Saqqara Grab Nr. 3504 ist eine große Mastaba in Saqqara (Ägypten), die unter dem altägyptischen König (Pharao) Wadji, in der 1. Dynastie (Frühdynastische Zeit) kurz nach 3000 v. Chr. errichtet wurde. Der Bau wurde 1953 unter der Leitung von Walter Bryan Emery ausgegraben. Es handelt sich um eine der größten Mastabas in dieser Dynastie.
Der Bau
Der Bau besteht aus luftgetrockneten Lehmziegeln und ist 56,45 m lang und 25,45 m breit. Die einstige Höhe ist unbekannt. Die Mastaba war an der Außenseite mit einer Palastfassade, auch Nischenfassade genannt, dekoriert. An den Längsseiten gab es dabei elf, an den Kurzseiten jeweils vier Nischen. Diese Mastaba stand auf einer niedrigen Plattform, auf der sich wiederum Modelle von Rinderköpfen mit echten Rinderhörnern befanden. Darum gab es wiederum eine Mauer. Um das Grab waren 65 Nebengräber angelegt worden.
Der eigentliche Mastabaoberbau bestand aus 43 Kammern. Unterhalb fanden sich Grabkammer und weitere Vorratsräume darum. Die Grabkammer war einst mit Holz verkleidet, auf dem sich wiederum Goldstreifen angebracht fanden.
Grabbeigaben
Obwohl das Grab schon in der Antike beraubt wurde, fanden sich noch viele Grabbeigaben. Vor allem die Vorratskammern enthielten noch die Reste von ca. 2500 Keramikgefäßen. Wertvollere Beigaben waren einst in den unterirdischen Kammern untergebracht. Es fanden sich noch zahlreiche Reste von Möbeln, die teilweise aufwändige Holzschnitzereien zeigen, Kupfer- und Steinwerkzeuge und ca. 1500 Steingefäße. Viele der Gefäße waren einst mit Tonverschlüssen versiegelt. Die Siegelabrollungen stellen eine wichtige historische Quelle dar. Viele von ihnen tragen den Namen von König Wadji. Einige von ihnen nennen aber auch den Namen des letzten Herrschers der 1. Dynastie Qaa, unter dem das Grab anscheinend nach einer ersten Plünderung wieder renoviert und neu hergerichtet worden ist.
Inhaber
Die Identifizierung des Grabbesitzers war in der Forschung lange umstritten. Der Ausgräber Emery meinte, dass es sich um das Grab des Wadji handele. Die neuere Forschung vermutet als Grabinhaber jedoch den Beamten Sedjesechemka, dessen Name in vielen hier gefundenen Inschriften erscheint.
Literatur
- Walter B. Emery: The Great Tombs of the First Dynasty II, London 1954, S. 5-127