Mike Tyson

US-amerikanischer Boxprofi und Schwergewichtsweltmeister
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Michael Gerard Tyson (Kampfname Iron Mike, neuer Name „Malik Abdul Aziz“; * 30. Juni 1966 in Brooklyn, New York) gilt als einer der besten Boxer der Geschichte. Er ist der jüngste Schwergewichts-Boxweltmeister. Tyson vereinigte 1987 erstmalig die Titel der Boxverbände WBC, WBA und IBF.

Mike Tyson
Daten
Geburtsname Michael Gerard Tyson
Geburtstag 30. Juni 1966
Geburtsort New York
Nationalität US-Amerikanisch
Gewichtsklasse Schwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,80 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 58
Siege 50
K.-o.-Siege 44
Niederlagen 6
Keine Wertung 2


Anfänge in Catskill

Mit zwölf Jahren kam Mike Tyson an eine Schule für schwer erziehbare Kinder in Catskill, New York. Dort lernte er den ehemaligen Profi-Boxer Bobby Stewart kennen. Dieser lehnte es zunächst ab, den Jungen im Faustkampf zu unterrichten, obwohl er sich dessen unglaublicher physischer Fähigkeiten bewusst war. Tyson musste erst seine Noten verbessern, bevor ihm Stewart seinen Wunsch erfüllte. Tyson schaffte es, seine schulischen Leistungen zu verbessern. Daraufhin versuchte ihm Stewart das Boxen beizubringen. Er bemerkte jedoch schnell, dass er unterqualifiziert war, um Tyson wirklich etwas beizubringen. Er stellte den jungen Mike dem legendären Trainer Cus D'Amato vor. Als Stewart D'Amato nach seiner Meinung fragte, was er von dem Knaben halte, meinte dieser: "Ich glaube, das ist der nächste Weltmeister im Schwergewicht".

Nun kümmerte sich D'Amato um Mike. Tyson lebte in D'Amatos Haus in Catskill mit einigen anderen Boxern. Es wurde ihm der junge Trainer Teddy Atlas zur Seite gestellt. Er unterrichte Tyson im von Cus D'Amato geprägten "Peek a Boo"-Stil. Aufgrund seiner enormen physischen Kraft (schon mit 13 Jahren stemmte er beim Bankdrücken über 100kg) sparrte er meist mit erwachsenen Gegnern. Dies änderte aber nichts an der Tatsache, dass er die meisten seiner Sparringspartner ausknockte.

Als Tyson 15 Jahre alt war, kam es zu einem Streit mit seinem Trainer Teddy Atlas. Als Mike eine Nichte von Atlas belästigte, reagierte dieser radikal: Atlas nahm eine Pistole und hielt sie Mike an die Schläfe. Der verstörte Junge rannte daraufhin nach Hause und erzählte die Geschehnisse seinem Ziehvater. Daraufhin wurde Atlas entlassen. Der neue Trainer, der sich um Mike kümmerte, war Kevin Rooney. Dieser hatte gerade seine Karriere beendet und kannte Cus D'Amato schon länger.

Tyson sparrte unter anderem mit einigen Top-Athleten der Schwergewichtsszene u.a. seine späteren Gegner Frank Bruno und Carl Williams. Obwohl Tyson noch keine 18 Jahre alt war, sparrte er schon mit einigen der besten Schwergewichtlern der Welt.

Amateur

Im Internet kursiert via ESPN und Co. eine Bilanz von 24 Siegen bei drei Niederlagen. Wahrscheinlich handelt es sich dabei aber nur um die Bilanz bei den Senioren, in Boxzeitschriften war von über 200 Kämpfen die Rede. Er war 1984 „National Golden Gloves Champion“. Eine Teilnahme an den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles verhinderten jedoch zwei Niederlagen in der internen (nationalen)Qualifikation gegen den späteren Olympiasieger im Schwergewicht Henry Tillman, den er später als Profi im Juni 1990 in der ersten Runde KO schlug. Schon bei den Amateuren zeichnete sich seine Spezialität ab: schnelle Knockouts, vor allem in der ersten Runde.

Profi

Als Tyson im März 1985 in das Profilager wechselte, war er 18 Jahre alt. Unter der Regie von Cus D'Amato bauten ihn seine beiden Manager Bill Cayton und Jimmy Jacobs langsam auf. Es wurden immer jene Boxer als Gegner ausgewählt, die den jungen Tyson einen Schritt weiterbrachten. Sie waren meist zu schlecht, um ihn zu gefährden, aber gut genug, um ihn zu fordern. Letztlich hatte keiner eine Chance gegen "Kid Dynamite", wie er von den Medien genannt wurde. Allein im Jahr 1985 hatte Tyson eine Kampfrekord von 15-0 mit 15 KO Siegen.

Cus D'Amato verstarb am 5. November 1985, Mike Tyson nannte diesen Zeitpunkt deshalb den schlimmsten seines Lebens. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, wie der Boxer Tyson diesen Verlust verkraften würde. Doch bereits 8 Tage später knockte er Eddie Richardson in Runde 1 aus.

Sein Fernsehdebut bestritt Tyson im Kampf gegen Jesse Ferguson am 16. Februar 1986 und gewann durch Abbruch in Runde 6.

Vom März des Jahres 1985 bis zum März des Jahres 1986 hatte Tyson 19 Kämpfe bestritten. Seine Bilanz von 19 Siegen in 19 Kämpfen, alle durch KO gewonnen, war ziemlich beeindruckend, besonders wenn man noch anmerkt, dass 11 dieser 19 vorzeitigen Siege bereits in der ersten Runde zustande kamen. Diese Kampfbilanz ließ sich sehr gut vermarkten. Seine Manager bewiesen hierbei besonderes Talent. Sie bespielten Videokassetten mit den besten Kampfszenen des jungen Tyson. Diese schickten sie an jeden Sportreporter der USA. So wurde erst die Fachwelt und in weiterer Folge die breite Masse aufmerksam auf das Wunderkind aus Catskill.

James Tillis, genannt „Quick Tillis“ (der schnelle T.), war der erste Boxer, dem es gelang, die volle Kampfdistanz mit Tyson zu überstehen. Am 20. Mai 1986 besiegte Tyson Mitch Green durch unumstrittene Entscheidung nach 10 Runden. Green war dabei wohl der erste Gegner, der Tyson ernsthafte Schwierigkeiten bereitete, indem er ihn mit (schmerzhaften) Körperhaken traktierte.

Im Zeitraum von Juni bis September 1986 schlug Tyson alle seine 6 kommenden Gegner KO. Darunter war auch ein schwerer KO nach nur 30 Sekunden gegen den Sohn des ehemaligen Weltmeisters Joe Frazier, Marvis Frazier.

Seine ersten 26 Kämpfe bestritt er entweder im Bundesstaat New York (meist in Albany) oder in New Jersey (Atlantic City).

