Dieser Artikel befasst sich mit dem Staat Südafrika, auch Republik Südafrika genannt (Republiek van Suid-Afrika, Republic of South Africa). Für die südliche Region Afrikas siehe Südliches Afrika.
| |||||
Wahlspruch: N'kosi Sikeleli Africa (Gott schütze Afrika) | |||||
Amtssprachen | Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Sepedi, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga | ||||
Hauptstadt | Pretoria | ||||
Regierungssitz | Pretoria und Kapstadt (wechseln sich turnusmäßig als Regierungs- und Parlamentssitz ab) | ||||
Sitz des obersten Gerichtshofs | Bloemfontein | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik mit föderalen Elementen | ||||
Präsident | Thabo Mbeki | ||||
Fläche | 1.219.912 km² | ||||
Einwohnerzahl | 46.400.000 (Stand 2003) | ||||
Bevölkerungsdichte | 37 Einwohner pro km² | ||||
Währung | Rand | ||||
Zeitzone | UTC+2 | ||||
Nationalhymne | siehe Nationalhymne Südafrikas | ||||
Kfz-Kennzeichen | ZA | ||||
Internet-TLD | .za | ||||
Vorwahl | +27 | ||||
Karte Afrikas, Südafrika hervorgehoben | |||||
![]() |
Die Republik Südafrika liegt an der Südspitze Afrikas bei 22-35° Süd und 17-33° Ost und wird vom Atlantischen und dem Indischen Ozean umschlossen. Das Land grenzt an Namibia, Botswana, Simbabwe, Mosambik und das Swasiland. Lesotho liegt innerhalb der Grenzen Südafrikas.
Geographie
Südafrika hat eine Fläche von 1.219.912 km² und ist in neun Provinzen gegliedert: KwaZulu-Natal, Limpopo Provinz, Nordkap, Nordwest Provinz, Freistaat, Ostkap, Mpumalanga, Gauteng und Westkap.
Das Zentralplateau liegt in einer Höhe zwischen 900 und 2.000 Metern. Ein zur Küste abfallender Landgürtel mit einer Breite von 20 bis 250 km Groot Randkant (Große Randstufe) genannt.
Die Drakensberge durchziehen das Land vom Nordosten bis in die Enklave Lesotho im Südosten, wo sie mit dem Thabana Ntlenyana ihren höchsten Punkt (3.482 m über NN EnklaveLesotho) erreichen. Höchster Berg Südafrikas ist der Njesuthi mit 3.408 m. Nordwestlich von Bloemfontein erstreckt sich die Kalahari Wüste durch Botswana bis nach Namibia hinein. Am Kaap Agulhas (port.: agulhas = Nadeln), der äußersten Südspitze des Kontinents, treffen sich Atlantik und Indischer Ozean, westlich davon ist das Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope oder Kaap van die goeie Hoop).
Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten in Richtung Indischer Ozean. Der längste Fluss, der Oranje, mit einer Länge von 1 860 km entspringt auch in den Drakensbergen, fließt aber nach Westen und mündet in den Atlantischen Ozean. Die Augrabiesfälle (Aukoerebis, "Ort des Großen Lärms") des Oranje im Nordwesten des Gordoniadistriktes wurden 1778 von Hendrik Wikar entdeckt, haben eine Breite von ca. 3 km und sind 190 m hoch, davon 146 m im freien Fall. Der Hauptwasserfall ist ca. 150 m breit. Weitere wichtige Flüsse sind der Limpopo, der als Grenzfluß in Nordostrichtung nach ca. 1 600 km in den Indischen Ozean mündet und der Vaal (1 251 km), ein Nebenfluss des Oranje. Die Wasserstände dieser Flüsse schwanken sehr stark.
Zu Südafrika gehören weiterhin die Prince-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean. Seine territorialen Ansprüche in der Antarktis und auf die Walfischbucht in Namibia gab Südafrika 1994 auf.
