UCI ProTour 2007

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. Juni 2007 um 22:02 Uhr durch JAnDbot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: ca:UCI ProTour 2007). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die UCI ProTour ist eine Serie wichtiger Etappen- und Eintagesrennen des Straßenradsports. Die jährlich vom Radsportweltverband UCI ausgetragene ProTour findet 2007 zum dritten Mal statt. Das Programm wurde am 22. September im Rahmen der Straßen-Radweltmeisterschaft 2006 in Salzburg festgelegt.

Rennen

Datum Radrennen Sieger Ergebnis
11.-18. März   Paris-Nizza1   Alberto Contador Ergebnis
14.-20. März   Tirreno-Adriatico1   Andreas Klöden Ergebnis
24. März   Mailand-San Remo1   Óscar Freire
8. April   Flandern-Rundfahrt   Alessandro Ballan
9.-14. April   Baskenland-Rundfahrt   Juan José Cobo Ergebnis
11. April   Gent-Wevelgem   Marcus Burghardt
15. April   Paris-Roubaix1   Stuart O'Grady
22. April   Amstel Gold Race   Stefan Schumacher
25. April   Wallonischer Pfeil1   Davide Rebellin
29. April   Lüttich-Bastogne-Lüttich1   Danilo Di Luca
1.-6. Mai   Tour de Romandie   Thomas Dekker Ergebnis
12. Mai-3. Juni   Giro d’Italia1   Danilo Di Luca Ergebnis
21.-27. Mai   Katalonien-Rundfahrt   Wladimir Karpez Ergebnis
10.-17. Juni   Critérium du Dauphiné Libéré   Christophe Moreau Ergebnis
16.-24. Juni   Tour de Suisse   Wladimir Karpez Ergebnis
24. Juni   UCI Pro Tour-Mannschaftszeitfahren   Team CSC
7.-29. Juli   Tour de France1 Ergebnis
4. August   Clásica San Sebastián
10.-18. August   Deutschland Tour Ergebnis
19. August   Vattenfall Cyclassics
22.-29. August       ENECO Tour Ergebnis
1.-23. September   Vuelta a España1 Ergebnis
2. September   GP Ouest France-Plouay
9.-15. September   Polen-Rundfahrt Ergebnis
30. September   Straßenrad-WM Ergebnis
7. Oktober   Meisterschaft von Zürich abgesagt
14. Oktober   Paris-Tours1
20. Oktober   Lombardei-Rundfahrt1

1Diese Rennen stehen im Kalender der UCI ProTour, werden aber ohne ProTour-Lizenz veranstaltet, sodass für diese Rennen nicht die Regeln der ProTour gelten.

Teams

  Frankreich   Spanien   Italien   Belgien   Deutschland
  Niederlande   Dänemark   Schweiz   USA   Schweden
Besonderheiten
  • Die Teams Astana und Unibet.com haben für folgende Rennen keine automatische Startberechtigung und müssen auf Einladungen der Veranstalter hoffen: Paris-Nizza, Tirreno-Adriatico, Mailand-San Remo, Paris-Roubaix, Wallonischer Pfeil, Lüttich-Bastogne-Lüttich, Giro d'Italia, Tour de France, Vuelta a Espana, Paris-Tours und Lombardei-Rundfahrt.
  • Das spanisch-baskische Team Euskaltel-Euskadi beschäftigt ausschließlich baskische Spanier und Franzosen sowie Lateinamerikaner baskischer Herkunft.
  • Das Team Saunier Duval-Prodir besitzt zwar eine spanische Lizenz, hat seinen faktischen Sitz jedoch in der Schweiz.
  • Das Team Milram ist nach seinem Sponsor, einer deutschen Molkereigenossenschaft, benannt. Da es aus der italienischen Mannschaft Domina Vacanze hervor gegangen ist, besitzt es eine italienische Lizenz und wird auch von einer italienischen Betreibergesellschaft mit Sitz in Bergamo betrieben.
  • Das Team Caisse d'Epargne ist nach seinem Sponsor, einer französischen Sparkasse, benannt. Allerdings fährt das Team unter einer spanischen Lizenz.
  • Das Team Astana ist nach seinem Sponsor, einem Konsortium kasachischer Unternehmen, benannt. Allerdings fährt das Team unter einer schweizer Lizenz.


