild. Die Drei Zinnen befinden sich im Osten Südtirols.
Mehr Berge sind in der entsprechenden Kategorie verzeichnet.
Die Haupttäler sind: Etschtal, Eisacktal, Vinschgau und Pustertal.
Seen

Die Seen Südtirols sind unter anderem:
Reschensee (Graun, Vinschgau, 1520 m üNN), Kalterer See (Kaltern), Haidersee (Graun, Vinschgau), Karersee (Alpsee im Eggental bei Welschnofen, 1.520 m ü NN), Pragser Wildsee (Pragser Dolomiten, 1494 m üNN, Wasseroberfläche 31 ha), Vernagt-Stausee (Schnalstal, 1.689 m üNN), Montiggler Seen (Überetsch), Mühlwalder See und Toblacher See (Pustertal, südlich von Toblach).
Sprachen und Dialekte

Offizielle Amtssprachen in Südtirol sind Deutsch, Italienisch und Ladinisch. Landesweit werden über 40 Dialekte des Südbairischen gesprochen, umgangssprachlich auch „Südtirolerisch” genannt. Die Dialekte sind Bestandteil eines Dialektkontinuums und haben daher ihre eigenen speziellen Wörter und Satzverbindungen, die sich von den Dialekten auf österreichischer Seite in Nordtirol unterscheiden. Häufig werden auch eingedeutschte italienische Wörter sowie Lehnübersetzungen verwendet, die sich meist auf öffentliche Einrichtungen oder Berufe beziehen, wie Erste Hilfe für Notaufnahme und Hydrauliker für Installateur.
Die italienische Bevölkerung wohnt größtenteils in den Städten Bozen, Leifers, Meran und Brixen (je zu 73 %,70 %, 48 %, bzw. 26 % italienischsprachig) und in den Gemeinden Branzoll, Pfatten, Neumarkt und Salurn; außerhalb dieser Orte wird kaum italienisch gesprochen. Sämtliche Orts- und Straßenschilder, sowie ein Großteil aller öffentlichen Beschilderungen, insbesondere in Bozen, Leifers und Meran, haben zweisprachige Aufschriften, wobei die deutschen Aufschriften - mit Ausnahme dieser drei Städte - zumeist vor bzw. über den italienischen Aufschriften stehen (nicht so bei Straßenschildern an [ehemaligen] Staatstraßen). Neuere Bahnhofsschilder zeigen oft nur noch die deutschen Ortsnamen an, auch wenn ihre (aus Verschleißgründen) ausgewechselten Vorgänger zweisprachige Aufschriften trugen. Alle Mitarbeiter von öffentlichen Ämter sind gesetzlich zur Zweisprachigkeit verpflichtet bzw. zur Dreisprachigkeit in den Gemeinden mit einer ladinischen Bevölkerung.
Veränderung der Bevölkerungsanteile
In Südtirol wird im allgemeinen von Sprachgruppen (der deutschen, der italinischen und der ladinischen) gesprochen, anstatt von Bevölkerungsgruppen, zumal allesamt Bürger Italiens. Die beiden Volkszählungen von 1991 und 2001 haben für die „Sprachgruppen” ergeben, dass die die deutschen und ladinischen Sprachgruppen leicht gewachsen sind. In 65 Gemeinden nahm der deutsche Anteil ab, in 50 zu, in einer blieben die Anteile unverändert. Der italienische Anteil nahm in 45 Gemeinden ab, in 69 ist er gestiegen und in zwei Gemeinden blieb er gleich. Der Anteil der ladinischen Sprachgruppe ist in 52 Gemeinden gesunken, in 46 gestiegen und in 18 gleich geblieben. Die größte Sprachverschiebung fand in der Gemeinde Brenner statt. Hier nahm der Anteil der italienischen Sprachgruppe um 8,94 % ab, während der deutschsprachige Anteil um 8,90 % zunahm. In 103 Gemeinden ist die deutsche Sprachgruppe mehrheitlich vertreten, in acht Gemeinden die ladinische Sprachgruppe und in fünf die italienische Sprachgruppe.
