Iquique

Hafenstadt im Norden von Chile
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Iquique [iˈkike] ist eine Stadt in Chile. Die Hauptstadt der Región de Tarapacá hat 164.396 Einwohner (Volkszählung 2002). Iquique ist eine Stadt der Gegensätze: Das Stadtzentrum wirkt wohlhabend und erinnert an Miami Beach. In der Vorstadt findet man ausgedehnte Elendsviertel.

Theaterhaus von Iquique


Geographie

 
Klimadiagramm von Iquique

Geographische Lage

Westlich der Wüste Atacama liegt die Stadt zwischen Pazifik und Kordilleren, etwa 50 Meter über dem Meeresspiegel.

Klima

Das Klima ist heiß und schwankt im Jahresschnitt um knapp 18 Grad Celsius, es regnet sehr selten (in der Vergangenheit bis zu 14 Jahre lang nicht).

Geschichte

 
Seeschlacht vor Iquique am 21. Mai 1879. Iquique gehörte bis 1879 zu Peru
 
Schiffe auf Reede vor Iquique (vor 1901)

Iquique wurde im 16. Jahrhundert gegründet. Ab 1556 wurden große Silber-Verkommen in der Mine von Huantajaya in der Nähe von Iquique ausgebeutet. Huantajaya wurde zur zweitgrößten Silbermine nach Potosí für die Spanier.

Im Jahr 1835 reiste Charles Darwin nach Iquique und beschrieb es als trostloses, heruntergekommenes Dorf, das selbst Wasser aus der Ferne einführen muss. Die erste Entsalzungsanlage wurde jedoch 1845 in Betrieb genommen.

Das einst ärmliche Fischerdorf entwickelte sich allmählich zu einer ansehnlichen Stadt und einem bedeutenden Seehafen. Grund dafür war der aufkommende Salpeter- und Guano-Handel (siehe auch Salpeterfahrt).

Am 13. August 1868 kam es zu einem schweren Erdbeben, ebenso am 9. Mai 1877.

 
Turm auf dem Marktplatz von Iquique

Es kam zum Krieg zwischen Chile und den Verbündeten Peru und Bolivien. Hauptgrund waren Steuern Boliviens auf Salpeter.

Die Seeschlacht von Iquique am 21. Mai 1879 hatte die Vorentscheidung für die Erringung der chilenischen Seeherrschaft gebracht. Um die Verstärkung der peruanischen Verteidiger der Hafenstadt Iquique auf dem Seewege zu verhindern, wurde der Hafen von zwei älteren chilenischen Kriegsschiffen blockiert. Die beiden peruanischen Panzerschiffe Huáscar und "Independencia" trafen auf die chilenischen Blockadeschiffe, wobei das peruanische Monitor Huáscar die altersschwache chilenische Korvette „Esmeralda“ mit seinem Rammbug rammte und so versenkte.

Am 23. November 1879 wurde Iquique von chilenischen Truppen besetzt.

Die Region Tarapacá mit Iquique fiel schließlich im Vertrag von Ancón 1883 von Peru an Chile.

1907 protestierten Tausende Arbeiter der Salpeterwerke in Iquique gegen ihre oftmals katastrophalen Arbeitsbedingungen. Die Armee ging gegen sie vor, wobei zwischen Hunderten und Tausend Protestierende, darunter zahlreiche Frauen und Kinder, erschossen wurden.

1975 erhielt Iquique eine Freihandelszone (ZOFRI), was zum Aufblühen der Stadt führte. Der Aufschwung währte allerdings nicht allzu lange, da Peru ab 1992 ebenfalls diverse Städte mit Freihandelszonen versah.

Am 12. April 2004 wurde Alto Hospicio mit 50.190 Einwohnern (Volkszählung 2002) aus Iquique ausgegliedert und zur selbständigen Gemeinde erklärt.

Sehenswürdigkeiten

Iquique dient heute als Badeort. Der Tourismus spielt eine zunehmende Rolle, denn die langen Strände ziehen Badegäste an. Vor allem der Strand Cavancha ist in der Badesaison (Oktober bis April) sehr attraktiv. Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen finden statt (beispielsweise im Teatro Municipal am Plaza Aturo Prat).

Die Stadt ist von palmengesäumten Alleen durchzogen.

Wirtschaft

Der einst neben Antofagasta wichtigste Salpeterhafen Chiles hat an Bedeutung verloren, die Stadt ist nun Industriezentrum mit fisch- und erdölverarbeitenden Betrieben. Rund 20 km südlich von Iquique liegt der Flughafen Aeropuerto International Diego Aracena.

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

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