Im Jahr 1986 bestritt er zwischen Mai und September acht Kämpfe. Dies war dadurch möglich, dass er durch seinen Kampfstil, den "Peek a Boo" oder "Cus D'Amato" -Stil, kaum getroffen wurde. Viele Kämpfe waren für Tyson nur besseres Training. Die Defensivfähigkeiten von Mike Tyson sind wohl die meist unterschätzten in der Boxgeschichte. Nachdem er sich in der Rangliste des WBC hochgeboxt hatte, war er berechtigt den WBC-Champ herauszufordern.

Jüngster Weltmeister im Schwergewicht

Am 22. November 1986 wurde er im Alter von 20 Jahren und 144 Tagen mit einem KO-Sieg in der zweiten Runde über WBC-Weltmeister Trevor Berbick der jüngste Schwergewichtsweltmeister der Geschichte, wenn man diesen Titel als Messlatte nimmt. Er war nach dem Berbick-Kampf bereits die Nummer Eins der Rangliste des Ring Magazine; der 21-jährige Floyd Patterson war 1956 aber bereits allgemein anerkannter Champion, da es damals nur einen Weltmeistertitel gab. Der KO gegen Berbick ist einer der berühmtesten der Boxgeschichte, weil Berbick, der nach einem einzigen Volltreffer zu Boden gegangen war, mehrfach aufzustehen versuchte, aber immer wieder hinfiel, als stünde er auf Glatteis.

Diesem Sieg folgte nur drei Monate später der Titelgewinn der WBA durch einen hohen Punktsieg gegen James „Bonecrusher“ Smith. Es war aber kein guter Kampf. Smith, der im Vorfeld noch getönt hatte, er werde das "Kind" Tyson ausknocken, boxte extrem passiv und versuchte den WBC-Champ mit ständigem Klammern zu frustrieren und setzte auf den "One-Punch-Knockout". Die Folge war ein schlechter Kampf, in dem Smith zwar immerhin über die Runden kam, sich aber viele Sympathien verscherzte und nach Ansicht vieler Journalisten hätte disqualifiziert werden müssen. Danach musste Tyson seine Titel gegen den früheren Weltmeister des WBC, Pinklon Thomas verteidigen; der Kampf fand am 30. Mai statt. Zunächst hielt sich Thomas erstaunlich gut, doch in der 6.Runde kam der Kampf zu einem jähen Ende, als Tyson seinen Gegner mit einer furiosen Kombination niederstreckte.

Die überfällige Vereinigung aller Titel vollzog er am 1. August 1987, als er gegen Tony Tucker auch den IBF-Titel errang. In einem der besten Kämpfe in der jungen Karriere von Mike Tyson bekamen die Zuschauer im Hilton Hotel von Las Vegas einiges geboten. Schon in der ersten Runde landete Tucker eine harte Gerade in Tysons Gesicht, der daraufhin zwei Schritte zurück machen musste. Die folgenden Runden wurden dann zwar meist von Tyson dominiert, aber Tucker leistete erbitterten Widerstand. Am Ende gewann Tyson deutlich und einstimmig nach Punkten, leicht war dieser Kampf aber nicht. Von nun an war Mike Tyson der einzige Weltmeister im Schwergewicht, der erste seit Muhammad Ali im Jahre 1978 - aber der erste überhaupt, der die Titel der drei großen Verbände WBA, WBC und IBF im Ring vereinigte (die IBF wurde erst 1983 gegründet, zwei Jahre nach dem endgültigen Karriereende von Ali). Er war nun, mit erst 21 Jahren, unumstrittener Weltmeister im Schwergewicht und nicht wenige prophezeiten ihm, dass er als einer der besten, vielleicht sogar der beste Boxer aller Zeiten in die Geschichte eingehen würde.

Unumstrittener Weltmeister im Schwergewicht

Die Popularität des neuen Champions stieg in ungeahnte Höhen. Seit Muhammad Ali war kein Boxer mehr so berühmt gewesen wie Mike Tyson. Dem Jungen aus Brooklyn schien die Welt zu Füßen zu liegen, und niemand sah ein Ende seiner Dominanz, schließlich war Tyson erst 21 Jahre alt und damit noch weit von dem üblichen Optimalalter eines Schwergewichtsboxers entfernt. Er wurde von einem guten Team, bestehend aus Jim Jacobs, Billy Cayton und Kevin Rooney, hervorragend gemanaged. Niemand schien diese Traumkombination auseinander bringen zu können, nicht einmal der Boxpromoter und Manager Don King. Nicht wenige meinten, Tyson werde die Schwergewichtsszene auf Jahre hinaus dominieren; einige Experten hielten es sogar für wahrscheinlich, dass die Ära Tyson bis ins neue Millenium dauern würde, falls der Champ bis dahin motiviert genug bliebe. Und anfangs sollten sich die Leute in ihrer Meinung über den Weltmeister bestätigt fühlen.

Denn in den letzten zwei Jahren der 1980er Jahre verteidigte Tyson mehrmals eindrucksvoll die WM-Titel. Zunächst am 16. Oktober 1987 gegen den Gewinner der Goldmedaille im Superschwergewicht von Los Angeles, Tyrell Biggs. Obwohl die beiden Kämpfer noch nie gegeneinander angetreten waren oder sich von anderswo kannten, schien es, als ob Tyson es Biggs übel nehmen würde, dass dieser bei den Olympischen Spielen Gold gewonnen hatte, da er selbst sich nicht für diese hatte qualifizieren können. Der Kampf in Atlantic City, NJ, war erneut ein actionreiches und spannendes Gefecht: 7 Runden lang leistete Biggs Widerstand, dann jedoch wurde er brutal ausgeknockt. Nach dem Kampf meinte Tyson: "Ich wollte es langsam machen, damit er sich an diesen Abend für eine lange Zeit erinnern würde".

Am 22. Januar 1988 traf Tyson auf den früheren WBC- und IBF- Weltmeister Larry Holmes der u.a. schon Ken Norton, Gerry Cooney, Tysons ersten WM-Gegner Trevor Berbick, Earnie Shavers und sogar den "Größten", Muhammad Ali, besiegt hatte. Der Kampf des 38jährigen "alten Tigers" Holmes gegen den 21jährigen "jungen Löwen" Tyson war ein Aufeinandertreffen zweier Boxergenerationen. Holmes war durch seinen Punktsieg gegen Ken Norton 1978 Weltmeister der WBC geworden und hatte diesen Titel 16 mal erfolgreich verteidigt. Seinen Gürtel gab er erst 1983 zu Gunsten des neugegründeten IBF Titels auf. Diesen verlor er dann 1985 knapp (und sehr umstritten) nach Punkten gegen Michael Spinks, nach 48 Siegen in Folge. Auch der direkte Rückkampf 1986 brachte einen wiederum knappen Punktsieg für Spinks. Nach eineinhalbjähriger Ringpause kam Holmes nun quasi aus dem „Vorruhestand“ zurück und wollte seine vermeintlich letzte Chance nutzen, noch einmal Meister aller Klassen zu werden. Auch finanziell sollte es sich für Holmes lohnen. Für den jungen Tyson war es der erste Kampf gegen eine "Legende". Er wollte jedem klar machen, dass Holmes Zeit abgelaufen sei und nun eine neue Ära anbreche, seine Ära. Zudem wollte er Holmes für despektierliche, wenn auch aus heutiger Sicht nicht ganz unzutreffende Äußerungen „bestrafen“, die Holmes vor dem Kampf über Tysons Persönlichkeit und Charakter getätigt hatte und die Tyson einen unrühmlichen Niedergang prophezeiten, auch wenn er den bevorstehenden Kampf gegen ihn (Holmes) gewänne.

