QuickTime [Apple entwickelte Multimedia-Architektur für Mac OS und Windows. Diese besteht im Kern aus drei Elementen: dem Framework, dem API und dem Dateiformat. Basisanwendungen, die auf diese Architektur aufbauen, sind z. B. der QuickTime Player, der QuickTime Broadcaster oder der QuickTime Streaming Server. QuickTime wird irrtümlicherweise zumeist auf den QuickTime Player reduziert. Dabei arbeitet es als zugrunde liegender technologischer Unterbau in zahlreichen Applikationen beider Betriebssysteme, wie z. B. Adobe Premiere, Apple Logic, Optibase Media 100, Apple iTunes, Final Cut Pro oder den Avid-Videoschnittprogrammen.
] ist eine von der FirmaQuickTime
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Basisdaten
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Entwickler | Apple |
Aktuelle Version | 7.1.6 (27. April 2007) |
Betriebssystem | Mac OS X, Windows, Linux |
Programmiersprache | C |
Kategorie | Multimedia Architektur |
Lizenz | Proprietär (teilweise) [1] |
deutschsprachig | ja |
QuickTime-Homepage |
Allgemeine Informationen
Die QuickTime-Architektur ermöglicht es, dass ein kompletter Produktionsprozess (Capturing & Import, Synchronisation, Compositing & Effekte, Kompression & Export, Auslieferung und Wiedergabe) vom Anfang bis zum Ende auf einer einzigen Medienplattform durchgeführt werden kann. Dazu verfügt QuickTime über ein umfangreiches Repertoire an Manipulations- und Interaktionsmöglichkeiten mit einer Vielzahl unterschiedlichster Medientypen (Audio, Video, Animation, Text, Grafik, 3D, VR, MIDI, Flash, SMIL, Hyperlinks, Streams, Skins, uvm.).
QuickTime eignet sich auch besonders als Umgebung für die Verarbeitung und Wiedergabe von MPEG-4-Dateien und -Inhalten, da dieser ISO-Standard in QuickTime integriert wurde, aber auch Teile von QuickTime (wie z. B. das Dateiformat) in den MPEG-4-Standard übernommen wurden. Zudem existieren diverse Techniken (SMIL, HTML, Flash, Java, JavaScript etc.), mit welchen ein QuickTime-Film (engl.: movie) mit (interaktiver) Steuerung ausgestattet werden kann.
QuickTime ist geeignet, um Video- und Audiodateien über Internetseiten zu verbreiten, da es über Komprimierungs- und Streaming-Eigenschaften verfügt. Für das Streaming gibt es den QuickTime Streaming Server und die kostenlose Open-Source-Variante Darwin Streaming Server für Windows, Linux und Solaris. Beide Streaming-Server unterstützen sowohl QuickTime- als auch MPEG-4-Inhalte.
Die klassische Endung einer QuickTime-Datei ist .mov. Zudem auch ".qt", ".qti" und ".qtif". Das QuickTime-Framework vermag aber auch diverse andere Mediendateien (AVI, FLC, DV, MPG, MIDI, MP3, Flash, u.v.m.) zu verarbeiten und ist durch sein PlugIn-System um beliebige Medienarten und -Dateien (z. B. auch WMV, WMA, Ogg, etc.) erweiterbar. QuickTime kann auch sogenannte QuickTime-VR-Panoramen darstellen. Dies ist eine von Apple entwickelte Technik, mit der es möglich ist, einen dreidimensionalen Raum zu simulieren und zu verknüpfen.
Geschichte
QuickTime 1.0 wurde am 25. Juni 1990 veröffentlicht, anfangs nur für die Macintosh-Plattform. Damit läutete Apple die Multimedia-Ära ein. In Briefmarkengröße (156 × 116 Pixel) konnten jetzt digitale Videos ohne zusätzliche externe Hardware abgespielt werden. Die Bildrate betrug damals ungefähr 10 Bilder pro Sekunde. Dies war ein erheblicher Fortschritt, zumal damals viele Apple-Anwender noch mit monochromen Monitoren arbeiteten.
