Frauenfeld

Schweizer Gemeinde und Hauptort des Kantons Thurgau
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Frauenfeld
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Wappen von Frauenfeld
Staat: Schweiz Schweiz
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Bezirk: Frauenfeldw
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Postleitzahl: 8500
Koordinaten: 709726 / 268273 region-Parameter fehlt keine Zahl: Vorlage:Metadaten EinwohnerzahlKoordinaten: 47° 33′ 22″ N, 8° 53′ 47″ O; CH1903: 709726 / 268273
Höhe: 417 m ü. M.
Fläche: 27,4 km²
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Einwohnerdichte: 805 Einw. pro km²
Website: www.frauenfeld.ch
Karte
Karte von Frauenfeld
Karte von Frauenfeld
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Die Stadt Frauenfeld [ˈfraʊənˌfɛld̥] (im einheimischen Dialekt: [(ts) ˈfʀaʊəfɛld̥])[2] ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Schweizer Kantons Thurgau sowie des Bezirks Frauenfeld. Auf Grund seiner geographischen Lage und der wirtschaftlichen und politischen Verortung gehört Frauenfeld sowohl zur Metropolregion Zürich als auch zur Ostschweiz.

Auf „unserer lieben Frauen Feld“, also einer der Muttergottes geweihten Flur, einer Hochfläche, die nach Westen steil in die Thurebene, im Süden in einem felsigen Absturz zur Murg abfällt, wurde der Kern der Stadt Frauenfeld ab zirka 1230 auf einem Rechteck von 250 x 110 Meter erbaut.

Die heutige Stadt Frauenfeld besteht aus den acht Quartieren Vorstadt (Altstadt und obere Vorstadt), Ergaten-Talbach, Kurzdorf, Langdorf, Herten-Bannhalde, Huben, Gerlikon und Erzenholz-Horgenbach-Osterhalden.

Geschichte

Hauptquelle: Erwin Eugster/Gregor Spuhler/Beat Gnädinger, {{{Autor}}}: Frauenfeld. In: Historisches Lexikon der Schweiz., Version vom 11. Februar 2005.

Vor- und Frühgeschichte

Die ältesten Siedlungszeugnisse auf dem heutigen Stadtgebiet stellen Gräber aus der La Tène-Zeit dar, die östlich von Langdorf gefunden worden sind.

Durch die nördlich der Stadt gelegene Grosse Allmend verlief die Römerstrasse von Oberwinterthur nach Pfyn. Gutshöfe standen zu Thalbach und zu Oberkirch, wo fürs Frühmittelalter ein Friedhof nachgewiesen ist und spätestens im 9. Jahrhundert eine Kirche errichtet wurde.

Name und Stadtgründung

Zum ersten Mal wird in einer Urkunde vom 24. August 1246 im Namen eines Ritters (B. von Vrowinvelt) auf Frauenfeld Bezug genommen. Die Siedlung entstand wohl im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts in unmittelbarer Nachbarschaft zum spätestens um 1230 erbauten Turme des Frauenfelder Schlosses, auf dem sich von Eschikofen bis Gachnang erstreckenden Grunde des Klosters Reichenau. Der erste Bestandteil des Namens Frauenfeld dürfte sich auf die Jungfrau Maria, Schutzpatronin der Reichenauer Klosterkirche in Mittelzell, beziehen. [2]

Erst 1286 ist Frauenfeld als Stadt bezeugt, die damals sicherlich unter habsburgischer Landesherrschaft stand, wogegen für die Zeit vorher die genauen Verhältnisse nicht geklärt sind.

Spätmittelalter

 
Schloss Frauenfeld

Die Burg, ehemals im Besitz der Ritter von Frauenfeld-Wiesendangen, ging im späten 14. Jahrhundert an die Landenberger über. Durch die dauernde Verpfändung der Grafschaft Kyburg, von der aus das Amt Frauenfeld vorher verwaltet worden war, gewann die Stadt als landesherrlicher Sitz nun an Bedeutung.

Zwischen 1415 und 1442 stand Frauenfeld unter der Schirmherrschaft eines Reichslandvogts, danach gehörte es bis zur endgültigen Erobrung des Thurgaus durch die Eidgenossen im Jahr 1460 zu Östreich.

In der Folgezeit fanden in Frauenfeld mehrmals Tagsatzungen statt, und seit 1499 war die Stadt Landgerichtsort; ab 1504 residierte der Thurgauer Landvogt in Frauenfeld.

Frühe Neuzeit

 
Die Stadt Frauenfeld in der Chronik von Johannes Stumpf, 1548
 
Rathaus von Frauenfeld (erbaut 1791–1793, erweitert 1900–1906)

Obwohl Frauenfeld bis 1531 überwiegend zum reformierten Bekenntnis übergetreten war, konnten die Katholiken ihren Anspruch auf Vertretung in den städtischen Behörden zunächst aufrecht erhalten; erst in der Zeit zwischen 1712 un 1720 wurden sie aus allen städtischen Ämtern verdrängt. Bis zum Baue der neuen evangelischen Stadtkirche 1645 teilten sich beide Konfessionen die beiden alten Kirchen in Frauenfeld und Oberkirch. 1595 wurde vor der Stadt ein Kapuzinerkloster errichtet.