In den drei größten Städten Südtirols kam es zu geringfügigen Veränderungen. In Bozen betrug der italienische Anteil 2001 70 % (+0,41 %), der deutsche 26,29 % (-0,33 %) und der ladinische 0,71 % (-0,06 %). Die zweitgrößte Stadt, Meran, hatte einen deutschen Anteil von 51,50 % (+1,04 %), einen italienischen von 48,01 % (-1,00 %) und einen ladinischen von 0,49 % (-0,04 %). In Brixen belief sich der deutsche Anteil auf 73,13 % (+1,45 %), der italienische auf 25,65 % (-1,38 %) und der ladinische auf 1,23 % (-0,06 %).
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Siehe auch:
Politik
Der Südtiroler Landtag (it. Consiglio provinciale) ist das Parlament der Autonomen Provinz. Das Autonomiestatut verleiht dem Landtag besondere Befugnisse und Kompetenzen.
Im Landtag sind 35 Abgeordnete vertreten, die alle 5 Jahre gewählt werden. Die Landtagsabgeordneten sind zugleich Mitglieder des übergeordneten Regionalrates (Consiglio regionale) der Region Trentino-Südtirol.
Die Mandatsverteilung gemäß den Landtagswahlen 2003 (XIII. Legislaturperiode):
- Südtiroler Volkspartei (SVP) (Sammelpartei; Deutsche und Ladiner): 21 Sitze
- Grüne-Verdi-Vërc (grün): 3 Sitze
- Alleanza Nazionale (konservativ-nationalistisch; Italiener): 3 Sitze
- Union für Südtirol (rechtsgerichtet; Deutsche): 2 Sitze
- Die Freiheitlichen (rechtsgerichtet; Deutsche): 2 Sitze
- Gemeinsam Links-Frieden und Gerechtigkeit (sozialdemokratisch): 1 Sitz
- Forza Italia (konservativ; Italiener): 1 Sitz
- Unione Autonomista: Il Centro – Margherita (Zentrum-autonomistisch; Italiener): 1 Sitz
- Unitalia (rechtsextrem; Italiener): 1 Sitz
Die Landesregierung (Giunta provinciale) mit einem Landeshauptmann (Presidente) an der Spitze besteht aus seinen Stellvertretern, die jeweils der deutschen und der italienischen Sprachgruppe zugehörig sind und aus den Landesräten. Die Anzahl ihrer Mitglieder wurde im März 1989 von bisher vierzehn (einschließlich Landeshauptmann) auf elf reduziert. Der Landeshauptmann und die Landesräte werden vom Landtag in geheimer Wahl (aus den eigenen Reihen) gewählt. Die sprachgruppenmäßige Zusammensetzung muss jener im Landtag entsprechen. Durch das Verfassungsgesetz Nr. 2/2001, das seit Februar 2001 in Kraft ist, hat Südtirol die freie Wahl der Regierungsform (z.B. Direktwahl des Landeshauptmannes)
Derzeitiger Landeshauptmann ist Luis Durnwalder von der Südtiroler Volkspartei (SVP), der schon seit 1989 der Landesregierung vorsteht. Seine Vertreter sind seit 2003 Otto Saurer (SVP) (Ressort „Deutsche und ladinische Berufsbildung, deutsche Schule“) und Luisa Gnecchi (Centrosinistra/Mitte-Links-Projekt) (Ressort „Arbeit, italienische Schule, italienische Berufsbildung und Innovation“).
Medien
Die älteste und verbreitetste Tageszeitung ist die in deutscher Sprache verfasste Dolomiten (Zeitung), gefolgt (Gründungsjahr und Auflage) von der in italienischer Sprache verfasste Alto Adige – Corriere delle Alpi. Weiters gibt es noch den Lokalteil des Corriere della Sera (Corriere dell’Alto Adige), der aus der Tageszeitung Il Mattino dell’Alto Adige hervorgegangen ist und die kleinere Neue Südtiroler Tageszeitung.
Unter den Wochenblättern sind die ff – Südtiroler Wochenmagazin, das Katholische Sonntagsblatt, Il Segno und die Südtiroler Wirtschaftzeitung zu nennen.
