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VW Golf IV

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Vorlage:PKW-Modell

Golf IV ist die Bezeichnung für die vierte Baureihe des VW Golf. Er löste 1997 den Golf III ab; 2003 ersetzte ihn in Deutschland der Golf V. In Nordamerika wurde er erst 2006 vom Golf V abgelöst. In Südamerika läuft er noch immer vom Band; in Brasilien erhielt er 2007 ein Facelift. Ebenfalls mit einem Facelift (jedoch mit anderer Optik) versehen wird der Golf IV auch 2007 noch als "Bora HS" in China verkauft.

Modellgeschichte

  • 1997: Vorstellung des Golf IV; neuer Motor V5-Zylinder
  • 1998: 4Motion (Allrad)
  • 1999: Pumpe-Düse TDI, Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) in allen Golf serienmäßig
  • 2001: Sondermodell 25 Jahre GTI, Bremsassistent serienmäßig. Das von Bosch entwickelte Controller Area Network-Bus-System (kurz CAN-Bus) serienmäßig.
  • 2002: Kopfairbags serienmäßig, Benzin-Direkteinspritzung (FSI) und R32, Sondermodell Champ, basierend auf der Ausstattungslinie Trendline mit Kopfairbags (etwas später serienmäßig), Sondermodell Pacific, basierend auf der Ausstattungslinie Highline, umschaltbarer Erdgas-Antrieb mit der Verkaufsbezeichnung BiFuel im Variant.
  • 2003: GT Sport, Sondermodell Edition, Ende der Produktion in Deutschland. Vom Golf IV wurden 4.098.000 Limousinen gefertigt. Start der Produktion in der Volksrepublik China im Joint-Venture-Unternehmen FAW Volkswagen am Standort Changchun.
  • 2004: der R32 wird in den USA angeboten und ist damit der erste Allrad-Golf in den Staaten
  • 2005: weitere Variant-Ableger: Golf Atlantic und Atlantic Style
  • 2007: Facelift der brasilianischen Variante


Motoren

Benziner

Modell Zylinder Ventile Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
1.4 4 16 1390 cm³ 55 kW (75 PS) 128 Nm 1997 bis 2003
1.6 4 8 1595 cm³ 74 kW (101 PS) 145 Nm 1997 bis 2000
1.6 4 8 1595 cm³ 75 kW (102 PS) 148 Nm 2000 bis 2003
1.6 4 16 1598 cm³ 77 kW (105 PS) 148 Nm 2000 bis 2003
1.6 FSI 4 16 1598 cm³ 81 kW (110 PS) 155 Nm 2002 bis 2003
1.8 4 20 1781 cm³ 92 kW (125 PS) 170 Nm 1997 bis 1999
1.8T 4 20 1781 cm³ 110 kW (150 PS) 210 Nm 1997 bis 2003
1.8T 4 20 1781 cm³ 132 kW (180 PS) 235 Nm 2001 bis 2003
2.0 4 8 1984 cm³ 85 kW (115 PS) 172 Nm 1999 bis 2003
2.3 5 10 2327 cm³ 110 kW (150 PS) 205 Nm 1997 bis 2000
2.3 5 20 2327 cm³ 125 kW (170 PS) 220 Nm 2000 bis 2003
2.8 6 24 2792 cm³ 150 kW (204 PS) 270 Nm 1999 bis 2003
R 32 6 24 3189 cm³ 177 kW (241 PS) 320 Nm 2002 bis 2003

Diesel

Modell Zylinder Ventile Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
1.9 SDI 4 8 1896 cm³ 50 kW (68 PS) 133 Nm 1997 bis 2003
1.9 TDI 4 8 1896 cm³ 66 kW (90 PS) 210 Nm 1997 bis 2002
1.9 TDI [1] 4 8 1896 cm³ 74 kW (101 PS) 240 Nm 2000 bis 2003
1.9 TDI 4 8 1896 cm³ 81 kW (110 PS) 235 Nm 1997 bis 2002
1.9 TDI [1] 4 8 1896 cm³ 85 kW (115 PS) 285 Nm 1999 bis 2001
1.9 TDI 4 8 1896 cm³ 85 kW (115 PS) 310 Nm [2] 2000 bis 2002
1.9 TDI [1] 4 8 1896 cm³ 96 kW (130 PS) 310 Nm 2001 bis 2003
1.9 TDI [1] 4 8 1896 cm³ 110 kW (150 PS) 320 Nm 2000 bis 2003
  1. a b c d Der TDI Schriftzug war bis 2002 für Pumpe-Düse-Motoren mit 115 PS und 130 PS am roten DI zuerkennen TDI , ab 2002: 100 PS: TDI - 130 PS: TDI - 150 PS: TDI
  2. in Kombination mit Automatikgetriebe wurden die 285 Nm auf 310 Nm gesteigert