Tyson gelang dies eindrucksvoll, als er sich Holmes in nur vier Runden entledigte. Der Ex-Weltmeister hatte in diesem Gefecht zu keinem Zeitpunkt eine Chance; Tyson war zu aggressiv und schnell für ihn und schlug ihn in der 4. Runde dreimal zu Boden. Holmes wurde zum ersten und letzten mal in seiner 29-jährigen Profi-Karriere ausgeknockt, obwohl er anschließend noch über 14 Jahre weiterboxte.

Nächster Herausforderer war Tony Tubbs in Tokio, Japan. Tubbs wurde ausgewählt, weil er für seine gute Ausdauer bekannt war. Außerdem wollte Tyson noch einen weiteren Kampf bestreiten, bevor es zum Showdown mit Michael Spinks kommen sollte. Der Kampf fand in Japan statt, weil Tyson dort seit längerem sehr beliebt war und er einen Vertrag mit dem Videospielhersteller Nintendo für das Gameboyspiel Mike Tyson Boxing abgeschlossen hatte. Der Kampf sollte jedoch nur von kurzer Dauer und nicht sehr spannend sein. Tubbs erwies sich nicht als sehr widerstandsfähig und wurde in nur zwei Runden besiegt. Er war nicht mehr als ein schlechter Sparringspartner zur Vorbereitung für den Kampf gegen Spinks.

Nachdem Tyson sich bis 1988 bereits aller anderen ernsthaften Gegner im Ring entledigt hatte, galt nur noch Michael Spinks als der Boxer, dem man es noch am ehesten zutraute, den Tyson-Express zu stoppen. Der ehemalige IBF-Champion und lineare Weltmeister verlor seinen Gürtel nicht im Ring, sondern am grünen Tisch, da er sich geweigert hatte, gegen den IBF-Pflichtherausforderer, "Tyson-Opfer" Tony Tucker, zu boxen. Für viele (u.a. das renommierte Ring Magazine) war Spinks immer noch der rechtmäßige Besitzer dieses Titels (und der lineare Schwergewichtsweltmeister).

Am 27. Juni 1988 kam es schließlich zu dem Kampf. Zum ersten mal seit dem ersten Ali-Frazier - Kampf 1971 trafen wieder zwei ungeschlagene Schwergewichtschampions im Ring aufeinander. Es sollte der größte Kampf der 80er Jahre werden. Tyson erhielt die Rekordgage von 22 Millionen US-Dollar, was zu dem Zeitpunkt die höchste Einzelsumme war, die je an einen Sportler gezahlt worden war. Auch Spinks ging nicht leer aus, ihm wurden 13 Millionen Dollar bezahlt. Nach einigen Verzögerungen vor dem Kampf (Disput um die Reihenfolge des Einmarsches der Boxer) schlug Tyson Spinks dann in der ersten Runde nach nur 91 Sekunden schwer KO. Dies gilt als der Höhepunkt in Tysons Karriere.

Spinks wirkte zu Beginn des Kampfes etwas nervös. Dies erkannte Tyson sofort und sah darin seine Chance, den Gegner schnell unter Druck zu setzen. Wie schon so oft, bevor er Weltmeister wurde, knockte Tyson seinen Gegner aus, bevor der Kampf richtig begonnen hatte.

Im Frühjahr 1988, kurz nach dem Holmes Kampf, heiratete Mike Tyson die zwei Jahre ältere Schauspielerin Robin Givens. Es sollte eine sehr turbulente und kurze Ehe werden. Robin und ihre Mutter versuchten, die Kontrolle über das Management und die Finanzen von Tyson zu übernehmen. Die beiden wurden von vielen Leuten in Tysons Umfeld als geldgierig und hysterisch beschrieben. Doch der bis über beide Ohren verliebte Tyson verhinderte dies nicht, und so kam es immer öfters zum Streit zwischen ihm und seinen beiden Managern Bill Cayton und Jim Jacobs. Auch sein Trainer Kevin Rooney mischte sich immer mehr in das Privatleben seines Boxers ein, was schlussendlich zu seinem Rauswurf beitrug. Die Tatsache, dass Tysons bester Freund und Manager Jim Jacobs kurz vor dem Spinks- Kampf starb, setzte ihn psychisch zusätzlich unter Druck. Nach dem Tod seines Ziehvaters Cus D'Amato drei Jahre zuvor war dies nun ein weiterer Schicksalsschlag für den Champ. Die Folge war, dass sein auslaufender Vertrag bei seinem verbliebenen Manager Bill Cayton von Don King immens umkämpft wurde.

Nach dem Spinks-Kampf entschied sich Mike, bei Don King einen Promotion-Vertag zu unterschrieben. Kurz danach kam es zur Trennung mit Trainer Kevin Rooney. Niemand, außer Kevin Rooney und Tyson selbst, weiß genau, warum es zur Trennung dieses höchst erfolgreichen Duos kam. Weder Rooney noch Tyson nannten jemals die genauen Gründe. Vermutet wird aber, dass Rooney schwer verstimmt war nachdem Mike bei Don King unterschrieben hatte und somit die "Catskill-Connection", also jenes Manager-Team, das von Cus D'Amato für Mike bestimmt war, ausgeschalten wurde. Nach Intervetion von King wurde Rooney schließlich von einem "wütenden" Tyson entlassen. Fakt ist jedoch, das Don King genau der Typ Promoter ist, vor dem D'Amato seinen Musterschüler immer gewarnt hatte und vor dem er Mike schützen wollte. Doch mit dem Tod von Jimmy Jacobs, Mike bestem Freund und Mentor nach D'Amatos Tod, war die Tür offen für Don King.

Auch seine Frau machte es ihm nicht einfach. Zuerst gaukelte sie ihm eine Schwangerschaft vor. Dies stellte sich jedoch als Lüge heraus. Danach meinte sie, ihr Mann schlage sie und ihre Mutter und sie hätten zunehmend Angst vor dem Champ. Die Situation eskalierte, als Mike versuchte, sich mit dem Auto seiner Frau, einen BMW, umzubringen.

