Eine Fangfrage ist eine geitreich aber auch verfänglich gestellte Frage an eine Person, die zwar eine den Tatsachen entsprechende Antwort herbeiführen soll, jedoch die Überwindung erheblicher realer oder logischer Widersprüche erfordert..
Die Frage ist so gestellt, dass ein unaufmerksamer Antworter sie falsch beantwortet oder sich selbst widerspricht.
Dies wird erreicht, indem die Frage Antwortmöglichkeiten vorgibt oder impliziert, von denen keine zutrifft. Der Fragesteller kann eine solche Frage benutzen, um den Beantwortenden zu einer falschen Aussage zu verleiten (Schlagen Sie eigentlich immer noch Ihre Frau? - richtige Antwort: ich habe meine Frau noch nie geschlagen) oder sein fehlendes Wissen aufzudecken (Fand die Französische Revolution im 19. oder im 20. Jahrhundert statt? - richtige Antwort: Im 18. Jahrhundert).
Das Problem sind wie häufig durch die Sprache implizierte Dualismen. Eine fixe, generelle Antwort bietet die deutsche Sprache offenbar nicht, da man affektiv wohl eher zwischen den binären, implizierten Antwortmöglichkeiten versucht zu wählen oder zu raten. Binär, da die eine Antwortmöglichkeit scheinbar die andere ausschließt. Derartige Fangfragen sind auch häufig als Koans vorzufinden. In Zenkreisen (sowie daraufhin auch im Hackerjargon) hat sich jedoch eine geschickte Antwortmöglichkeit eingebürgert: Mu (bei "ja oder nein?" etwa "weder noch"). So wird die Aufmerksamkeit des Befragten nicht gehindert, da er keinen sprachlich passenden Antwortsatz formulieren muss. Der Fragende hat schlicht seine Frage zu korrigieren.
Weblinks
- [1]Stanford Enccyclopedia of Philosophy (IEP) - Fallacy of many questions = complex question