Klima und Vegetation
Das Klima ist durch die Lage am südlichen Wendekreis subtropisch, überwiegend sonnig und trocken. Schnee gibt es im Winter meist nur in den Gebirgen. Die über das Jahr verteilten Niederschläge nehmen von Südosten nach Nordwesten ab, gleichzeitig nehmen die Temperaturen zu.
Durch seine Größe und mehrere Faktoren (Meeresströme/Höhenlage) bedingt, variiert das Klima zwischen den verschiedenen Teilen des Landes: Das Klima der Westküste ist durch den Benguelastrom aus der Antarktis kühler und trockener. An der Ostküste sorgt der Agulhasstrom aus dem Indischen Ozean für ein eher feuchtes und warmes Klima.
Die Lage auf der Südhalbkugel führt dazu, dass die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt sind. Im Winter, also zwischen Juni und August, kann in den Drakensbergen, auf dem Highveld und sogar in Johannesburg (1660 m über NN) und Umgebung Schnee liegen, abends und nachts ist es dann sehr kalt. Tagsüber steigen die Temperaturen auf ungefähr 23°C, im Sommer 30°C. Im Boland, der Region um Kapstadt (15 m über NN), herrscht im Winter kühles Klima mit Nieselregen. Von November bis März ist es dort warm bis heiß und trocken. In den Küstengebieten KwaZulu-Natals, u.a. in Durban (5 m über NN) und entlang der Ostküste ist die Luftfeuchtigkeit hoch, es weht jedoch meist ein kühlender Wind vom Meer. Temperaturen hier ganzjährig 25° - 35°C.
Das Plateau im Osten des Landes (Johannesburg eingeschlossen) ist durch warme, aber selten unangenehm heiße Temperaturen gekennzeichnet. In der Karoo-halbwüste und der Kalahari-wüste kommt es dagegen zu extrem hohen Temperaturen.
Am West-Kap weht eine ständige, lindernde Brise, die Sommer sind warm und selbst die Winter milde. Die Südküste ist durch ein gemäßigtes Klima charakterisiert.
Es überwiegt eine Trockenvegetation mit ausgedehnten Savannengebieten, die im Westen in die Kalahari-wüste und im Südwesten in die Karoo übergehen. Geschlossene Waldbestände finden sich nur im regenstarken Osten und Südosten. Am Nord- und West-Kap wachsen im Frühling prachtvolle Wildblumen. Das Namaqualand (Nord-Kap) ist von Mitte August bis Mitte September ein wahres Blütenmeer. Die artenreiche Tierwelt wird in Wildschutzgebieten (z.B. dem Kruger-Nationalpark) geschützt.
Bevölkerung
Hauptartikel: Bevölkerung Südafrikas
Das Land hat eine kulturell und ethnisch vielfältige Bevölkerung. Es ist die Heimat vieler Stämme von Ureinwohnern, von niederländischen, deutschen, französischen, asiatischen und englischen Einwanderern und deren Nachfahren, von Mischlingen. Der soziale Aufbau ist ebenfalls sehr vielschichtig. Es ist ein multikulturelles Land, obwohl immer noch die Spuren der Apartheid zu finden sind und die Bevölkerungsgruppen häufig getrennt leben.
Südafrika war 2002 zu 58% urbanisiert, die Bevölkerungsdichte betrug im Jahr 2003 37 Einwohner pro km². Das Bevölkerungswachstum beträgt 0,8% pro Jahr, die Kindersterblichkeit 6,9%. Es gibt 1523 Einwohner pro Arzt. Die Alphabetisierung beträgt etwa 85%. Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug für Frauen ungefähr 46 Jahre, für Männer ein Jahr weniger.
Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Christen, des weiteren gibt es Anhänger von Stammesreligionen (mehrheitlich Animismus), Muslime (ca. 2 Prozent) und Hindus (1,5 %).