Zwischenstand

Stand: 24. Juni (nach der Tour de Suisse und dem UCI ProTour-Mannschaftszeitfahren)

Platz Fahrer Punkte
1.   Danilo Di Luca 207
2.   Davide Rebellin 157
3.   Alejandro Valverde 108
4.   Damiano Cunego 112
5.   Wladimir Karpez 102
6.   Christophe Moreau 88
7.   Cadel Evans 86
8.   Kim Kirchen 84
9.   Óscar Freire 82
10.   Andy Schleck 81
11.   Fränk Schleck 81
12.   Stuart O’Grady 79
13.   Alberto Contador 78
14.   Stefan Schumacher 76
15.   Andrei Kaschetschkin 74
16.   Riccardo Riccò 71
17.   Denis Menschow 69
18.   Paolo Savoldelli 66
19.   Robbie McEwen 64
20.   Juan José Cobo 62
Platz Team Punkte
1.   Team CSC 245
2.   Liquigas 212
3.    Team Astana 207
4.   Discovery Channel 206
5.   ag2r Prévoyance 204
6.   Saunier Duval-Prodir 202
7.   Caisse d'Epargne 201
8.   Rabobank 175
9.   Quick Step-Innergetic 166
10.   Predictor-Lotto 160
11.   T-Mobile Team 160
12.   Lampre-Fondital 142
13.   Crédit Agricole 132
14.   Bouygues Télécom 117
15.   Team Gerolsteiner 109
16.   Cofidis 105
17.   Française des Jeux 96
18.   Euskaltel-Euskadi 93
19.   Unibet.com 91
20.   Team Milram 86
Platz Land Punkte
1. Italien  Italien 613
2. Spanien  Spanien 382
3. Australien  Australien 314
4. Deutschland  Deutschland 249
5. Luxemburg  Luxemburg 246
6. Russland  Russland 225
7. Belgien  Belgien 179
8. Niederlande  Niederlande 145
9. Kasachstan  Kasachstan 137
10. Frankreich  Frankreich 133
11. Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 94
12. Slowenien  Slowenien 80
13. Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 64
14. Ukraine  Ukraine 32
15. Tschechien  Tschechien 30
16. Litauen  Litauen 27
17. Kolumbien  Kolumbien 25
18. Norwegen  Norwegen 23
19. Schweden  Schweden 16
20. Danemark  Dänemark 12
21. Polen  Polen 7
22. Schweiz  Schweiz 7
23. Portugal  Portugal 7
24. China Volksrepublik  Volksrepublik China 7
25. Belarus  Belarus 7
26. Irland  Irland 3
27. Ungarn  Ungarn 3
28. Japan  Japan 2

Konflikt Weltverband - Rennveranstalter

Schon zur Einführung der UCI ProTour im Jahr 2005 sträubten sich die Rennveranstalter der drei großen Landesrundfahrten ASO (u.a. Tour de France), RCS-Sport (u.a. Giro d'Italia) und Unipublic (Vuelta a Espana) gegen ein Teilnahme an der Rennserie. Zu Beginn der Saison 2007 eskalierte der Konflikt zwischen dem Radsport-Weltverband UCI und den drei Veranstaltern, die insgesamt elf der 27 ProTour-Rennen ausrichten. So vergaben die Veranstalter vorerst nur Einladungen an die 18 Teams, die Anfang Dezember 2006 über eine ProTour-Lizenz verfügten. Unibet.com und Astana, die erst Mitte Dezember eine Lizenz erhielten, gingen leer aus. Bei der Präsentation der Mannschaften , die am von der ASO ausgerichteten Etappenrennen Paris-Nizza im Frühjahr 2007 teilnehmen, wurden neben den 18 Teams, die schon eine Einladung erhalten hatten, zusätzlich Astana und Agritubel, ein Team aus der zweitklassigen UCI Europe Tour präsentiert. Unibet.com, das zum Zeitpunkt der Präsentation im Januar 2007 mittlerweile über eine ProTour-Lizenz verfügte, wurde nicht eingeladen. Die anderen Veranstalter zogen nach und übergangen bei den drei großen Rundfahrten Tour de France, Vuelta a Espana und Giro d'Italia, sowie bei den italienischen Rennen Mailand-San Remo und Tirreno-Adriatico die Formation von Unibet.com. Außerdem erhielten die Teams Caisse d'Epargne, Gerolsteiner und Rabobank nur Einladungen "unter Vorbedingungen" für Mailand-San Remo. Astana steht sogar nur auf der Liste der zweitklassigen Teams, die auf eine der vier Wildcards hoffen.