Im September 1988 erklärte Robin Givens vor laufenden Kameras und neben ihrem Mann sitzend, dass ihre Ehe mit dem Weltmeister aller Klassen die "pure Hölle" war. Sie meinte auch, dass Mike psychisch krank sei und Depression und Wutausbrüche hätte. Dies habe, so meinte Robin, mit seiner Kindheit in Brownsville und seinem schlechten Verhältnis zu seiner verstorbenen Mutter zu tun. Außerdem warf sie dem früheren Mentor von Tyson, Cus D'Amato, vor, er habe Mike zwar perfekt auf ein Leben "im Ring" vorbereitet, aber nie auf ein Leben außerhalb des Boxrings oder Boxgyms. Ihr Mann sei nur darauf fokussiert worden, Weltmeister zu werden, aber nicht auf die Auswirkungen auf das Privatleben, die dieser Titel mit sich bringt. Mike, der das ganze Interview über neben seiner Frau saß, schien vollkomnmen geplättet und überrollt von den Aussagen seiner Frau. Wenige Tage nach diesem Interview flüchtete Robin und ihr Mutter aus dem gemeinsamen Anwesen in Bernhardsville (New York). Die Ehe wurde schließlich am Valentinstag 1989 geschieden. Im Jahr 1988 stellte Mike Tyson nach Ansicht vieler Experten die Weichen für sein jähes Ende als Weltmeister.

Nach dem Spinks-Kampf war Tyson gerade erst 22 Jahre alt (der Kampf fand drei Tage vor seinem Geburtstag statt), hatte aber in der Schwergewichtsszene aufgeräumt. Niemand schien eine Chance gegen "Iron Mike" zu haben. Kein Boxer kam gegen seine perfekte Kombination aus Schnelligkeit und Kraft an. Dazu kam noch, dass die ihm von Cus D'Amato beigebrachte "Peek a Boo"-Taktik, also schlagen und ducken, perfekt zu ihm passte. Noch nie gab es einen Schwergewichtler, der so selten getroffen wurde, dabei aber so schnell und kraftvoll austeilte. In all seinen Kämpfen konnte Tyson überzeugen, nur die wenigsten schafften die 12 Runden gegen ihn, die meisten seiner Gegner, obwohl gestandene Boxer, knockte er in der ersten Hälfte des Kampfes aus. Seine Bilanz nach dem Spinks-Kampf war 35-0 mit 31 KO-Siegen.

Nach der Scheidung von Robin Givens und dem Rauswurf von Kevin Rooney unterschrieb er einen Vertrag bei Don King. Diesem ging es immer und in erster Linie um den Profit und die Rentabilität seiner Klienten. Und mit Iron Mike Tyson hatte er nun den wirtschaftlichsten und profitabelsten Boxer aller Zeiten unter Vertrag. King förderte das Image des "bösesten Mannes des Planeten", da es sich gut vermarkten ließ. Die Weiterentwicklung der boxerischen Fähigkeiten seines Klienten waren King weniger wichtig, er übte kaum sportlichen Druck auf ihn aus. Die Folge war, das Tyson begann, seinen Reichtum auszuleben und das Training zu vernachlässigen. Er begann, sich selbst zu überschätzen und unterschätzte seine Gegner. Außerdem bekam er nur einen unerfahrenen Trainer zur Seite gestellt, Aaron Snowell, der einer Weiterentwicklung eher im Wege stand als diese zu fördern.

1989 boxte Tyson nur zweimal. Zunächst am 25. Februar gegen den Briten Frank Bruno, gegen den er zum ersten mal in seiner Laufbahn für kurze Zeit benommen war und harte Schläge einstecken musste, bevor er ihn dann doch in der 5. Runde ausknockte. Viele Zuschauer wie auch Experten meinten, einen guten und furiosen Kampf gesehen zu haben, doch Tysons ehemaliger Trainer Kevin Rooney war erschüttert. Er bemerkte sofort, dass Tyson sich nicht weiterentwickelt, sondern verschlechtert hatte. Er versuchte, seinen Gegner schnell mit dem entscheidenden Schlag zu treffen, schlug ihn auch wirklich nach wenigen Sekunden zu Boden, setzte dann aber nicht wie üblich methodisch mit Kombinationen nach, sondern versuchte nur verbissen, den entscheidenden Volltreffer zu landen. Die Folge war, dass er zum ersten Mal in seiner Karriere mehrmals hintereinander hart im Gesicht getroffen wurde.

In seinem letzten Kampf in den 1980er Jahren am 21. Juli boxte er gegen Carl Williams und gewann wiederum durch Erstrunden-KO. Williams war, wie schon viele Gegner zuvor, ängstlich und nervös. Tyson beendete das Gefecht nach 93 Sekunden mit einem rechten Schwinger, den man schon fast als Lucky Punch bezeichnen konnte. Sein Image jedoch potenzierte sich durch diesen Kampf noch weiter.

Zu diesem Zeitpunkt hieß es, er bräuchte keinen Trainer, sondern nur jemanden, der ihm die Boxhandschuhe schnürte. Die Frage, die man sich vor seinen Kämpfen stellte, war nicht mehr ob, sondern wann der Gegner ausgeknockt werden würde. Man verglich ihn nicht nur, sondern stellte ihn über die Box-Legenden Muhammad Ali und Joe Louis.

Allmählich glaubte wohl auch Tyson selbst, er sei unbesiegbar. Nachdem alle Personen in seinem Umfeld, die ihn am Boden der Tatsachen zu halten versuchten, gestorben oder entlassen waren und Don King seinen Schützling in seinem Irrglauben bestätigte, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Realität den Jungen aus Brooklyn wieder einholen würde. Niemand konnte ahnen das die Realität den jungen Champion so schnell einholte.

Der Douglas-Kampf

Für den Kampf gegen James „Buster“ Douglas, die 10. Titelverteidigung, wurden bei einigen Wettbüros gar keine Wetten auf Tysons Sieg angenommen, da der als sicher galt. Schon im Vorfeld dieses Kampfes wurde über die nächsten Herausforderer von Tyson spekuliert: Evander Holyfield, der vormalige unumstrittene Cruisergewichtsweltmeister, der ins Schwergewicht aufgestiegen war, und der wieder boxende Altmeister George Foreman.

Sein turbulentes Privatleben beeinträchtigte jedoch zunehmend die sportlichen Leistungen. Vor dem Kampf gab es Meldungen, dass Tyson im Sparring von Ex-WBA-Champ Greg Page zu Boden geschlagen worden sei und einen Cut über dem Auge erhalten habe. Auch sah er gegen andere Sparringspartner wie Trevor Berbick und Oliver McCall sehr schlecht aus.

Schlusspunkt dieser stetig absteigenden Entwicklung war die sensationelle Niederlage gegen Douglas am 10. Februar 1990 in Tokio. Douglas ging 6 Sekunden vor Ende der achten Runde zu Boden, doch der Gong rettete ihn. In der zehnten Runde ging Tyson nach einer 5-Schlag-Kombination zu Boden; im Gegensatz zu Douglas wurde Tyson nicht vom Rundenende gerettet. Als der Referee bei 10 angelangt war, war Tyson immer noch nicht bei vollem Bewusstsein: erst versuchte er wie in Trance nach seinem Mundschutz zu greifen, um ihn dann halbwegs in seinen Mund zu befördern und dann hilflos nach den Seilen zu greifen, um sich aufrichten zu können. Dieser Kampfausgang war eine Sensation für die Boxszene, das Bild des hilflos krabbelnden Ex-Weltmeisters ging um die Welt. Auch Tysons neuer Trainer Aaron Snowell, der zum ersten Mal mit Tyson zusammenarbeitete, gab kein gutes Bild ab: Tysons schwere Schwellung über dem linken Auge wurde erst spät und dann nur mittels einer mit Eiswürfeln gefüllten Plastiktüte gekühlt, statt mit dem Kühleisen.