Es gibt in Südafrika elf Amtssprachen, aus diesem Grund gibt es auch elf verschiedene Bezeichnungen für den Staat Südafrika:
- Afrikaans: Republiek van Suid-Afrika
- Englisch: Republic of South Africa
- isiNdebele: IRiphabliki yeSewula Afrika
- isiXhosa: IRiphabliki yaseMzantsi Afrika
- isiZulu: IRiphabliki yaseNingizimu Afrika
- Nördliches Sotho: Rephaboliki ya Afrika-Borwa
- Sesotho: Rephaboliki ya Afrika Borwa
- Setswana: Rephaboliki ya Aforika Borwa
- Siswati: IRiphabhulikhi yeNingizimu Afrika
- Tshivenda: Riphabuliki ya Afurika Tshipembe
- Xitsonga: Riphabliki ra Afrika Dzonga
Politik
Hauptartikel: Politische Situation in Südafrika
Südafrika ist seit 1961 offiziell Republik, die ersten demokratischen Wahlen fanden aber erst nach dem Ende der Apartheid im April 1994 statt. Bis Anfang der 1990er-Jahre stand Südafrika unter der Herrschaft der international geächteten Apartheid (der getrennten Entwicklung weißer, schwarzer und farbiger Bevölkerungsgruppen). Eine Wahrheits- und Versöhnungskommission versuchte, diese Zeit aufzubereiten.
Die Legislative besteht aus einem Zweikammerparlament, das sich aus der Nationalversammlung (400 Mitglieder), die nach dem Verhältniswahlrecht gewählt wird, und dem Nationalrat der Provinzen (90 Mitglieder, von denen jede der 9 Provinzen 10 Mitglieder wählt) zusammensetzt.
Der Präsident ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und wird alle 5 Jahre durch die Nationalversammlung gewählt. Derzeitiger Staatschef ist Thabo Mbeki, wie sein Vorgänger Nelson Mandela Angehöriger der Partei und ehemaligen Anti-Apartheidsbewegung African National Congress (Afrikanischer Nationalkongress - ANC).
Provinzen
Hauptartikel: Provinzen Südafrikas
Südafrika ist in neun Provinzen unterteilt: Eastern Cape (Ostkap), Free State (Freistaat), Gauteng, KwaZulu-Natal, Limpopo, Mpumalanga, Northern Cape (Nordkap), North West (Nordwest) und Western Cape (Westkap).
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Südafrikas
Siehe auch Transvaal bzw. Südafrikanische Republik und Oranje-Freistaat.
Wirtschaft
Hauptartikel: Wirtschaft Südafrikas
Südafrika ist ein relativ wohlhabendes Schwellenland, ist reich an Bodenschätzen, hat ein gut entwickeltes Finanz- und Rechtssystem sowie eine allgemein gute Infrastruktur (Kommunikations- , Energie- und Transportwesen). Obwohl die letzten zehn Jahre vom Wachstum geprägt waren, liegt die Arbeitslosenquote bei etwa 30%, und die Nachwirkung der Apartheid, v.a. Armut und wirtschaftliche Benachteiligung der Nicht-Weissen Bevölkerung, sind noch nicht beseitigt. Weitere Probleme sind die hohe Kriminalitätsrate, die Korruption und HIV/AIDS. Anfang 2000 kündigte Präsident Thabo Mbeki an, Wirtschaftswachstum und Investition durch die Auflockerung des Arbeitsrechts, die Privatisierung staatlicher Betriebe und die Senkung der Staatsausgaben zu fördern. Diese Bestrebungen stoßen auf harten Widerstand von Seiten der organisierten Arbeitnehmerschaft.
Der Beitrag der verschiedenen Wirtschaftssektoren zum Bruttosozialprodukt liegt bei 64 % durch den Dienstleistungssektor, 32 % durch die Industrie, wozu heute auch eine entwickelte Autoindustrie zählt, und nur 4 % kommen aus der Landwirtschaft. Das Bruttosozialprodukt betrug 115 Mrd. Euro und war damit das höchste aller afrikanischer Staaten.