Da die Veranstalter die Regularien der UCI ignorieren, drohte der Radsport-Weltverband damit Paris-Nizza abzusagen. Deshalb hat der Veranstalter ASO den Französischen Radsportverband FFC kontaktiert, um die Fernfahrt als "nationales französisches Rennen" auszurichten. Der FFC sicherte seine Unterstützung zu und so wird Paris-Nizza als "freies Rennen im nationalen Kalender" des FFC ausgetragen. Der FFC erhält dabei Unterstützung der nationalen Radsportverbände von Italien und Spanien. Dopingkontrollen sollen von der Französischen Anti-Dopingagentur AFLD durchgeführt werden. Die UCI reagierte darauf mit einem Startverbot aller ProTour- und Professional Continental Teams bei der Fernfahrt, da bei einem nationalen Rennen nur Drittdivisionäre antreten dürfen. Der Verband der Radprofis CPA erklärte, dass man zwar bei Paris-Nizza starten würde, sollten sich ihre Teams über die UCI hinweg setzen, die Teilnahme aber "ohne Freude" wäre. T-Mobile, Gerolsteiner, Rabobank, La Francaise des Jeux, Bouygues Télécom und Cofidis hatten zu dem Zeitpunkt bereits bekannt gegeben an dem Rennen teilzunehmen.

Die nationalen Radsportverbände von Italien, Frankreich, Spanien, Belgien, Österreich und Luxemburg wandten sich einen Tag vor dem Krisengipfel der ProTour-Teams am 2. März in einem Brief an die UCI. Darin kritisierten sie die Haltung des Weltverbandes, dem es um seine "königliche Autorität" ginge und der "an einem Konzept namens ‚UCI ProTour‘" hänge, "an das keiner mehr glaubt".

Am 5. März holte der Verband der ProTour-Teams IPCT die beiden Konfliktparteien zu einem letzten Gespräch zusammen, um doch noch eine Lösung zu finden. Man gelangte schließlich zu einem Kompromiss. Die Rennen werden ohne Startverbote von Seiten der UCI stattfinden, dafür akzeptiert die UCI, dass nur die 18 verbliebenen ProTour-Teams des Vorjahres ein festes Startrecht haben, die Bewerbungen von Astana und Unibet.com aber von den Veranstaltern "wohlwollend" geprüft werden. Bis zum 21. September 2007 soll eine langfristige Lösung gefunden werden.

Unibet.com kündigte darauf juristische Schritte gegen die Veranstalter und die UCI an, da das Team trotz der ProTour-Lizenz, die mit einem großen finanziellen Aufwand verbunden war, kein automatisches Startrecht bei den elf Rennen der drei Veranstalter hat. Die Teamleitung scheiterte jedoch am 9. März mit einer Klage um doch an Paris-Nizza teilnehmen zu können.

Mitte April wurde bekannt, dass das Team Unibet.com auch bei den belgischen Klassikerrennen Wallonischer Pfeil und Lüttich-Bastogne-Lüttich, die ebenfalls von der ASO organisiert werden, nicht starten dürfen, da das Team gegen das Werbeverbot für private Wettanbieter in Belgien verstoße. Auch das Angebot in Trikots mit der Aufschrift des Co-Sponsors Canyon anzutreten, anstatt mit der Aufschrift des Hauptsponsors, wurde von der ASO abgewiesen. Unibet.com und der Radsport-Weltverband UCI zogen vor ein Gericht in Brüssel, um eine Starterlaubnis für die beiden Ardennenklassiker einzuklagen, doch die Klage wurde abgewiesen. Kurz darauf wurde bekannt, dass Unibet.com zudem alleine vor einem Gericht in Lüttich geklagt hatte, das beschloss, dass die ASO dem Team eine Starterlaubnis für die beiden Rennen erteilen muss. Sollte die ASO dem nicht nachkommen, müssten sie der Radsportmannschaft je Rennen fünf Millionen Euro Strafgeld zahlen.

Wegen des Verhaltens der Veranstalter erwägte der Radsport-Weltverband UCI sogar vor der Kommission der Europäischen Union Beschwerde einzulegen.

Vorlage:Navigationsleiste UCI ProTour und Continental Circuit