Modelle

Golf R32

Der erste Golf R32 entstand in einer limitierten Auflage von 5000 Autos auf Basis des Golf IV. Nach dem anfänglichen Erfolg − die Kleinserie war insbesondere aufgrund der Nachfrage in den USA sehr schnell ausverkauft − entschied Volkswagen den R32 in Großserie herzustellen und verkaufte schließlich zwischen 12.000 und 15.000 Fahrzeuge des Golf IV R32.

Golf IV R32

Das R in R32 steht für Racing (in Anlehnung an die Motorsportabteilung „Volkswagen Racing“; früher „Volkswagen Motorsport“), die 32 steht für die 3,2 Liter Hubraum des Sechszylindermotors in VR-Bauweise. Der Motor hat vier Ventile pro Zylinder und eine Leistung von 177 kW. Den Spurt von 0 auf 100 km/h schafft der Volkswagen in 6,6 Sekunden (mit Direktschaltgetriebe in 6,4 Sekunden), bei 2800 Umdrehungen liegen 320 Newtonmeter an, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 247 km/h, die Abgasnorm ist EU4.

Serienmäßig ist der Golf R32 mit einem um 20 Millimeter tiefergelegten Sportfahrwerk, 225er-Reifen auf 18-Zoll-Rädern, Sportsitzen mit integrierten Kopfstützen, dem 4Motion-Allradantrieb sowie einem Sechsganggetriebe ausgestattet, optional ist unter anderem das wegweisende Doppelkupplungsgetriebe DSG erhältlich gewesen.

Äußerlich ist der Golf R32 klar von anderen Golf-Modellen zu unterscheiden: Mit drei riesigen Lufteinlässen an der Frontschürze, tiefen Seitenschürzen und den zwei markanten Auspuffrohren am Heck distanziert sich der Kompaktsportwagen Golf R32 klar vom herkömmlichen Golf IV.

Golf IV GTI

Mit der Einführung des Golf IV (1J) ging abermals eine neue GTI Generation an den Start. Auch den Golf IV gab es in einer GTI-Version. Dies war aber bei diesem Modell mehr eine Ausstattungslinie wie Comfortline oder Trendline, also werksseitig für einen GTI sehr schlicht gehalten. Zu erkennen ist der IVer GTI an seinen serienmäßigen 16-Zoll-BBS-Alufelgen im Kreuzspeichendesign sowie dem Armaturenzierrat in Vogelaugenahorn. Außerdem weist er etwas bequemere Recaro-Sitze auf. Optisch war der Golf IV GTI zeitweise leider kaum noch von den anderen Modellen zu unterscheiden und bot die größte Auswahl an Motoren (zeitweise verbaut, stärkere lösten schwächere Varianten ab): 1.9 TDI 110 kW (150 PS), 1.8T 110 kW (150 PS) und V5 110 kW (150 PS) mit 2,3 l. 2001 wurde abermals ein Sondermodell vorgestellt: der 25 Jahre Jubiläums GTI, der sich deutlich von seinen Modellbrüdern abhob. Zum einen kamen ein eigenständiges Spoilerpaket (Front- und Heckschürze, Seitenschweller und Dachkantenspoiler in Wagenfarbe lackiert) und abgedunkelte Frontscheinwerfer sowie 18" große, kugelpolierte BBS-Leichtmetallräder zum Einsatz, zum anderen wurde auch der Innenraum mit vielen eigenständigen Extras wie eigenen Recaro-Sportsitzen mit GTI Aufdruck, vielen rot abgesetzten Details und dem obligatorischen Golfball-Schaltknauf aufgewertet. Allerdings blieben dem Käufer einige Extras wie Xenonlicht oder Lederausstattung verwehrt, dafür entschädigte aber der auf 180 PS gesteigerte 1.8 20V Turbomotor. Die Motorenpalette für diese Ausstattungslinie ist wie folgt aufgelistet.