Der Siegeszug von QuickTime erfolgte mit der schnellen Verbreitung der CD-ROM und war gleichzeitig mit Grund für ihren Erfolg: Auf ihr konnten dank QuickTime multimediale und plattformübergreifende Videoinhalte veröffentlicht werden.
Bis zur dritten Version wurde QuickTime auch für IRIX (SGI) und Solaris (Sun Microsystems) entwickelt, danach jedoch eingestellt. Seither wurde von Mitgliedern der OpenSource-Gemeinschaft verschiedene Versuche (Quicktime 4 Linux, OpenQuicktime, OpenQTJ, etc.) unternommen, das QuickTime-Framework auch auf Linux zu portieren.
Die International Organization for Standardization entschied sich 1998, im Rahmen ihrer Suche nach einem flexiblen und offenen Dateiformat als Basis für das Dateiformat von MPEG-4, für das QuickTime-Format.
QuickTime wird häufig zum Streaming von Audio- und Videosequenzen im Internet genutzt. Die Ausbreitungsrate liegt bei etwa 18 Mio. Downloads pro Monat, und bisher wurden über 1 Milliarde Downloads gezählt. (Stand: Juli 2005)
Unterstützte Formate und Codecs
Unterstützte Videocodecs
- Animation
- Apple BMP
- Apple Pixlet Video
- Cinepak
- Component Video
- DV NTSC und PAL
- DVCPRO NTSC und PAL
- DVCPRO HD 1080i60
- DVCPRO HD 720p60
- DVCPRO50 NTSC
- DVCPRO50 PAL
- Graphics
- H.261
- H.262 (PlugIn)
- H.263
- H.264 (= MP4/AVC; MP4/Part 10; ITU H.26L)
- Microsoft OLE
- Microsoft Video 1
- Motion JPEG A und B
- MPEG-4
- Photo JPEG
- JPEG 2000
- Planar RGB
- Sorenson Video
- Sorenson Video 2
- Sorenson Video 3
- TGA
- TIFF
- WMV (PlugIn)
- 10-Bit Uncomporessed 4:2:2
- 8-Bit Uncompressed 4:2:2
- Video
- ...
Unterstützte Videodateiformate
Unterstützte Audiocodecs
- 24-Bit Integer
- 32-Bit Integer
- 32-Bit Floating Point
- 64-Bit Floating Point
- A-law 2:1
- Apple AU
- IMAC 4:1
- MACE 3:1, 6:1
- MS ADPCM
- QDesign Music 2
- Qualcomm PureVoice
- MP3
- AIFF / Wave
- AAC
- Apple Lossless
- ...
Unterstützte Audiodateiformate
Unterstützte Grafikformate
Vollständige Liste der von QuickTime 7 unterstützten Formate.
QuickTime als professionelle Produktionsplattform
QuickTime dient unter Mac OS X als systemweite Plattform für die Multimediaproduktion. Besonders deutlich wird dies bei den Programmen Final Cut Pro, DVD Studio Pro und Apple Motion, die alle auf QuickTime basieren. Auch Multimedia-Autorensysteme und Audio-/Videoprogramme (Mac und Windows) verwenden teilweise (wie z. B. Macromedia Director, Adobe GoLive, Premiere, AfterEffects) oder ausschließlich (wie Tribeworks iShell, LiveStage Pro) die QuickTime-Technologie.
QuickTime Pro
QuickTime Pro ist eine kostenpflichtige Erweiterung von Apple, welche den QuickTime-Player mit Aufzeichnungs- und erweiterten Editier-, Ausgabe- und Wiedergabefunktionen versieht. Hierfür kann man bei Apple für 30€ einen Registriercode erwerben, mit der man in der kostenlosen Version diese "Pro"-Funktionalitäten freischalten kann.
Alternativen
Es gibt außerdem Plug-ins für andere Medienspieler, die das Abspielen von QuickTime-Containern (je nach enthaltenen Codecs) mit diesen Programmen ermöglichen.
Literatur
- Frank Kastenholz, Michael Vogt: QuickTime 6, Galileo Design, 1. Auflage 2003, ISBN 3898421279
Weblinks
- Apple QuickTime Portal mit QuickTime-Components für weitere Dateiformate von Drittanbietern
- Ältere Versionen von QuickTime
- QuickTime für Linux