Promoter und Tyson-Manager Don King bezichtigte den Referee Meyran Douglas zu langsam angezählt zu haben - tatsächlich war Douglas länger als 10 Sekunden am Boden, doch dies lag daran, dass der Zeitnehmer zu spät mit dem Anzählen begann und Meyran diesen Count übernehmen musste - und wollte den Kampf als No Contest werten lassen, so dass Tyson immer noch Weltmeister geblieben wäre. Die WBC wollte anfangs diesem Vorschlag zustimmen, doch als die Verbände WBA und IBF darauf beharrten, Douglas als neuen Champ anzuerkennen, musste die WBC von einer No Contest-Wertung Abstand nehmen. Tyson, obwohl erst 23 Jahre alt, schien seinen Zenit schon überschritten zu haben.

Der Weg zurück an die Spitze

Doch in Nichttitelkämpfen schien er sich gefangen zu haben. Henry Tillman, gegen den er im Jahr 1984 noch bei den Amateuren zweimal verloren hatte, besiegte er in der ersten Runde. Auch das unbeschriebene Blatt Alex Stewart schlug er in Runde eins KO. Um sich für einen Kampf gegen den neuen Weltmeister Evander Holyfield zu qualifizieren, der Douglas in dessen erster Titelverteidigung besiegt hatte, musste er nun gegen Donovan „Razor“ Ruddock antreten. Er machte eine gute Figur und besiegte ihn zweimal, auch wenn der Abbruch im ersten Kampf nach Ansicht vieler Beobachter zu früh kam. Der zweite Kampf erregte viel Aufsehen, da sich die zwei Athleten nach dem umstrittenen Abbruch im ersten Kampf einige verbale Gefechte lieferten. Unter anderem meinte Tyson, er werde Ruddock zu seiner Freundin machen („I wanna kiss your big lips“) und spielte damit auf Gerüchte an, nach denen Ruddock privat gerne Frauenkleider tragen sollte. Im Kampf erlitt Ruddock einen gebrochenen Kiefer, ging zweimal zu Boden und war schlussendlich chancenlos, wurde aber nicht ausgeknockt. Tyson wurden wegen Tiefschlägen insgesamt 4 Punkte abgezogen, was seinen Punktsieg aber nicht verhinderte. Nun war der Weg für Tyson frei, seinen Titel wieder zu gewinnen.

Der für November 1991 angesetzte Titelkampf gegen Evander Holyfield musste zweimal verschoben werden: Zuerst brach sich Tyson beim Bauchmuskeltraining eine Rippe. Sein Management versuchte die Verletzung zu vertuschen in der Hoffnung, sie verheile noch rechtzeitig vor dem Kampf. Doch Tyson konnte nicht in den Ring steigen und man musste den Titelkampf ins Frühjahr 1992 verschieben. Bevor der Kampf dann stattfinden konnte, wurde Tyson von einer Kandidatin der "Miss Black America" Wahl der Vergewaltigung bezichtigt. Er wurde für schuldig befunden und im Frühjahr 1992 zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Schuldspruch basierte auf Indizien und der Aussage des Opfers, die die Richter für glaubwürdiger befanden als diejenigen des mehrfach vorbestraften Tyson und der Eltern des Opfers. Der Kampf Tyson-Holyfield musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden, wobei Holyfield nach dem Urteil erklärte, er werde niemals gegen einen Vergewaltiger wie Tyson antreten (was er dann freilich doch tun sollte).

Comeback nach Haftstrafe

Im Gefängnis konvertierte Tyson zum Islam. Auch seinen Namen änderte er in „Abdul Aziz“; dieser verschwand jedoch bald wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein, da er sich nicht vermarkten ließ.

Nach dreijähriger Haft wurde Tyson am 25. März 1995 wegen guter Führung aus dem Gefängnis in Plainfield im Bundesstaat Indiana entlassen. Nach seiner Haftzeit erlangte er eine sogar noch höhere Popularität als zuvor, kam aber nie wieder in die Nähe früherer Leistungen. Ein Grund hierfür liegt für viele Beobachter in Tysons Beziehung zu Boxpromoter Don King.

Mit den Jahren hatte sich die Schwergewichtsszene spürbar verändert. War zu Tysons Glanzzeiten der Weltmeister-Titel von allen drei wichtigen Verbänden anerkannt, so führte seit 1993 die WBC wieder ihren eigenen Weltmeister, seit Anfang 1995 auch wieder IBF und WBA. Zudem hatte sich die neue, 1989 gegründete WBO inzwischen relativ etabliert und war als vierter allgemein anerkannter Weltverband hinzugekommen. Durch diese regelrechte Inflation des Weltmeistertitels begann das Interesse am Schwergewicht merklich nachzulassen. Ähnlich wie schon zehn Jahre zuvor und auch heute wieder erlebten dadurch die mittleren Gewichtsklassen einen deutlichen Imagegewinn. Waren es damals Boxer wie Thomas Hearns oder Marvin Hagler, welche für ihre Auftritte Rekordgagen kassierten, so waren nun vor allem Roy Jones Jr. und James Toney bekannter als die Schwergewichtsweltmeister. Die Öffentlichkeit sehnte sich nach den Zeiten, als es in der Königsklasse nur einen Weltmeister gab, daher kam ein Mike Tyson gerade recht. Don King witterte das Geschäft, als er spürte, dass die Leute sich aufgrund der anhaltenden Flaute im Schwergewicht wieder nach den spektakulären Auftritten von „Iron Mike“ sehnten. Deshalb war er bestrebt, Tyson so schnell wie möglich wieder auf den Weltmeister-Thron zu setzen und sein Image als „bösester Mensch des Planeten“ wieder aufleben zu lassen. Die sportlichen Leistungen waren dabei zweitrangig.

Als Tyson am 19. August gegen Peter McNeely seinen Comebackfight bestritt und ihn in nur 89 Sekunden KO schlug - der Kampf wurde mit einem DQ-Sieg für Tyson gewertet, da McNeelys Betreuer-Stab während des Anzählens beim 2. Niederschlag in den Ring stürmte-, wurde er von den Verbänden WBA und WBC bereits wieder an die Nummer eins ihrer Ranglisten gesetzt, obwohl McNeely trotz optisch eindrucksvoller Bilanz von 36-1 ein vollkommen unbeschriebenes Blatt war. Seinen zweiten Aufbaukampf bestritt er am 16. Dezember gegen Buster Mathis Jr. und gewann nach großen boxerischen Problemen durch KO in der dritten Runde.

Am 16. März 1996 wurde Tyson dann erneut Titelträger des WBC, als er Frank Bruno, den er bereits 1989 besiegt hatte, in der dritten Runde KO schlug. Bezeichnend für den hohen Marktwert Tysons war seine Rekordgage von 30 Millionen Dollar, womit er das fünffache der Gage des Titelverteidigers einstrich. Andere große Schwergewichtsboxer wie Lennox Lewis oder Riddick Bowe konnten auch zu ihrer Zeit als Weltmeister von solchen Summen nur träumen.