Unter den Rundfunkanstalten ist besonders der öffentlich-rechtliche Rai Sender Bozen hervorzuheben, der sein Radio- und Fernsehprogramm in allen drei Landessprachen ausstrahlt. Auch der ORF hat eine Außenstelle des Landesstudios Tirol in Bozen und strahlt die österreichischen Programme einschließlich Südtiroler Regionalfenster aus. Von der RAS (Rundfunk Anstalt Südtirol) werden auch die bundesdeutschen Programme Das Erste und das ZDF sowie das Schweizer Fernsehen SF 1 über viele Sendeanlagen terrestrisch ausgestrahlt. Zudem wird seit dem 14. Oktober 2005 SF zwei über das digitale terrestrische Fernsehen (DVB-T) ausgestrahlt, welches in Südtirol neben dem digitalen Radio (DAB) besonders gefördert wird. Über DAB werden in zwei landesweiten Ensembles folgende Sender ausgestrahlt: Rai Radio Uno, Rai Radio Due, Rai Radio Tre, Rai Sender Bozen, Ö1, Radio Tirol, Hitradio Ö3, FM4, Bayern 1, Bayern 2 Radio, Bayern 3, Bayern 4 Klassik, B5 aktuell, Radio Rumantsch, Radio Swiss Jazz und Radijojo. Noch dazu kommt das bis dato nur in Bozen zu empfangene Ensemble (DAB Media), wo alle privaten Südtiroler Radiosender verbreitet werden.
Zusätzlich gibt es eine lokale Fernsehanstalt (VB33) und zahlreiche Lokalradios [3].
Die Union Generela di Ladins, die Dachorganisation der Ladinerverbände, ist Herausgeberin einer Wochenzeitung in ladinischer Sprache, der Usc di Ladins (Stimme der Ladiner). Die Seiten, die jeweils einem Tal gewidmet sind, sind im jeweiligen Idiom verfasst.
Berühmte Südtiroler
Verwaltungsgliederung
Die 116 Südtiroler Gemeinden sind in 8 Bezirksgemeinschaften aufgeteilt. Die Landeshauptstadt Bozen ist gleichzeitig auch Bezirksgemeinschaft.
Größte Gemeinden (Stand: 31. Dezember 2005)


| Gemeinde | Italienischer Name | Einwohner |
|---|---|---|
| Bozen | Bolzano | 98.657 |
| Meran | Merano | 35.602 |
| Brixen | Bressanone | 19.504 |
| Leifers | Laives | 15.962 |
| Bruneck | Brunico | 14.148 |
| Eppan an der Weinstraße | Appiano sulla Strada del Vino | 13.325 |
| Lana | Lana | 10.458 |
| Kaltern an der Weinstraße | Caldaro sulla strada del vino | 7.307 |
| Ritten | Renon | 7.147 |
| Sarnthein | Sarentino | 6.669 |
| Kastelruth | Castelrotto | 6.247 |
| Sterzing | Vipiteno | 5.947 |
| Schlanders | Silandro | 5.908 |
| Ahrntal | Valle Aurina | 5.641 |
| Naturns | Naturno | 5.201 |
| Latsch | Laces | 5.050 |
- Siehe auch: Liste der Gemeinden in Südtirol

Wirtschaft
Per Stichtag 22. Oktober 2001 existierten in Südtirol 51.207 Arbeitsstätten mit insgesamt 207.380 Mitarbeitern. Dies ist ein Zuwachs von 27.300 oder 15,2 % im Vergleich zu 1991.
Südtirol produziert auf 18.000 Hektar rund 10% der in der EU angebauten Äpfel. Das entspricht 2 % der Weltproduktion.
Daneben ist Südtirol ein traditionsreiches Weinbauland. Die bedeutendsten Sorten sind Vernatsch und Weißburgunder. Besonders in den letzten 20 Jahren hat es sich als eine der besten Weißweinregionen Italiens einen Namen gemacht – insbesondere mit der Sorte Gewürztraminer. Dabei steht Südtirol besonders für trockene und fruchtige Weißweine. Zuletzt erfreute sich auch die autochtone Rotweinsorte Lagrein großem Interesse. Südtirol gehört mit ca. 5.100 ha zu den kleinsten italienischen Weinbauregionen (weniger als 1 % der Gesamtfläche). Gemessen an der Anzahl der Auszeichnungen ist es jedoch regelmäßig unter den besten 5 Regionen Italiens anzutreffen.
Der Tourismus spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft des rohstoffarmen Gebietes. Besonders in der Umgebung um Meran und nahe den Wintersportzentren hat sich in den letzten hundert Jahren ein florierender Fremdenverkehr etabliert. Einst wegen der Kurorte und des milden Klimas stark besucht, sind zunehmend „Aktiv-Urlaub“ und Skiurlaub wichtige Wirtschaftszweige.