Verkehr
Schiffsverkehr
Um nach Südafrika zu gelangen, war man früher mit einem wöchentlichen Postschiff monatelang unterwegs. Heute werden Schiffspassagen nach Südafrika wieder zahlreicher. So fährt die St. Helena Shipping alle acht Wochen die Route Cardiff (Wales) - Teneriffa - Kapstadt, für die sie 25 Tage benötigt. Auch Containerschiffe bieten Passagierplätze an, so die Safmarine, die Frachtschiff-Touristik oder die Reiseagentur Hamburg Süd. Internationale Hafenorte sind Richard's Bay, Saldhana Bay, Durban, Kapstadt und Port Elizabeth. Innerhalb Südafrikas spielt der Schiffsverkehr so gut wie keine Rolle.
Flugverkehr
Die South African Airways (SAA) bietet internationale Verbindungen ab bzw. zu den Flughäfen in Johannesburg und Kapstadt. Auch andere große internationale Fluggesellschaften wie Lufthansa, British Airways oder KLM fliegen täglich nach Johannesburg bzw. Kapstadt. Für Inlandsflüge in Südafrika oder Flüge in afrikanische Nachbarstaaten bestehen viele Angebote von SAA, Comair, Nationwide, Kulula.com, 1Time, Air Namibia etc. Neben Johannesburg und Kapstadt fliegen sie auch kleinere Flughäfen wie Durban, Port Elizabeth, Pretoria oder Bloemfontein an.
Bahnverkehr
Bahnverbindungen bestehen zu den Nachbarländern Namibia, Simbabwe oder Botswana. Man kann sie über Spoornet, die staatliche Eisenbahngesellschaft buchen. Innerhalb Südafrikas verkehren auf einem Schienennetz von rund 24000 Kilometern häufig Passagierzüge zwischen den größeren Städten, aber auch auf Nebenstrecken. Für den Tourismus gibt es etliche wichtige Bahnverbindungen:
- Trans-Oranje-Express: fährt die Strecke Kapstadt / Durban / Kimberley / Bloemfontein wöchentlich in 37 Stunden
- Trans-Natal-Nacht-Express: fährt täglich in 13,5 Stunden von Durban nach Johannesburg
- Blue Train: der Luxuszug verkehrt zwischen Pretoria und Johannesburg, eine Reservierung elf Monate im Voraus ist empfehlenswert
- Rovos Rail: der historische Zug verkehrt zwischen Pretoria und Kapstadt, die dreitägige Fahrt kostet ab 700 Euro
- siehe auch Kapspur
Busverkehr
Internationale Verbindungen stellen die Linien Intercape Mainliner (Windhoek-Kapstadt) und Translux (Harare-Bulawayo-Johannesburg) her. Translux verkehrt wie die Greyhound Coach Lines, die Baz Busse und Intercape innerhalb Südafrikas. Die Haltestellen sind oft flexibel.
Straßennetz und Autoverkehr
In Südafrika herrscht Linksverkehr.
Südafrika verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, mit Autobahnen in und zum Teil zwischen den Großstädten, z.B. die N3-autobahn zwischen Johannesburg und Durban. Die Höchstgeschwindigkeitsgrenze liegt normalerweise bei 120 auf Autobahnen, bei 100 auf Landstraßen und bei 60 innerhalb der Ortschaften.
Es gibt an allen Flughäfen Autoverleihe (z.B. Avis, Hertz, Budget, usw.) Der Südafrikanische Automobilclub (AA) bietet Mitgliedern von Automobilclubs aus anderen Staaten kostenlos ihre Hilfe an. Der AA unterhält eine Pannenhilfe und gibt Straßenkarten sowie Wetterberichte heraus.
Da das öffentliche Transportsystem schlecht ausgebaut ist, sind viele Pendler auf Sammeltaxis und Busse angewiesen. Das erhöht den Druck auf den Straßen erheblich.
Fahrradverkehr
Für viele Südafrikaner ist das Fahrrad ein gebräuchlliches Verkehrsmittel. Besonders in ländlichen Gegenden sind Fahrräder für die ärmere Bevölkerung oft das einzige erschwingliche private Transportmittel.
In den Städten gibt es aber auch viele Hobby und Sportradler. Sie werden vom Tri-Cycling Magazine informiert. Radwege existieren nur selten.