  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 81 kW (AHF, 235 Nm, VEP [Verteiler-Einspritz-Pumpe])
  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 85 kW (AJM/AUY, 285/310 Nm, Pumpe-Düse)
  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 96 kW (ASZ, 310 Nm, Pumpe-Düse)
  • Golf GTI: 1,9 l Turbodiesel 110 kW (ARL, 320 Nm, Pumpe-Düse)
  • Golf GTI: 1,8 l 20V Turbo 110 kW
  • Golf GTI: 1,8 l 20V Turbo 132 kW (Sondermodell "25 Jahre GTI")
  • Golf GTI: 1,8 l 20V Turbo 132 kW
  • Golf GTI: 2,3 l V5 110 kW (eigentlich ein VR5)
  • Golf GTI: 2,3 l V5 125 kW (eigentlich ein VR5)

Golf IV Cabrio

Golf IV Cabrio

Das Golf IV Cabrio entspricht technisch weitgehend der Cabriovariante des Vorgängermodells. Es handelt sich daher eher um eine Modellpflege des Golf III Cabrios als nicht um eine eigene Cabriovariante des Golf IV. Die maßgeblichsten Veränderungen umfassten im Interieur die Beleuchtungseinrichtungen (blaue Instrumentenbeleuchtung), das Golf-IV-Lenkrad sowie die Oberflächen, welche mit ihrer genarbten Oberfläche einen höherwertigen Eindruck vermitteln als beim 3er Golf. Ansonsten blieb im Interieur alles wie beim Vorgänger. Außen wurden die Frontscheinwerfer geändert, die nun entsprechend dem Golf IV im Klarglasdesign strahlten. Das Nummernschild wanderte vom Kofferraumdeckel in die Stoßstange, um auch hier der Heckansicht der vierten Generation näher zu kommen. Die Motoren waren allesamt aus dem Golf III bekannt. Benziner: 1,6 l 100 PS, 1,8 l 75 PS (bis Modelljahr 2000), 1,8 l 90 PS, 2,0 l 115 PS. Diesel: 1,9 l TDI 90 PS, 1,9 l TDI 110 PS. Ab Modelljahr 2001 waren nur noch der 115-PS-Benziner und der 90-PS-Diesel im Angebot. Das Golf Cabrio der „vierten“ (manche sagen auch „dreieinhalbten“) Generation wurde von 1998 bis 2002 zum größten Teil bei der Firma Karmann in Osnabrück hergestellt. Einige liefen auch in Mexiko vom Band.

Golf IV Variant

Golf IV Variant

Eine Kombiversion des Golf IV existierte von 1999 bis 2006 im VW-Programm. Das Fahrzeug verwendete dieselben Motoren und Ausstattungslinien wie die Limousine. Der Golf Variant mit der sparsamen TDI-Maschine ist vor allem als Firmenwagen sehr oft anzutreffen.

Kritik

Auch wenn der Golf IV im Tüv-Report 2007 durch eine relativ geringe Fehlerquote beim Tüv auffällt, weist er einge konstruktionsbedingte Mängel auf: vereiste Motoren (1.4l), plötzlich herunterfallende Seitenscheiben, Probleme mit der Zentralverriegelung und der Funkfernbedienung sowie weitere Probleme vornehmlich aus dem Bereich der Comfortelektrik kommen bei vielen Fahrzeugen vor. Auch Ärgernisse, wie u. a. die fast nur noch durch die Werkstatt austauschbaren Glühlampen sind zu nennen (bei Scheinwerferreinigungsanlage muss laut VW-Vorgaben sogar die Stoßstange heruntergenommen werden). Auf der linken Batterieseite ist der Austausch sonst fast unmöglich, da zu wenig Platz für die Hände übrig ist. Allgemein läutete der Golf IV die Epoche der immer schwerer reparierbaren Fahrzeuge ein. Dies hat mit der zunehmend komplexeren Elektronik zu tun, dem Kostendruck, aber auch mit dem knapper gewordenen Bauraum der Fahrzeuge.


VorgängerAmtNachfolger
VW Golf IIIVW Golf IV
1997-2003
VW Golf V

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Commons: VW Golf IV – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


www.michaelneuhaus.de