Milešovka
| Milešovka | |
|---|---|
| Höhe | 836,6 m n.m. |
| Lage | Tschechien |
| Gebirge | Böhmisches Mittelgebirge |
| Koordinaten | |
| Typ | Kegelberg |
| Gestein | Phonolith |
| Erschließung | Bau der Donnersbergwarte im Jahr 1904 |
| Besonderheiten | Höchster Berg im Böhmischen Mittelgebirge |
Der Milešovka (deutsch Milleschauer Berg, auch Donnersberg) ist mit 836 Metern der höchste Berg des Böhmischen Mittelgebirges. Im heutigen tschechischen Sprachgebrauch wird er auch als die Königin des Böhmischen Mittelgebirges bezeichnet (Královna Českého středohoří). Der Berg besteht aus Phonolith (Klingstein), bzw. genauer aus sodalithischem Trachyt. Bemerkenswert sind die naturnahen Laubwälder an der bis 30° steilen Südseite. Wertvoll aus biologischer Hinsicht sind die waldfreien Felsgebiete, in denen viele seltene Pflanzen zu finden sind. Seit 1951 steht der Berg auf 51,3 ha als Nationales Naturreservat unter Schutz.
Lage und Umgebung
Der Milleschauer befindet sich zentral im westlichen Teil des Böhmischen Mittelgebirges, ungefähr 15 km südlich von Teplice (Teplitz) und Ústí nad Labem (Aussig). An seinem Fuße befinden sich die Orte Milešov (Milleschau), Černčice (Tschentschitz) und Bílka (Pilkau).
Geschichte
Schon anfangs des 19. Jahrhunderts zog der Berg erste Besucher in seinen Bann. Zwischen 1819 und 1839 erwanderte der preußische König Friedrich Wilhelm III. den Berg regelmäßig. Sein Begleiter, der Welt-Reisende und Naturforscher Alexander von Humboldt, bezeichnete die Aussicht vom Milleschauer als die Drittschönste der Welt. Schon damals bestand auf dem Milleschauer ein erster Berggasthof, welcher somit zu den ältesten in Böhmen gehört.
Im Jahre 1904 wurde nach nur einjähriger Bauzeit die Donnersbergwarte als meteorologische Station eingeweiht; die bis heute kontinuierlich durchgeführten Wetterbeobachtungen wurden am 1. Januar 1905 begonnen. Der Turm des Gebäudes diente fortan auch als Aussichtsturm. Im Zweiten Weltkrieg dienten die Gebäude auf dem Berg dann auch militärischen Zwecken, der Aussichtsturm war nicht mehr zugängig. Nach 1945 übernahm die Karlsuniversität in Prag die meteorologische Station, der Berggasthof wurde bis in die 1960er Jahre noch bewirtschaftet. Später fanden dann Richtfunkanlagen (auch für Fernsehübertragungen) Platz im ehemaligen Gasthof. In den 1990er Jahren gab es Überlegungen, wieder ein Berggasthaus aufzubauen; aus Gründen des Naturschutzes unterblieb das. Der Turm ist seit Mitte der 1990er Jahre an den Wochenenden wieder zugängig.
Auf dem Berg sind auch Archäologen fündig geworden. Zahlreiche keramische Überreste aus der jungen Steinzeit weisen auf eine frühe Besiedlung hin.
Aussicht
Die Aussicht vom Milleschauer bietet bei klarer Sicht ein Rundgemälde ohnegleichen, nahezu die ganze nordböhmische Landschaft ist zu überblicken. Im Norden zeigt sich die Mauer des Erzgebirges mit Stürmer und Mückentürmchen, weiter östlich - schon in der Böhmischen Schweiz - der Hohe Schneeberg. Noch weiter östlich zeigt sich die gezackte Kette des Lausitzer Gebirges, welches dann in den Jeschkenkamm mit dem Ještěd (Jeschken) übergeht. Im Vordergrund dominieren Kletečná (Kletschen), Varhošť (Aarhorst), Sedlo (Hoher Geltsch), Lovoš (Lobosch) und die anderen Berge des Böhmischen Mittelgebirges. Ganz weit im Osten ist bei Fernsicht der Kamm von Iser- und Riesengebirge zu entdecken. Im Süden, schon in der Egerniederung, zeigt sich die Hazmburk (Hasenburg) - das Wahrzeichen des Böhmischen Mittelgebirges. Dahinter begrenzen die Höhenzüge des Džban (Krugwald) den Horizont. Im Westen dominiert im Vordergrund das Massiv des Hradištany (Radelstein) das Bild, deutlich sind auch die Türme der Burg Kostomlaty (Kostenblatt) sichtbar. Dahinter schweift der Blick über das weite Becken bei Chomutov (Komotau) und Most (Brüx), begrenzt von der Bergmasse des Duppauer Gebirges.
Routen zum Gipfel
- Über eine rot markierte Hauptwanderroute kann man von Ústí aus zum Milleschauer gelangen. Der Gipfelanstieg (ca. eine Stunde) beginnt in Bílka.
- Auch auf der Strecke des früheren Kegelweges von Velemín aus lässt sich der Berg erwandern.
- Ein guter Ausgangspunkt ist auch die Gemeinde Milešov, sehenswert ist dort das etwas erhöht liegende Schloss.
- Der kürzeste Aufstieg führt von dem kleinen Ort Černčice über eine blau markierte Route zum Gipfel.
Galerie
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Sonnenuntergang mit Milešovka, vom Lovoš
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Blick vom Milešovka nach Süden, im Vordergrund Milešov
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Milešovka von Dlouhá Louka im Erzgebirge
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Auf einem Gemälde von Caspar David Friedrich