Seit 1712 wurden in Frauenfeld abermals Tagsatzungen abgehalten (in regelmässigem Wechsel mit Baden), von 1742 bis 1797 tagten die Eidgenossen schliesslich ständig hier.

In den Jahren 1771 und 1788 wurde die Stadt von verheerenden Feuerbrünsten heimgesucht, bei denen die meisten alten Häuser zerstört wurden. Das heutige Stadtbild wurde daher in hohem Masse am Ende des 18. Jahrhundert geprägt, besonders durch die spätbarocken und klassizistischen Repräsentationsbauten.

Die aufkommende Industrialisierung im 18. Jahrhundert wurde durch die besonders von den im ausgehenden 17. Jahrhundert gegründeten Zünften beförderte starke Abschliessung des städtischen Gewerbes deutlich behindert; sie berschränkte sich auf die Vorstädte, in denen einige Seidenverarbeitungsbetriebe entstanden.

1798 bis heute

Mit der Einrichtung der Helvetik ward Frauenfeld Hauptort des nun aus der gemeinen Herrschaft der acht alten Orte entlassenen Thurgaus. Diese Stellung hat die Stadt bis heute behalten, jedoch tagt das Kantonsparlament seit 1832 halbjährlich abwechselnd in Frauenfeld und in Weinfelden.

In der Folge der politischen Umwälzungen um 1800 öffnete sich die Stadt zusehends. 1807 wurde das seit vor 1606 bestehende Einbürgerungsverbot beseitigt, verschiedne politische Vereinigungen wurden gegründet, die Thurgauer Zeitung (bis 1809 Wochenblatt für den Kanton Thurgau) erschien. Zwischen 1804 und 1846 fielen die Befestigungsanlagen, und in den Jahren 1813 bis 1816 liess Bernhard Greuter, der ab 1805 in Frauenfeld eine Filiale seiner Islikoner Textilfärberei betrieb, den Stadtgraben auffüllen und eine Promenade anlegen.

1855 wurde Frauenfeld mit der Eröffnung der Strecke ZürichRomanshorn ans Eisenbahnnetz angeschlossen; 1887 nahm die Frauenfeld-Wil-Bahn den Betrieb auf.

Neben dem Turm des Schlosses als Zeuge des Mittelalters erhielt Frauenfeld 1906 zwei weitere Türme, welche der Stadt ihr unverwechselbares Gesicht gaben. Dies waren der Turm der neubarocken, mit Jugendstilelementen verzierten katholischen Stadtkirche St. Nikolaus sowie der achteckige Turm des nach Süden erweiterten Rathauses.

Seit 1812 bestand die Municipalgemeinde Frauenfeld mit ihren Ortsgemeinden Frauenfeld, Langdorf, Kurzdorf, Huben, Herten und Horgenbach; 1849 wurden die Aumühle und vorübergehend der Weiler Schönenhof zur Stadt geschlagen. 1919 gingen alle diese Ortschaften in der neuen Einheitsgemeinde Frauenfeld auf, in welche 1998 noch die Ortsgemeinde Gerlikon sowie die Weiler Schönenhof und Zelgli, die bis dahin zur Ortsgemeinde Oberwil gehörten, aufgenommen wurden.

Die Bürgergemeinde Frauenfeld wurde 1871 aufgelöst; ihre Aufgaben gingen dabei an die Ortsgemeinde Frauenfeld über.

Besonderes

Frauenfeld besitzt seit 1999 den angeblich ersten unterirdischen Kreisverkehr Europas[3]. Dank diesem Kreisel ist der Bahnhofplatz weitgehend gesperrt für den Publikumsverkehr.

In einer Volksabstimmung im Jahre 2006 wurde eine zweite Untertunnelung der Innenstadt knapp verworfen[4].

Partnerstädte

Seit dem Zweiten Weltkrieg unterhält Frauenfeld partnerschaftliche Beziehungen zu Kufstein in Österreich. Die Städtepartnerschaft wird in Form von Kultur-, Geschenks- und Informationsaustausch sowie gemeinsamen Veranstaltungen gefördert.

Persönlichkeiten

Bekannte Söhne und Töchter

(Folgende Persönlichkeiten sind in Frauenfeld geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Frauenfeld hatten oder nicht ist dabei unerheblich)

„Stadtoriginale“

  • Maria Ammann (Schleife-Marie) (1913-1989), Wirtin
  • Hans Sollberger (Solli) (1919-1991), Coiffeur und Ehrenbarbier der Stadt Frauenfeld

Weitere Persönlichkeiten in Verbindung mit Frauenfeld

  • Franz Anton Mesmer (1734-1815), Erfinder des "thierischen Magnetismus" lebte ca. 1808 in der Zürcherstr. 153
  • Peter Bein (1736-1818), Baumeister

Quellen

  1. Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl
  2. a b Philipp Obrist, Frauenfeld TG (Frauenfeld) in: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG), Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, p. 366.
  3. http://www.frauenfeld.ch/xml_1/internet/de/application/d1/d178/f179.cfm
  4. http://www.frauenfeld.ch/xml_1/internet/de/file/xmlsafe/news/page/detail994.cfm
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