Günter Pfitzmann (* 8. April 1924 in Berlin; † 30. Mai 2003 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler und Kabarettist.
Biografie
Pfitzmann gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Berliner Kabarettgruppe Die Stachelschweine, bei denen er von 1949-1957 und dann wieder 1965 zum Eröffnungsprogramm des neuen Kabarett-Theaters im Berliner Europa-Center auftrat. Er spielte in mehr als 50 Filmen und Fernsehserien den Berliner mit Herz und Schnauze.
Aus seinen frühen Filmen ragen hervor: Der Hauptmann und sein Held (1955), Dr. Crippen lebt (1958), Hunde, wollt ihr ewig leben (1958) und vor allem Die Brücke (1959). Danach spielte er die Hauptrolle in dem Edgar-Wallace-Film Der Zinker (1963).
Die erste Fernsehserie mit ihm als Hauptdarsteller war Am grünen Strand der Spree (1960), nach dem gleichnamigen Buch von Hans Scholz. Er spielte den Schauspieler Bob Arnoldis. Weitere Hauptdarsteller waren u. a. Bum Krüger, Werner Lieven, Malte Jaeger, Peter Pasetti und Elisabeth Müller. Danach folgte Gestatten, mein Name ist Cox (1961) nach dem Buch von Rolf und Alexandra Becker. An seiner Seite spielte dabei in den ersten Folgen, neben Ellen Schwiers, auch Stachelschwein-Kollege Wolfgang Neuss.
Nach den 1960er-Jahren trat er fast nur noch in Fernsehverfilmungen auf. So hatte er Gastauftritte in der Serie Das Kriminalmuseum (1968) (der ersten Krimi-Serie, die im ZDF ausgestrahlt wurde), in Die Unverbesserlichen (mit Inge Meysel und Joseph Offenbach), in PS – Geschichten um's Auto (1975), im Tatort Feuerzauber (1977), in der Serie Ein Mann will nach oben (1978) mit Ursela Monn, in Klinik unter Palmen (1996) und im Traumschiff (2000). Seine bekanntesten Serienrollen im Fernsehen waren die des Otto Krüger aus der Serie Drei Damen vom Grill (1977-1985), die des Dr.Brockmann aus der Serie Praxis Bülowbogen (1987-1996), und die des Richard Kaiser in Der Havelkaiser.
Bereits während seiner Ausbildung an der Schauspielakademie Der Kreis ( 1945-1947 ) bekam er Rollen in neun Stücken des Landestheaters Mark Brandenburg, das damals in dem kleinen Theater des Neuen Palais im Park des Schlosses Sanssouci in Potsdam spielte. In Berlin begann seine Theaterkarriere 1952 an der Komödie, wo er sie auch 1985 beendete. In dieser Zeit spielte er auch im Theater am Kurfürstendamm, der Freien Volksbühne, dem Hebbeltheater und dem Berliner Theater.
Einer der Höhepunkte seiner Laufbahn war die Mitwirkung in My Fair Lady in der Rolle des Prof.Henry Higgins in Hamburg und Berlin. Er suchte auf der Theaterbühne immer wieder den direkten Kontakt zu seinem Publikum – und dieses dankte es ihm. Als Conférencier begleitete er 197? den (englisch sprechenden) Komiker Marty Feldman bei dessen Tournée durch Deutschland.
Neben Theater, Film und Fernsehen arbeitete Pfitzmann auch als Synchronsprecher. Er hatte Synchronhauptrollen in Filmen wie 20.000 Meilen unter dem Meer (Kirk Douglas), Pepé le Moko (Jean Gabin) oder Unter Wasser rund um die Welt (Lloyd Bridges). In der Neusynchronisation von Asterix und Obelix spricht er den dicken Obelix: „Ich bin nicht dick!“. Fans entdeckten Günter Pfitzmann auch als Sprecher in den Hörspielserien Die drei ??? und TKKG.
Pfitzmann war mit der Schauspielerin Karin Hübner und seit 1964 mit Lilo Giebken verheiratet, mit der er die Söhne Robert (* 1965) und Andreas (* 1966) hatte. Er starb am 30. Mai 2003 an den Folgen eines Herzinfarktes und wurde auf dem Berliner Waldfriedhof Zehlendorf beigesetzt.
Filmografie
- 1949: Nur eine Nacht
- 1952: Die Spur führt nach Berlin
- 1954: Emil und die Detektive
- 1955: Das verbotene Paradies
- 1955: Oberwachtmeister Borck
- 1955: Der Hauptmann und sein Held
- 1955: Ihr Leibregiment
- 1956: Spion für Deutschland
- 1956: Jede Nacht in einem anderen Bett
- 1957: Dr. Crippen lebt
- 1958: Herz ohne Gnade
- 1958: Ich werde dich auf Händen tragen
- 1958: Taiga
- 1958: Hunde, wollt ihr ewig leben
- 1958: Nick Knattertons Abenteuer
- 1959: Am Tag als der Regen kam
- 1959: Die Brücke
- 1959: Abschied von den Wolken
- 1959: Drillinge an Bord
- 1959: Nacht fiel über Gotenhafen
- 1960: Heldinnen
- 1960: Brücke des Schicksals
- 1961: Das Wunder des Malachias
- 1961: Immer Ärger mit dem Bett
- 1961: Auf Wiedersehen
- 1962: Nachts ging das Telefon
- 1963: Der Zinker
- 1967: Geständnis eines Mädchens
- 1971: Der Kapitän
- 1975: Lieb Vaterland magst ruhig sein
- 1977: Drei Damen vom Grill
- 1979: Warum die Ufos unseren Salat klauen
- 1987: Praxis Bülowbogen
- 1993: Der Havelkaiser
- 1999: Das Traumschiff - “Bali“ (Alfred Sander)
Auszeichnungen
- 1988 - Telestar
- 1999 - Goldene Kamera
- 2002 - Goldener Wuschel von Brisant für sein Lebenswerk
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pfitzmann, Guenter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Kabarettist |
GEBURTSDATUM | 8. April 1924 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 30. Mai 2003 |
STERBEORT | Berlin |