Im September 1996 forderte Tyson den WBA-Titelträger Bruce Seldon und gewann durch Erstrunden-KO. Hatte sich schon Bruno nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was die Kampfmoral betraf, so kam die Vorstellung Seldons einer Arbeitsverweigerung gleich: er ging gleich nach dem ersten Angriff von Tyson zu Boden und wurde nach dem zweiten Niederschlag wegen anhaltender Kampfunfähigkeit von Ringrichter Richard Steele aus dem Kampf genommen, obwohl in der Zeitlupenwiederholung gar keine Volltreffer zu erkennen waren. Unmittelbar nach dem Kampf wurde in Las Vegas auf dem Weg zur Siegerfeier der Rapper Tupac Shakur erschossen, welcher ein enger Freund von Mike Tyson war.

Vor dem Kampf hatte Tyson den WBC-Titel abgegeben, da Don King mit ihm zunächst weitere lukrative Kämpfe veranstalten wollte, bevor Tyson die Titel wiedervereinigen sollte.

Die Holyfield-Kämpfe

Zwei Monate später, am 9. November 1996, kam es schließlich zu dem seit Jahren geplanten Kampf gegen Evander Holyfield. Angesichts seiner ein Jahr zuvor erlittenen KO-Niederlage gegen Riddick Bowe und seinen angeblichen Herzproblemen galt Holyfield nun als krasser Außenseiter. Die Wettquoten hatten mit 25 zu 1 eröffnet, gingen dann etwas runter auf 16 zu 1 zugunsten Tysons.[1] Bei einer Umfrage des „Las Vegas Review Journal“ setzten 47 von 48 Journalisten auf Mike Tyson. Im Kampf selbst zeigte sich Holyfield jedoch weitaus fitter als allgemein angenommen, blieb von Tyson weg und konterte ihn aus. Tyson hingegen musste nun der Tatsache Tribut zollen, dass er seit seiner Haftentlassung lediglich acht Runden im Ring gestanden hatte. Er konnte Holyfield zwar in der fünften Runde etwas in Schwierigkeiten bringen, aber nach einem Niederschlag in Runde sechs wurde er immer unkonzentrierter und statischer. Von seinen früheren gefürchteten Kombinationen aus Jab und Haken zu Kopf und Körper war nichts mehr zu sehen; im Gegenteil, er suchte sein Heil fast nur noch in Einzelschlägen. Holyfield, ein in vielen zwölfrundigen „Ringschlachten“ erprobter Mann, setzte Tyson weiter zu, bis dieser in der 11. Runde nach schweren Wirkungstreffern vom Ringrichter stehend aus dem Kampf genommen wurde. Zur Zeit des Abbruchs lag Tyson bei allen drei Punktrichtern aussichtslos zurück.

Der Rückkampf am 28. Juni 1997 erlangte, obwohl in sportlicher Hinsicht dem ersten Duell nicht ebenbürtig, noch weitaus größere Berühmtheit. Er endete nach drei Runden, als Tyson seinem Gegner, nach Punkten wieder zurückliegend, ein Stück des rechten Ohres abbiss. Einige Sportreporter versuchten diesen Vorfall wie folgt zu erklären: Tyson habe sich zu der Bissattacke entschlossen, um sich bewusst disqualifizieren zu lassen, da er seinem Gegner sportlich unterlegen gewesen sei. Eine weitere sportliche Niederlage habe er um jeden Preis vermeiden wollen. Diese Interpretation bezweifeln wiederum andere, die Tyson einen solchen "Plan" aufgrund seines als eher kindlich eingeschätzten Intellektes nicht zutrauen. Es wird hier eher ein verzweifelter Akt der Hilflosigkeit gesehen. Fakt ist, dass Tyson im ersten Kampf gegen Holyfield in der siebten Runde einen schweren Kopfstoß erhielt, der ungeahndet blieb. Er war nach eigenen Angaben überzeugt, nur deshalb den Kampf verloren zu haben. Im zweiten Kampf kam es dann in der zweiten Runde wiederum zu einem Kopfstoß, jedoch hier eher unabsichtlich, so dass er nach Ansicht verschiedener Experten angesichts der schweren Platzwunde, die er hierdurch erlitt, seine Nerven verlor und schließlich mehrfach zubiss. Er meinte hinterher bei Larry King, dass er schon in seiner Jugend bei Straßenschlägereien gebissen habe ("I had to"). Zum Kampf selber sagte Tyson achselzuckend: "I just snapped." (etwa: Es ist einfach mit mir durchgegangen.) Die Beiß-Attacke beschädigte Tysons Reputation in erheblichem Ausmaß. Die führende Box-Fachzeitschrift "Ring-Magazine", die Tyson lange Zeit sehr wohlwollend beurteilt hatte, verstieß ihn gewissermaßen aus dem Box-Olymp und schrieb nun: „Tyson has the physical makeup and terrific punch of a great fighter, but the character of a schoolyard bully. What might have been doesn't count. He does not belong in the company of immortals.“ (Tyson hat die körperlichen Voraussetzungen und die furchterregende Schlagkraft eines großen Kämpfers, aber er hat den Charakter eines Schulhof-Raufboldes. Was hätte sein können, zählt nicht. Er gehört nicht in die Gesellschaft der unsterblichen (Box-Größen)).

Comeback, zweiter Gefängnisaufenthalt und erneutes Comeback

Nach diesem Vorfall musste Tyson drei Millionen Dollar Schmerzensgeld an Holyfield zahlen. Er verließ Promoter Don King, blieb aber bei Showtime. Zusätzlich wurde ihm für ein Jahr die Boxlizenz abgenommen. Kurz nach seinem Comeback im Januar 1999, bei dem er Francois Botha nach enttäuschender Vorstellung in der 5. Runde KO schlug, wurde er wegen einer 1998 nach einem Verkehrsunfall begangenen Körperverletzung erneut inhaftiert; er wurde aber nach wenigen Monaten wieder entlassen. Danach kehrte er wieder zurück in den Ring. Der Kampf gegen Orlin Norris Ende 1999 wurde als "No Contest" gewertet, da Tyson seinen Gegner nach dem Gong der 1. Runde regelwidrig KO schlug. Anschließend besiegte er Julius Francis und Lou Savarese durch KO in der 2. bzw. 1. Runde; im Kampf gegen Savarese schlug er nach seinem Gegner auch noch den Ringrichter John Coyle zu Boden. Dies waren jedoch Kämpfe gegen mittelmäßige Gegner, die ihn weder forderten noch weiterbrachten; lediglich im sogenannten „Duell der Bad Boys“ gegen den Polen Andrzej Gołota, im Gegensatz zu den vorigen Kontrahenten ein starker und gefährlicher Gegner, am 20. Oktober 2000 blitze Tysons Können noch einmal auf. Er gewann durch Aufgabe Golotas nach der zweiten Runde, doch wurde das Resultat nachträglich zu einem „No Contest“ (einem nicht gewerteten Kampf) umgewandelt, da ihm die Einnahme von Marihuana nachgewiesen wurde.