Die Argus Tour, die im März auf einer 105 Kilometer langen Route auf der Kaphalbinsel stattfindet, gilt mit 15 000 Teilnehmern als eine der weltgrößten Eintagesradtouren überhaupt.
Feiertage
Per Gesetz werden folgende Tage in Südafrika zu Feiertagen erklärt:
- 1. Januar: Neujahr
- 21. März: Tag der Menschenrechte (Human Rights Day). Jahrestag des Massakers von Sharpeville 1960.
- Karfreitag und Ostermontag (Freitag vor und Montag nach dem Ostersonntag)
- 27. April: Freiheitstag (Freedom Day). Jahrestag der ersten demokratischen Wahlen 1994.
- 1. Mai: Tag der Arbeit
- 16. Juni: Tag der Jugend (Youth Day), früher: Soweto-Tag. Jahrestag des Beginns der Rassenunruhen in Soweto 1976.
- 9. August: Tag der Frauen (Women's Day). Jahrestag der Frauen-Demonstration gegen das Pass-Gesetz 1956.
- 24. September: Tag des Erbes (Heritage Day).
- 16. Dezember: Versöhnungstag (Day of Reconciliation). Jahrestag der Schlacht am Ncome River 1838 zwischen Buren und Zulu. Dieser Tag war bereits während der Apartheid als "Gelöbnis-Tag" oder "Schwur-Tag" Feiertag, und bekam 1995 seine neue Bedeutung.
- 25./26. Dezember: Weihnachten
Fallen diese Tage auf einen Sonntag, ist der folgende Montag ein Feiertag.
Tourismus
Der Tourismus hat sich mittlerweile zu einem sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor Südafrikas entwickelt. Sehenswürdigkeiten sind u.a. Suncity der Kruger-Nationalpark, der 3000 km lange Küstenstreifen, Kapstadt mit dem Tafelberg und Johannesburg, bekannt auch für die Goldminen.
Zurzeit wird der Tourismusanteil vom Bruttosozialprodukt schon auf mehr als 7% geschätzt. Im Jahre 2002 waren mehr als 6 Millionen Touristen im Lande. Ungefähr 3% der Angestellten arbeiten in der Branche, bei der man sich weiteren Zuwachs erhofft.
Am 13. Mai 2002 präsentierte der südafrikanische Umwelt- und Tourismusminister Mohammed Valli Moosa Leitlinien für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung in Südafrika. Damit soll nicht nur der Tourismus im Lande gefördert sondern vor allem die lokale Bevölkerung in die Planung und Entwicklung des Tourismus einbezogen werden. Besonders die ärmeren Schichten sollen so direkter vom Tourismus profitieren.
Südafrika zählt bereits heute zu einem der attraktivsten Altersruhesitzländer und gilt unter Golfern als heißer Tipp.
Probleme des Landes
Trotz der Aufwärtstendenz in Südafrika in den letzten 10 Jahren gibt es noch immer sehr große soziale Probleme. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der Bevölkerung leben in so genannten Townships. Dabei handelt es sich um Wohnviertel, in denen trotz positiver Entwicklung der Lebensstandard auch heute noch sehr niedrig ist. Aids ist trotz der Bemühungen seitens der Regierung weiterhin ein Hauptproblem. Nach wie vor ungelöst ist die enorm hohe Kriminalitätsrate und die Brutalität der Verbrechen, die sich besonders in den grossen Städten manifestieren.
Townships dienten während der Apartheid in Südafrika als Wohngegenden für die schwarze, die farbige oder die indische Bevölkerung. Sie konnten Ausmaße einer ganzen Stadt annehmen. Ein typisches Beispiel ist Soweto (South Western Township), ein Stadtteil von Johannesburg in der Provinz Gauteng.
