Lalibela

archäologischer Fundplatz in Äthiopien
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Lalibela oder Neu-Jerusalem ist eine heilige Stadt und Wallfahrtsort in Äthiopien. Lalibela liegt in der vormaligen Provinz von Wollo. Der Ort liegt 2500 m. über N.N. und hat 8484 Bewohner (Volkszählung 1994), die fast vollständig äthiopisch-orthodoxe Christen sind.

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Die Kirche Bet Giyorgis von oben betrachtet

Lalibela ist weltweit bekannt für die monolithischen elf Kirchen, die - überwiegend mehrgeschossig - in rote Basaltlava gemeißelt sind. Die Kirchen entstanden beginnend mit der Regentschaft von Kaiser Gebra Maskal Lalibela, auch bekannt unter dem Namen Heiliger Lalibela (ein Mitglied der Zagwe-Dynastie) im 12. Jahrhundert. Wahrscheinlich wurde insgesamt 100 Jahre an der Anlage gebaut. In dieser Zeit blühte der christliche Glaube in Äthiopien, die Kirchen werden auch als Symbol für die enge Verbundenheit der äthiopischen Christen mit dem Heiligen Land verstanden. Heute zählen diese Kirchen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Lalibela hat eine lange christliche Tradition der äthiopisch-orthodoxen Kirche und ist ein Pilgerort für viele Christen.

Geschichte

 
"Skyline" von Lalibela
 
Äthiopischer Priester


Lalibela (1185 - 1225), nach dem der Ort benannt wurde, war der Name des wichtigsten Kaisers aus der Zagwe-Dynastie. Er regierte das Reich Lasta. Um ca. 1250 ließ er elf Kirchen jeweils als Ganzes aus der umgebenden Felsformation herausarbeiten, jeweils bis zu 800 m² groß und zehn Metern hoch. Diese Gebäude gelten als die größten von Menschen elaborierten monolithischen Strukturen der Welt. Die Kirchen dienen noch immer ihrem ursprünglichen Zweck und werden von orthodoxen Pilgern aufgesucht. Um Lalibela herum entstand im 12. Jahrhundert das Königreich Äthiopien nach dem Zusammenbruch des Reichs von Aksum.

Amhaar Yekunno Amlak vertrieb schließlich die Zagwe und bestieg den Thron 1270. Er begründete seinen Anspruch auf die Herrschaft mit seiner angeblichen Abstammung vom biblischen König Salomon. Im "Kebre Negest" (der Ruhm der Könige), eine von Äthiopiens wichtigsten Überlieferungen, wird seine salomonische Abstammung beschrieben. Die Mythen um den Priesterkönig Johannes ließen zusätzlichen Glanz auf die Herrschaft dieser "Nachfahren von Salomon" fallen.

Kirchen

 
Bet Giyorgis.
 
Bet Amanuel.
 
Im Inneren einer Kirche in Lalibela.

Die elf Kirchen sind in drei Gruppen unterteilt:

  • Westliche Gruppe
    • Bet Giyorgis, deren Verarbeitung am vollendetsten und die am besten erhalten sein soll.

Entgegen gewisser verbreiteter Mythen sind die Kirchen in Lalibela nicht mit Hilfe der Schwert-Templer gebaut worden, sondern allein von der äthiopischen Bevölkerung.

Literatur

Francisco Alvarez: The Prester John of the Indies, "Chapter CIV: How Pero de Covilham, a Portuguese, is in the country of the Prester, and how came here, and why he was sent," (Cambridge, Hakluyt Society, 1961), pp. 369-376.


Commons: Lalibela – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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