WM-Kampf gegen Lewis

Nach dem Sieg über Brian Nielsen durch KO in Runde sieben im Oktober 2001 in Dänemark wurde der Vertrag für einen Kampf gegen WBC/IBF- Weltmeister Lennox Lewis, der durch den Punktsieg gegen Holyfield Ende 1999 zur allgemein anerkannten Nummer eins im Schwergewicht geworden war, unterzeichnet. Tyson wollte Anfang Januar noch einen Aufbaukampf gegen Ray Mercer bestreiten, was aber von Lewis und seinem Management verhindert wurde. Viele Experten waren der Meinung, dass Tyson, der 2001 nur einmal im Ring gestanden hatte, noch ein bis zwei Kämpfe bräuchte. Die Pressekonferenz, die für den Kampf am 22. Januar stattfand, wurde ein einziges Fiasko. Lewis, der Tyson heftig kritisierte, wurde von Tyson während der Konferenz attackiert und während der folgenden Massenschlägerei in den Oberschenkel gebissen.

Die Begegnung fand schließlich am 8. Juni 2002 in Memphis, Tennessee statt. Durch die Vorfälle auf der Pressekonferenz sensibilisiert, wurden unmittelbar vor dem Kampf bisher nie dagewesene Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um eine erneute Eskalation zu verhindern. Dabei wurden beide Boxer samt Begleitung beim Einmarsch in die Halle nach unerlaubten Waffen durchsucht, was den Beginn des Kampfes erheblich verzögerte. Dieses schon reichlich groteske Schauspiel gipfelte schließlich darin, dass sich mitten im Ring ein Dutzend Sicherheitsleute als menschliche Mauer aufstellten, um beide Kontrahenten bis zum Gong voneinander zu trennen. Selbst das traditionelle Berühren der Handschuhe vor dem Kampf als Äquivalent eines Händeschüttelns entfiel, da der Ringrichter die obligatorische Einweisung bei jedem der Boxer einzeln in der Ecke durchführte.

Der Kampf selbst erfüllte dagegen nicht die Erwartungen der Zuschauer. In der ersten Runde präsentierte sich Tyson sehr aggressiv und beweglich, doch schon ab Runde zwei begann er konditionell abzubauen, wurde immer statischer und infolgedessen immer wieder von der harten linken Führhand seines viel größeren Gegners getroffen. Er wirkte behäbig und einfallslos, was Lewis gnadenlos ausnutzte. Analog zum ersten Kampf gegen Holyfield bewies Tyson immerhin Nehmerfähigkeiten, bis die schiere Akkumulation der Treffer in der achten Runde schließlich doch dazu führte, dass er zu Boden ging und ausgezählt wurde. Tysons Gage für diesen WM-Kampf belief sich auf 17 Millionen US-Dollar, doch seine sportliche Reputation war nun endgültig ramponiert; Lewis hatte sich als bester Schwergewichtler der späten 1990er und frühen 2000er Jahre bewiesen, obgleich die Frage offen blieb, ob er auch gegen einen Mike Tyson in Bestform gewonnen hätte.

Tyson, der vor dem Kampf getönt hatte, er werde Lewis das Herz herausreißen und seine Kinder fressen, gab sich nach dem Kampf wieder mäßiger. „Ich gratuliere Lennox, er hat tapfer gekämpft, ich ziehe meinen Hut. Alles andere was ich davor gesagt und getan habe, habe ich gemacht, um den Kampf zu promoten“.

Nach der Niederlage gegen Lewis bestritt Tyson im Februar 2003 einen Aufbaukampf gegen Clifford Etienne, den er bereits in der ersten Runde durch KO gewann. Auf die Frage, ob man weitere Kämpfe von ihm sehen werde, meinte er nur trocken, er würde nur gegen eine entsprechende Bezahlung zurückkehren; eine solche hielt er nur durch einen zweiten Kampf gegen Lewis für möglich. Dieser zeigte zwar trotz seines überzeugenden Sieges im ersten Kampf zunächst durchaus Interesse, erklärte dann jedoch nach seinem umstrittenen Abbruchsieg gegen Vitali Klitschko im Juni 2003 seinen Rücktritt. Im August desselben Jahres erklärte Tyson seinen Bankrott.

Comebackversuche

Von Geldsorgen getrieben, ließ sich Tyson im Juli 2004 auf ein neuerliches Comeback ein. Gegen den bis dahin recht unbekannten Danny Williams ging er in der vierten Runde nach über zwanzig Volltreffern zu Boden und der Ringrichter beendete den Kampf, obwohl Tyson in den Runden zuvor klar überlegen gewesen war. Der Grund dafür, dass Tyson verlor, war wohl eine Knieverletzung, die er sich gegen Ende der ersten Runde zuzog. Kurz nach dem Kampf folgte eine Operation des Meniskus. Er bekam für den Kampf eine geschätzte Prämie von acht Millionen US-Dollar, der größte Teil der Börse ging allerdings an seine Gläubiger und an seine Ex-Frau.

Seinen letzten Kampf als aktiver Boxer mit einer Prämie von fünf Millionen US-Dollar bestritt er bei seinem Comeback am 11. Juni 2005 gegen den eher mittelmäßigen, irischen Boxer Kevin McBride. Nach Punkten führend, geriet er in der sechsten Runde in Schwierigkeiten. Als er daraufhin versuchte, seinem Gegner den Arm zu brechen, und ihm gleich im Anschluss mit einem vorsätzlichen Kopfstoß einen schweren Cut verpasste, wurden ihm 2 Punkte abgezogen und für weitere Unsportlichkeiten die Disqualifikation angekündigt. Kurz vor Ende der Runde ging er dann nach einem rechten Haken zu Boden. Dies wurde freilich nicht als Niederschlag gezählt, da ihn der Gegner zu Boden gedrückt hatte. Dennoch trat er nicht mehr zur siebten Runde an und gab somit den Kampf auf. Dieser technische KO war seine sechste Niederlage in 58 Profikämpfen. Nach diesem Kampf erklärte er seinen endgültigen Rücktritt und versprach, „den Boxsport, dem er soviel zu verdanken“ habe, „nicht mehr durch solche Auftritte lachhaft zu machen“.

Eine erneute Rückkehr wurde zunächst nicht ausgeschlossen, denn durch Missmanagement gelang es Tyson nicht, seine mit dem Boxen verdienten über 300 Millionen Dollar als Rente zu hinterlegen. Einige Fans waren der Meinung, dass er mit einem seriösen Management und Trainerstab sogar noch einmal Weltmeister werden könnte, da die Schwergewichtsszene nach den Abgängen von Lennox Lewis und Vitali Klitschko eher schwach besetzt war. Mittlerweile gilt ein Comeback aber als unwahrscheinlich.

