Reimar Oltmanns (* 1949 in Schöningen) ist ein deutscher Journalist und Buchautor. Er war von 1970 bis 1972 Pressesprecher des Niedersächsischen Kultusministers Peter von Oertzen.
Biographie
Bis zum September 1970 war Reimar Oltmanns in verschiedenen Funktionen bei den niedersächsischen Jungdemokraten aktiv; zuletzt als Landesvorsitzender der damals FDP-nahen Jugendorganisation. Der von deutsch-nationalen Politikern und Vertriebenen-Funktionären mitbestimmte FDP-Landesverband brach mit den Jungdemokraten,weil ihnen diese zu rebellisch-links eingestellt waren. Er war Delegierter auf FDP-Landes- und Bundesparteitagen und gehörte qua Funktion zum FDP-Landesvorstand ohne Stimmrecht. Gemeinsam mit zwanzig führenden Jungdemokraten schloss sich Oltmanns der SPD an.
Er volontierte bei der "Cuxhavener Zeitung" und der "Hannoverschen Presse". Zu Beginn der siebziger Jahre schrieb er für die "Frankfurter Rundschau", aus Hannover, später dann für den "stern" aus Bonn. In Hamburg arbeitete er gleichfalls für den "Stern" in den Ressorts "Deutsche Politik" und als stellvertretender Leiter im Ressort "Sonderthemen".
Im Rahmen des im Juli 1977 vom Deutschen Kommunikationsverband der Werbewirtschaft (BDW) in Bonn ausgeschriebenen bundesweiten Kreativ-Wettbewerbs "Dreißig Jahre Menschenrechte" belegten mit ihrer Anzeige-Kampagne Reimar Oltmanns (Text) und John Kubicek (Grafik)den ersten Platz. Unter dem Tenor, "damit sich der Reichstagsbrand nicht wiederholt" zeigte die Präsentation ein Flammenmeer, das Bücher des Grundgesetzes zerfraß.
Im März 1979 erhielten Reimar Oltmanns und Peter Koch den von der DDR unterstützten "Egon-Erwin-Kisch-Preis" 1978; vergeben vom früheren Jugendmagazin "Elan" und die "roten Blätter". Ausgezeichnet wurden sie für ihre Freiheitsserie im "Stern". Sie setze sich kritisch mit dem systematíschen Ausbau des elektronischen Überwachungsstaates, der Ausgrenzung Andersdenkender und der damaligen Berufsverbotspraxis auseinander. Im Jahre 1979 verließ Oltmanns die Hamburger Illustrierte und arbeitete als freier Autor für den "Spiegel" sowie "Die Zeit". Im "Titelblattprozeß" 1981 vor dem Hanseatischen Ober- landesgericht, in dem die Feministin Alice Schwarzer gegen Zensur des "Stern"-Chefredakteurs Henri Nannen und die Darstellung von Frauen als bloßen Sexualobjekten klagte, sagte Oltmanns zugunsten der "Emma"-Herausgeberin über interne Redaktionsabläufe des "Stern" aus.
Nach einem Umzug nach Frankfurt am Main schrieb er für weitere Zeitungen, Magazine und Buchverlage. Unter anderem war er in den Jahren 1984/85 Chefredakteur der Rhein-MainIllustrierten "Auftritt". Ab 1990 hatte er seinen Wohnsitz in Bologna, seit 1992 in Frankreich.
In Reportagen berichtete er auch aus Südamerika, Afrika, Osteuropa. In Westeuropa verfasste er gesellschaftspolitische Features und Reiseskizzen vor allem auch aus Italien und Frankreich.
Oltmanns ist mit einer Französin verheiratet und lebt heute in der Nähe von Lyon.
Werke
- Die Würde des Menschen - Folter in unserer Zeit, gemeinsam mit Peter Koch (1977)
- SOS - Sicherheit - Ordnung - Staatsgewalt - Freiheit in Deutschland, gemeinsam mit Peter Koch (1978)
- Du hast keine Chance, aber nutze sie - Eine Jugend steigt aus (1980)
- Heimatkunde - Deutsche Reportagen (1982)
- Der Intrigant - Vom Hofe der Bonner Operetten-Republik (1986)
- Möllemanner - oder die opportunistischen Liberalen (1988)
- Keine normale Figur in der Hütte - Reportagen zur Wendezeit (1989)
- Frauen an die Macht - Protokolle einer Aufbruchära (1990)
- Vive la Francaise - Die stille Revolution der Frauen in Frankreich (1995)
Weblinks
- Vorlage:PND
- Fremdenlegion
- homepage http://www.reimaroltmanns.eu/
- Weltmetropole des Parfum http://www.taz.de/index.php?id=archiv&dig=1996/04/20/a0134
Personendaten | |
---|---|
NAME | Oltmanns, Reimar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 1949 |
GEBURTSORT | Schöningen |