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Wilhelm (Sachsen-Weimar)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Herzog Wilhelm IV. von Sachsen-Weimar (* 11. April Altenburg, † 17. Mai 1662 in Weimar)

Leben

Herzog Wilhelm IV. ist der Sohn von Herzog Johann III. von Sachsen-Weimar und dessen Ehefrau Dorothea Maria von Anhalt, einer Schwester von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen. Die Herzöge Friedrich von Sachsen-Weimar, Johann Ernst d. J. von Sachsen-Weimar, Albrecht von Sachsen-Eisenach, Johann Friedrich von Sachsen-Weimar, Ernst I. von Sachsen-Gotha und Bernhard von Sachsen-Weimar sind seine Brüder, mit denen er später zusammen auch Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft wird.

Gleich seinen Brüdern Johann Ernst d.J. und Friedrich studiert Herzog Wilhelm IV. an der Universität Jena. Anschließend begleitet er seinen Bruder, den Herzog Friedrich auf dessen Cavalierstour. Diese beginnt Ende August 1617, führt durch Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. 1619 kehrt er mit seinem Bruder wieder nach Hause zurück.

Kurz zuvor, am 24. August 1617, wird die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet. Dabei beteiligt sich Herzog Wilhelm IV. und wird 1751 sogar ihr zweites Oberhaupt. Als Mitgliedsname wird ihm der Schmackhafte und als Emblem eine Birn' am Baum mit der Wespe und ihrem Stich hangend verliehen; als Devise erkannte Güte zugedacht. Im Köthener Gesellschaftsbuch findet sich Herzog Wilhelms Eintrag unter der Nr. 5.

Im Alter von 23 Jahren gründet Herzog Wilhelm IV. zusammen mit Freunden den Orden der Beständigkeit. Zum Jahreswechsel 1622/23 gründet er einen patriotischen Bund, Deutscher Friedbund, zur Wahrung von ständischer und religiöser Libertät. Dieser Friedbund wird finanziell äußerst großzügig von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen unterstützt.

In dieser Zeit folgt Herzog Wilhelm IV. seinen Brüdern in den Böhmischen Krieg. Als Obrist dient er unter Graf Ernst von Mansfeld und Markgraf von Durlach. Später avanciert er zum General unter Christian von Halberstadt.

Am 23. Mai 1625 heiratet Herzog Wilhelm IV. Eleonore Dorothea von Anhalt, einer Tochter von Fürst Johann Georg I. von Anhalt-Dessau. Mit ihr hat er sechs Kinder: Johann Ernst von Sachsen-Weimar, Adolf Wilhelm von Sachsen-Weimar, Johann Georg I. von Sachsen-Eisenach, Bernhard von Sachsen-Jena, Friedrich II. von Sachsen-Weimar und Dorothea Maria von Sachsen-Weimar.

1641, bei der Teilung der Regentschaften fallen an Herzog Wilhelm IV. u.a. Weimar und Jena. Nach Herzog Albrechts Tod am 20. Dezember 1644 auch noch Eisenach.

Seine frühe Parteinahme für König Gustav II. Adolf von Schweden war der schnellen Karriere Herzog Wilhelms IV. äußerst förderlich. Doch nach dem Tod des Königs verhindert Greve (Graf) Axel Oxenstierna erfolgreich ein entsprechendes Kommando Herzog Wilhelms IV. als Generalleutnant. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, daß er 1635 dem Prager Frieden beitritt.

Als am 7. Januar 1650 Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen stirbt, sind sich die Mitglieder der Fruchtbringenden Gesellschaft sehr schnell bezüglich dessen Nachfolger einig. Nach dem obligaten Trauerjahr wird dann auch am 8. Mai 1651 Herzog Wilhelm IV. zum neuen Oberhaupt auf Lebenszeit gewählt. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger beschränkt sich er aber im Wesentlichen nur auf repräsentative Aufgaben.

Im Alter von 64 Jahren stirbt Herzog Wilhelm IV. am 17. August 1662 in Weimar.