Tysons Boxstil

Tysons Defensivverhalten zu seiner ruhmreichen Zeit, die meisten sehen den KO-Sieg im Kampf gegen Michael Spinks im Juni 1988 als Höhepunkt seiner Karriere, gilt unter Experten als das am meisten unterschätzte. Unter Cus D'Amato lernte der sehr muskulöse, aber für einen Schwergewichtler mit 1,80 m kleine Tyson nach dem Grundsatz „Defence first“ zu boxen: Das Wichtigste ist hiernach, nicht getroffen zu werden. Aufgrund seiner geringen Größe und der daraus erwachsenden Reichweitennachteile war das beste Rezept, Tyson zu besiegen, dass man ihn durch stetige Arbeit der Führhand auf Distanz hielt. Doch durch die Pendelbewegungen seines Oberkörpers, was für einen Schwergewichtler bis dato einmalig war, schien es in der Regel für seine Gegner unmöglich, dies umzusetzen und Treffer zu landen, geschweige denn Wirkungstreffer anzubringen. Tyson selbst „tauchte“ so immer wieder unter den Schlägen seiner größeren Kontrahenten hindurch, um dann am Mann förmlich zu explodieren. Durch seine große Beweglichkeit und die relativ kurzen Arme war Tyson beim Schlagabtausch aufgrund der höheren Schlagfrequenz der überlegene Mann. An diesem Stil des jungen Tyson verzweifelten die meisten, da sie nicht trafen, ermüdeten und selbst hart getroffen wurden.

Diesen Stil erfand D'Amato selbst und taufte ihn "Peek-a-boo". Die Hände wurden direkt vor dem Körper gehalten, meist bis zum Kinn oder auch bis zu den Augen. Dies machte es leicht, einen Jab zu schlagen und die Hände mussten nicht wie sonst üblich andauernd angespannt sein. Gepaart wurde diese Armstellung mit der kontinuierlichen Bewegung von Kopf und Oberkörper. Boxer, die diesen Stil boxten sind allesamt D'Amato-Schützlinge wie Floyd Patterson, Kevin Rooney und eben Tyson.

Tysons Schlaghärte ist den meisten ein Begriff und brachte ihm den Namen „Iron Mike“ ein, doch mit roher Kraft allein ist seine Effektivität nicht erklärbar. Es gab im Schwergewicht zwar Boxer wie Rocky Marciano, Sonny Liston oder George Foreman, die sehr stark waren, aber relativ langsam zuschlugen und andererseits Boxer wie Floyd Patterson und Muhammad Ali, die sehr schnell, aber weniger kraftvoll trafen, doch Tyson ist bislang der einzige, der diese beiden Qualitäten in starker Ausprägung in sich vereinte. Dazu kommt noch, dass Tysons Schläge meist aus der Hüfte und nicht nur, wie bei den meisten Boxern aus der Schulter, kamen, so dass er mehr Gewicht in jeden einzelnen Schlag legen konnte. Auch spielte die psychologische Komponente eine große Rolle; seit Beginn der Profikarriere wurde das Image des „Bad Boys“ gepflegt, welcher seine Gegner nicht nur besiegte, sondern regelrecht zerstörte. Auch als Tyson nach seinem Gefängnisaufenthalt an Explosivität eingebüßt hatte, war bei einigen seiner Gegner der Urglaube an seine Unbesiegbarkeit tief verwurzelt.

Tyson selber fühlte sich als eine Art Gladiator, so lief er stets mit freiem Oberkörper in den Ring ein, zog also keinen Mantel an - später, gegen Ende seiner Karriere, mit einem aufgeschnittenen Handtuch. Des Weiteren zog er keine Socken an.

Ein Markenzeichen Tysons ist es gewesen, zu Beginn der ersten Runde jedes Kampfes sofort auf den Gegner zuzugehen und harte Treffer mittels Kombinationen, denen meist eine aggressiv geschlagene Führhand vorausging, anzubringen, in der Hoffnung den Gegner unerwartet zu treffen; seine 22 KOs in der ersten Runde verdeutlichen dies. Tyson arbeitete auch sehr effektiv mit Körpertreffern. Aus seinem Schlagrepertoire sind vor allem sein linker Haken und sein rechter Aufwärtshaken zu nennen, mit denen er viele seiner 44 bzw. 47 (die beiden annullierten Kämpfe gegen Gołota und Orlin Norris sowie den formal als Disqualifikationssieg gewerteten Kampf gegen McNeely inhaltlich mitgezählt) KOs einleitete bzw. vollzog.

Zusammenfassung

Aufgrund seiner Defensiv- und Offensivstärke sowie der Tatsache, mit 20 Jahren jüngster Weltmeister der Geschichte im Schwergewicht geworden zu sein, sahen viele in ihm den kommenden größten Boxer aller Zeiten. Doch D`Amatos Tod (der Verlust der Vaterfigur und der einzigen Person, die Tyson unter Kontrolle hatte), private Probleme (angefangen bei seiner ersten Ehefrau Robin Givens), der Wechsel zu Boxpromoter Don King und die daraus resultierende Entlassung seines Trainers Kevin Rooney sowie seine Undiszipliniertheiten innerhalb und außerhalb des Rings standen dem immer entgegen. Nach der Entlassung Rooneys entwickelte Tyson seinen Stil nicht weiter, ließ ihn verkümmern: Er vernachlässigte seine Defensivarbeit, arbeitete weniger mit der Führhand und brachte immer seltener seine Kombinationen; stattdessen versuchte er fast nur noch, mit einem einzelnen Schlag zum KO zu kommen. Er wurde behäbig, trainierte nicht mit letzter Konsequenz, unterschätzte seine Gegner und überschätzte sich selbst. Ferner ist Tysons Karriere wohl ein trauriges Beispiel für falsche Freunde, Berater und Missmanagement: Der von den Einkünften her reichste Sportler der Welt ist pleite und hat Schulden in Millionenhöhe. Im Jahre 2005, noch vor seinem letzten Kampf, meinte er in einem Interview, sein ganzes Leben sei eine Verschwendung gewesen.

Quellen

  1. Boxing Monthly: „The oddsmakers installed Tyson as a 25-1 on favourite but money coming in for Holyfield brought the odds down to 16-1 by the day of the fight.“)

Literatur

  • Ernest Cashmore: Mike Tyson: Nurture of the Beast (Celebrities). Blackwell Publ 2005, ISBN 0-7456-3070-7 (englisch)

Vorlage:PND

VorgängerAmtNachfolger
Trevor BerbickBoxweltmeister im Schwergewicht (WBC)
22. November 1986 - 11. Februar 1990
James „Buster“ Douglas
VorgängerAmtNachfolger
James „Bonecrusher“ SmithBoxweltmeister im Schwergewicht (WBA)
7. März 1987 - 11. Februar 1990
James „Buster“ Douglas
VorgängerAmtNachfolger
Tony TuckerBoxweltmeister im Schwergewicht (IBF)
1. August 1987 - 11. Februar 1990
James „Buster“ Douglas
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Frank BrunoBoxweltmeister im Schwergewicht (WBC)
16. März 1996 – 24. September 1996
Lennox Lewis
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Bruce SeldonBoxweltmeister im Schwergewicht (WBA)
7. September 1996 - 9. November 1996
Evander Holyfield