In den letzten Jahren haben sich außerdem viele Unternehmen etabliert. So etwa Leitner, Salewa und Loacker. Für die Zukunft hat sich Südtirol die verstärkte Förderung von Innovationen vorgenommen, um damit den Wohlstand zu sichern und auszubauen. Im Jahr 2003 lag die Forschungsintensität bei 0,33% (Ausgaben für Forschung und Entwicklung bezogen auf das BIP), während sie im Gesamtstaat Italien mit 1,1% oder Deutschland mit 2,5% deutlich höher war.[4] Dieses Ziel soll durch forschungs- und bildungsichernde Institutionen wie die Universität und die Europäische Akademie in Bozen erreicht werden.

In Südtirol gibt es ca. 13.000 Handwerksbetriebe mit 80 verschiedenen Handwerksberufen.
Die Energiewirtschaft spielt eine hervorragende Rolle in der Umweltbilanz Südtirols, welche natürlich durch die geographischen Gegebenheiten begünstigt wird. Biomasse, Wasserkraft und Solaranlagen sowie eine Vorreiterrolle in der Gebäudeisolierung führen zu besonders umweltfreundlichen Wirtschafts- und Wohnräumen.
Die Arbeitslosenquote liegt zur Zeit (2006) bei 1,9 % der Männer und bei 3,6 % der Frauen. Die Gesamtarbeitslosigkeitsquote beträgt 2,6 % und somit herrscht Vollbeschäftigung.[5] Die Jugendarbeitslosigkeit der 15-24-Jährigen ist in Südtirol mit 7,2 % trotz der insgesamt guten Arbeitsmarktzahlen relativ hoch – wie in Italien allgemein – und stellt eines der wenigen Probleme auf dem Arbeitsmarkt dar.
Das BIP pro Kopf liegt 2004 bei etwa 31.000 €. Damit ist Südtirol die nach der Lombardei zweitreichste Region Italiens. Auch kaufkraftbereinigt gehört Südtirol zu den reichsten Regionen (NUTS 2-Ebene) der europäischen Union; das Wohlstandsniveau liegt bei einem Index von 140,2 (EU27 = 100).[6] Allerdings ist Südtirol im EU-Vergleich in den vergangenen Jahren wegen eines vergleichsweise schwachen Wirtschaftswachstums (2005: real +0,6 %) deutlich zurückgefallen, wie der Rückgang des Index von etwa 160 im Jahr 2000 auf geschätzte 136 im Jahr 2005 zeigt.[7]
Quellen
- ↑ Z.B. Alois Menghin: Aus dem deutschen Südtirol. Mythen, Sagen, Legenden und Gebräuche, Meinungen, Sprüche, Redensarten etc. Meran 1884
- ↑ Michael Forcher, Tirols Geschichte in Wort und Bild; Innsbruck 1984, S. 139 -142
- ↑ Liste von Lokalradios
- ↑ Forschung und Entwicklung in Südtirol, http://www.provinz.bz.it/pressnotes/module/pres_getimg.asp?imgID=233169
- ↑ Erwerbstätige und Arbeitssuchende in Südtirol, http://www.provinz.bz.it/pressnotes/module/pres_getimg.asp?imgID=271835
- ↑ Regionales BIP pro Kopf der EU27, http://www.eds-destatis.de/de/press/download/07_02/023-2007-02-19.pdf
- ↑ Indikatoren der Lissaboner Strategie – Wirtschaftlicher Hintergrund, http://www.provinz.bz.it/pressnotes/module/pres_getimg.asp?imgID=269588
Literatur
- Gottfried Solderer (Hrsg.) Das 20. Jahrhundert in Südtirol, Bozen 1999–2003 (in 5 Bänden)
- Josef Fontana, Peter W. Haider, Walter Leitner, Georg Mühlberger, Rudolf Palme, Othmar Parteli, Josef Riedmann: Geschichte des Landes Tirol. Bozen/Innsbruck/Wien 1988–1990
- Rolf Steininger: Südtirol – Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart (ISBN 3-7065-1348-X)
Weblinks
- Südtiroler Bürgernetz
- Südtirol-Handbuch – umfassende Darstellung der Geschichte, des politischen Systems und der Gemeinden (pdf, 2MB)
- Südtiroler Dialekt
- www.geschichte-tirol.com
- Dokumentation zur Geschichte Südtirols
- Internet-Verzeichnis Südtirols
- Veranstaltungen & Termine Südtirols
- Südtirols Landesinstitut für Statistik