Als Homelands wurden während der Apartheid die Stammesgebiete der Schwarzen in Südafrika bezeichnet. Die weißen Apartheids-Führer nannten die Homelands Bantustan. Sie wollten die Rassentrennung der Apartheid unter dem Motto der "separaten Entwicklung" auch territorial durchsetzen und formell unabhängige Staaten der Schwarzen in Südafrika schaffen, deren Bewohnern (Schein-)Unabhängigkeit zugestanden werden sollte. Die Homelands waren ökonomisch, finanziell und militärisch jedoch vollständig von Südafrika abhängig. De facto stellten sie lediglich vom übrigen Staatsgebiet abgetrennte Reservate dar.
Hauptartikel: AIDS in Südafrika
Aids gilt als die "tickende Zeitbombe" Südafrikas. Auf der Website der Südafrikanischen Aidsstiftung (Aids Foundation of South Africa) werden Prognosen zitiert die besagen, dass innerhalb der nächsten drei Jahre jährlich fast 250.000 Südafrikaner an Aids sterben werden. Diese Zahl soll bis zum Jahr 2008 auf 500.000 jährlich anwachsen.
Man erwartet, dass die durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 60 Jahren (1998) auf etwa 40 Jahre (2008) fallen wird.
Die Aids-Epidemie, so der Standpunkt der Aids-Foundation, wird durch mehrere Faktoren verschärft, u. a. durch:
- Auseinanderbrechen der Familien durch Apartheid und Wanderarbeit
- Hohe Mobilität
- Armut und niedrigen Bildungsstand mit der Folge riskanteren Sexualverhaltens und Prostitution
- Hohe Zahl der Fälle von Geschlechtskrankheiten
- Niedriger Status der Frauen der es ihnen erschwert, sich bei sexuellen Beziehungen zu schützen
- Eine neue Sexualmoral, die häufigen Partnerwechsel akzeptiert
- „Kultureller Widerstand“ gegenüber Kondomgebrauch
- Mangel an neutralen Informationen und Leugnen sexueller Aktivitäten von Jugendlichen
- Leugnen von Homosexualität innerhalb der schwarzen Bevölkerung, mangelnde Vorsorge für Schwule durch die Regierung
In den Dörfern sind oft noch geachtete "Weise" (Medizinmänner) anzutreffen. Diese haben in den seltensten Fällen eine ausreichende medizinische Ausbildung. Sie sind somit bei der Behandlung und der Einschätzung von Aids überfordert und geben nicht selten falsche Ratschläge.
Durch die hohe Kriminalitätsrate und die Stellung der Frau sind auch Vergewaltigungen sehr häufig, weshalb der Virus erneut sowohl durch die Täter als auch durch die Opfer verbreitet wird.
Die Pharmaindustrie in Europa und den USA hat längst moderne Medikamente zur Behandlung von Nebenerkrankungen und zur Hemmung des Virus entwickelt. Der Gebrauch dieser durch Patente geschützte Medikamente ist für den größten Teil der Bevölkerung jedoch unerschwinglich. Die Industrie weigerte sich lange, die Preise der Medikamente zu senken. Die Hersteller von Generika (Nachahmermedikamente) werden regelmäßig wegen Patentverletzungen verklagt. Selbst die Unterstützung durch die WTO und die WHO verhalf den Verhandlungen 2003 nicht zum Erfolg. So stehen bisher oft nur veraltete Medikamente zur Verfügung.
Anfang April 2004 meldete die Weltbank, dass mehr als 120 Entwicklungsländer künftig Aids-Medikamente und -Tests zu erheblich reduzierten Preisen einkaufen können. Dies basiert auf einer Vereinbarung zwischen der Clinton-Stiftung und den Pharmaherstellern. Die Behandlung eines Aids-Patienten soll dadurch um zwei Drittel günstiger werden.
Deutsche Schulen in Südafrika
Weblinks
- Offizielle Homepage
- Offizielle Homepage des Südafrikanischen Parlamentes
- Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amtes zu Südafrika
- Botschaft der Republik Südafrika in Deutschland
- Informationen und Statistiken über Südafrika
- World Fact Book: South Africa
- Flughäfen in Südafrika
jüngste Entwicklungen, Presse/Publizistik