Luise Albertz

deutsche Politikerin (SPD), MdL, MdB
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Luise Albertz (* 22. Juni 1901 in Duisburg; † 1. Februar 1979 in Oberhausen) war eine deutsche Politikerin (SPD).

Leben und Beruf

Sie war die Tochter des später im KZ Bergen-Belsen ermordeten preußischen SPD-Landtagsabgeordneten Hermann Albertz (1877-1945). Nach dem Besuch der Volks- und Handelsschule absolvierte Albertz eine Lehre in der Stadtverwaltung Oberhausen, war anschließend als Buchhalterin und von 1921 bis 1933 als Filialleiterin bei den Neuesten Nachrichten tätig. Von 1934 bis 1939 war sie als Devisenbuchhalterin tätig. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde sie 1939 als Sachbearbeiterin für die Stadtverwaltung in Oberhausen dienstverpflichtet, um zum Kriegsdienst eingezogene männliche Mitarbeiter zu ersetzen.

Nach dem Krieg wurde sie zunächst 1945 Sekretärin des Oberbürgermeisters, dessen Platz sie selbst bald einnahm (s.u.). 1948 wurde sie in den Verwaltungsrat des NWDR und den Aufsichtsrat der Oberhausen AG entsandt. Sie gehörte außerdem dem Deutschen Rat der Europäischen Bewegung an. Luise Albertz war nie verheiratet und hatte keine Kinder.

Partei

Seit 1915 war Luise Albertz Mitglied der SPD und zunächst auch der Sozialistischen Arbeiterjugend. Ab 1945 beteiligte sie sich am Wiederaufbau der SPD in Nordrhein-Westfalen.

Öffentliche Ämter

Luise Albertz war von 1946 bis 1948 und von 1956 bis zu ihrem Tode Oberbürgermeisterin von Oberhausen. Sie war damit die erste Oberbürgermeisterin einer deutschen Großstadt.

Abgeordnete

Luise Albertz war vom 20. April 1947 bis zum 17. Juni 1950 Landtagsabgeordnete in Nordrhein-Westfalen. 1947/48 gehörte sie als stellvertretendes Mitglied dem Zonenbeirat für die britische Besatzungszone an. Sie gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1969 an und war dort von 1949 bis zum 3. Juni 1959 Vorsitzende des Petitionsausschusses. Wegen ihres großen Einsatzes in dieser Position wurde sie auch „Mutter der Bedrängten“ genannt.

Ehrungen

Mit der Luise-Albertz-Halle ist eine der zentralen Hallen des Kongresszentrums in Oberhausen nach Luise Albertz benannt. In Lübeck wurde die Luise-Albertz-Straße nach ihr benannt. Nach ihr und ihrem Vater Hermann ist die "Hermann- und Luise-Albertz Seniorenwohnanlage" der Arbeiterwohlfahrt in Oberhausen benannt.

Literatur

  • Bernd Haunfelder: Nordrhein-Westfalen. Land und Leute. Ein biographisches Handbuch. Düsseldorf, 2006. S.38


VorgängerAmtNachfolger
Karl Feih
Otto Pannenbecker
Bürgermeisterin von Oberhausen
1946 - 1948
1956-1979
Otto Aschmann
Friedhelm van den Mond