Hakenbussard

Art der Gattung Hakenweihe (Helicolestes)
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Hakenweih
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Subclassis: Neukiefervögel (Neognathae)
Vorlage:Ordo: Greifvögel (Falconiformes)
Vorlage:Familia: Habichtartige (Accipitridae)
Vorlage:Subfamilia: Habichte und Milane (Accipitrinae)
Vorlage:Genus: Hakenweihen (Helicolestes)
Vorlage:Species: Hakenweih
Wissenschaftlicher Name
Helicolestes hamatus
(Temminck, 1821)

Der Hakenweih (Helicolestes hamatus), früher auch manchmal als Waldschneckenmilan bezeichnet, ist ein in der Neotropis heimischer Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae).

Beschreibung

Der Hakenweih ist 35 bis 41 Zentimeter lang, wobei die Weibchen um etwa 2% größer sind als die Männchen. Er hat eine Spannweite von 80 bis 90 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 11 bis 14 Zentimeter. Die Flügellänge beträgt 265 bis 284 Millimeter beim Männchen und 272 bis 288 Millimeter beim Weibchen. Der Lauf ist 41 bis 46 Millimeter lang und der Schnabel misst 29 bis 35 Millimeter. Männchen werden 377 bis 448 Gramm schwer, die Weibchen sind mit 367 bis 485 Gramm etwas schwerer. Die erwachsenen Vögel beider Geschlechter haben ein allgemein dunkel schiefergraues Gefieder, das am Mantel etwas heller und an den Flugfedern schwärzer ist. Der quadratische Schwanz ist schwarz. Die Iris ist gelbweiss. Wachshaut und Beine sind orange. Die Jungvögel sehen den Erwachsenen ziemlich ähnlich. Bei ihnen ist das Gefieder weniger dunkel grau. Die Schulter-, Flügel- und Unterschwanzdecken haben schmutzig rötlichbraune bis cremefarbene Spitzen und Säume. Der weiß gesäumte Schwanz weist zwei deutliche weiße Binden auf. Der Hakenweih ist durch eine langen, dünnen, sichelförmig gebogenen Oberschnabel charakterisiert, der an das Aufbrechen der Hauptnahrung – Schnecken aus der Familie der Apfelschnecken – perfekt angepasst ist.

Verbreitung und Lebensraum

Der Hakenweih kommt von Panama, Kolumbien, Venezuela, Französisch-Guayana, Ecuador, Bolivien, Surinam bis nach Brasilien vor. Sein Lebensraum sind Waldsümpfe, flache Lagunen, Überschwemmungsgebiete von Meeresspiegelhöhe bis 750 m. In Surinam ist er gelegentlich in Plantagen anzutreffen.

Taxonomie

Der Hakenweih wurde früher in der Literatur häufig in die Gattung Rostrhamus klassifiziert. Nach einer taxonomischen Diskussion wurde die Gattung Rostrhamus am 1. Juni 2006 in die beiden monotypischen Gattungen Rostrhamus (für den Schneckenweih) und Helicolestes (für den Hakenweih) gesplittet. Der Hakenweih wurde 1821 von Coenraad Jacob Temminck beschrieben und 1874 von Richard Bowdler Sharpe der Gattung Rostrhamus zugeordnet. 1918 klassifizierten ihn die Ornithologen Outram Bangs und Thomas Edward Penard in die neue Gattung Helicolestes. 1964 löste der amerikanische Ornithologe Dean Amadon die Gattung Helicolestes auf und stellte den Hakenweih wieder in die Gattung Rostrhamus. Aufgrund erheblicher Unterschiede in der Lebenweise beider Arten kam es aber immer wieder zu Kritik an Amadons Revision. Beispielsweise hat der Hakenweih einen schnell flatternden Flügelschlag, während der Schneckenweih langsam fliegt. Der Schneckenweih ist ein geselliger Vogel, der in Kolonien von bis zu 100 Paaren brütet, der Hakenweih lebt einzeln oder paarweise. Diese Kritikpunkte wurden dem South American Classification Committee der American Ornithologists' Union vorgelegt, die den Hakenweih 2006 zurück in die Gattung Helicolestes stellte.

Literatur

  • James Ferguson-Lees, & David A. Christie 2001: Raptors of the World. Houghton Mifflin, Boston. ISBN 0618127623