Bügeleisenhaus (Hattingen)
Das Bügeleisenhaus ist ein Fachwerkhaus in der Altstadt Hattingens, das ein Heimatmuseum beherbergt.
Das Gebäude verläuft dem Verlauf zweier Gassen entsprechend auf der südlichen Seite spitz zu. Das breitere Obergeschoss wird von Knaggen gestützt. Die Balken sind teilweise mit Maskenschnitzereien und Voluten verziert.
Das Gebäude ließ der Hattinger Bürger Wilhelm Elling im Jahre 1611 errichten. Er war vermutlich Kaufmann. Im Jahre 1620 erfolgte an der Giebelseite ein Anbau. Der aus dieser Zeit stammende Brunnen ist 6 m tief. Das Gebäude ist unterkellert. Der Türbalken trägt bis heute die Inschrift:
- BEHEVTE MICH HER FVR FEWR VND BRANDT
- WILHEL ELLINGS HAVSZ BIN ICH GENANDT -
- ALLE DIE MICH KENNEN DEN GEBE GOTT
- WAS SIE MIR GVNNEN ANNO 1611
Von 1771 bis 1856 lebten hier Tuchmacher, die auf ihren Handwebstühlen Tuche für Damen- und Herrenbekleidung sowie für Uniformen herstellten. Der letzte Tuchmacher in diesem Haus war Franz Sindern.
Im Jahre 1853 erwarb der jüdische Metzger Salomon Schmidt das Haus und liess es umbauen. Er richtete einen Schlachtraum, eine Wurstküche und einen kleinen Laden im Haus ein. Neben der Haustür wurde ein Ladenfenster im klassizistischen Stil eingebaut, die anderen Fenster wurden vergrößert, die Giebelseite verschiefert, ein Treppenhaus eingebaut und an der Giebelseite ein kleiner Pferdestall angebaut.
Später wurde das Haus als Wohnhaus vermietet. Die Nachfahren Schmidts wurden von den Nationalsozialisten 1941 enteignet. Sie wurden deportiert und vermutlich ermordet. Das Haus wurde 1945 von der Jewish Trust Corporation übernommen.
Der Heimatverein Hattingen-Ruhr e.V. erwarb das Haus im Jahre 1955 auf Initiative von Heinrich Eversberg und renovierte es in Zusammenarbeit mit dem damaligen Landesdenkmalamt bis 1962, wobei auch das ursprüngliche Aussehen zum Teil wiederhergestellt wurde. Im Jahre 1962 wurde das heimatkundliche Museum eröffnet, dass nun Exponate zur Ortsgeschichte ausstellt.
Unter anderem werden Funde von der Isenburg gezeigt, wie zum Beispiel Münzen, Keramik aber auch alte Werkzeuge und Knochen. Die Räume im Obergeschoss befassen sich mit den Hattinger Dichtern und Künstlern Hildegard Schieb, Otto Wohlgemut und Ferdinand Krüger. Das Museum ist nur sonntags geöffnet.
Lage
- Heimatkundliches Museum im Bügeleisenhaus, Haldenplatz 1, 45525 Hattingen