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Bundesautobahn 81

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Vorlage:Infobox Bundesautobahn

Die Bundesautobahn 81 (Abkürzung: BAB 81) – Kurzform: Autobahn 81 (Abkürzung: A 81) – zweigt am Dreieck Würzburg-West von der A 3 ab und führt in südlicher Richtung bis in die Nähe der Schweizer Grenze. Sie ist zugleich in ihrer gesamten Länge ein Teilstück der E 41 Dortmund – Altdorf (CH).

Verlauf

Im Norden beginnt die A 81 am Autobahndreieck Würzburg-West, das als unvollständiges Malteserkreuz ausgeführt ist (an dieser Stelle war ursprünglich ein Autobahnkreuz und Verlängerung der A 81 für die Nordumgehung Würzburgs zur A 7 geplant). Das Teilstück bis zum Kreuz Weinsberg bei Heilbronn ist zweispurig ausgebaut und relativ wenig befahren. Lediglich die Aufstiege im Taubertal sind dreispurig. Diese Autobahn war schon im Dritten Reich geplant, wurde aber erst in der ersten Hälfte der 70er Jahre verwirklicht, die Freigabe für den Verkehr war am 10. Dezember 1974. Die Strecke führt über zahlreiche hohe Talbrücken. Die höchste Brücke in diesem Abschnitt ist die Jagsttalbrücke. Zwischen Neuenstadt und dem Autobahnkreuz Weinsberg führt die A 81 durch den Tunnel Hölzern, dessen Röhren 462 Meter und 470 Meter lang sind. Die geringe Verkehrsbelastung und ein – außer am Tunnel Hölzern – nicht vorhandenes Tempolimit sind vermutlich der Grund dafür, dass der Streckenabschnitt zwischen Würzburg und Weinsberg regelmäßig für Testfahrten getarnter Erlkönige genutzt wird, hauptsächlich von den in der Nähe angesiedelten Automobilherstellern Mercedes-Benz, Audi und Porsche. Dieser Abschnitt führt in das Autobahnkreuz Weinsberg, das aus topografischen Gründen als unvollständiges Kleeblatt ausgeführt ist: Aus Westen bzw. Süden kommend kann man nicht direkt "wenden", da die nordöstliche Verbindungsrampe fehlt. Eine Richtungsumkehr kann man an der nahe gelegenen Anschlussstelle Weinsberg improvisieren.

Zwischen Kreuz Weinsberg und dem Dreieck Leonberg ist die schon 1938 und 1940 als Reichsautobahn „Strecke 39“ fertig gestellte A 81 dem Verkehrsaufkommen entsprechend schon in den 70er Jahren - mit Ausnahme des Abschnitts vor Leonberg, dessen dreispuriger Ausbau bis in die 90er Jahre warten musste - dreispurig ausgebaut worden.

Im Rahmen des Ausbaus wurde ein ca. 1,5 Kilometer langes Teilstück zwischen Ilsfeld und Mundelsheim verlegt. Erst 2003 wurden die noch vorhandenen in den 1950er Jahren nach Reichsautobahn-Standard verlegten Betonplatten entfernt[1] und die alte Trasse renaturiert. Eine Initiative von Hobbyforschern, die auf einen Verzicht auf den 600.000 € teuren Abbau drängten, um den ehemaligen Abschnitt als Denkmal zu erhalten, verlief erfolglos[2]. Noch heute ist der alte Verlauf als Schneise in der Natur erkennbar, teilweise wird sie nun als Feldweg genutzt.

Südlich der Anschlussstelle Pleidelsheim gilt ein Tempolimit 120 km/h, da hier der Verkehr insbesondere durch Pendler im Großraum Stuttgart besonders dicht ist.

Außer der Neckarbrücke bei Pleidelsheim gibt es keine bemerkenswerten Brücken der A81 zwischen Heilbronn und Stuttgart, allerdings sind einige Überführungen architektonisch interessant.

Der ehemalige Engpass Engelbergtunnel (zwei zweispurige Tunnels mit steilen Anfahrten) bei Leonberg wurde 1999 durch einen neu gebauten jeweils dreispurigen Basistunnel beseitigt. Insbesondere der Lkw-Verkehr profitiert davon, da die Fahrzeuge den Berg teilweise mit 20 km/h bis 40 km/h hinauf kriechen mussten, wodurch die Autobahn effektiv einspurig wurde.

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DaimlerChrysler-Werk Sindelfingen an der A81

Ursprünglich war geplant, die A 81 von Leonberg aus vorbei an Renningen und Magstadt bis Gärtringen weiterzubauen. Nach langjährigen Kontroversen des Landes und der Anliegergemeinden[3] wurde diese Planung jedoch aufgegeben. Stattdessen führt der Umweg über die A 8 zum Kreuz Stuttgart. Dieser Streckenabschnitt, auf dem zwei Autobahnen mit hohem Verkehrsaufkommen über dieselbe Strecke geführt werden, ist durch die notwendigen Spurwechsel und eine längere Steigung fast immer an der Grenze seiner Aufnahmekapazität. Ab dem Kreuz Stuttgart führt die 1978 fertig gestellte Fortsetzung der Stadtautobahn A 831 als A 81 über Sindelfingen/Böblingen nach Gärtringen.

Dort erinnert eine Autobahnabfahrt nach links (bei nördlicher Fahrtrichtung) an das einst geplante Vorhaben, ein Autobahnkreuz zu errichten. Die für dieses Autobahnkreuz nötigen Brücken und Rampen wurden alle schon in den 70er Jahren erbaut. Von diesem Autobahnkreuz sollte

  • nach Norden die A 81 nach Leonberg,
  • nach Süden die A 81 zum Bodensee,
  • nach Nordosten die A 831 nach Stuttgart und
  • nach Südwesten eine Autobahn oder Schnellstraße nach Nagold verzweigen.
Besonderheit auf der A 81: Autobahnausfahrt nach links

Auf den Bau der beiden letztgenannten Autobahnen wurde jedoch verzichtet. Auf den Rampen nach Südwesten wurde bereits beim Bau ein Anschluss zur Bundesstraße 14 errichtet, auf den Rampen nach Norden in den 90er Jahren ein weiterer Anschluss an das Straßennetz. Die Links-Ausfahrt kam dadurch zustande, dass die für die durchgehende Nord-Süd-Autobahn vorgesehene Trasse stattdessen als Anschlussrampe Funktion fand, und umgekehrt die als nachrangig geplante A 831 die Funktion der A 81 übernahm.

Neben der A 8 (Ausfahrt Pirmasens-Winzeln) und der A 100 (Ausfahrt Siemensdamm) ist die A 81 damit die einzige Autobahn, an der es eine Abfahrt gibt, die links abbiegt.

Zwischen dieser kuriosen Abfahrt und der Anschlussstelle Herrenberg unterquert die A81 den Schönbuch durch den Schönbuchtunnel. Im weiteren Verlauf über Rottweil bis zum Kreuz Singen (Hohentwiel) und weiter bis Gottmadingen/Hilzingen in der Nähe der Schweizer Grenze gibt es zahlreiche bemerkenswerte Brücken, wie die 130 Meter hohe Neckartalbrücke bei Horb am Neckar.

Von Schweizer Seite ist, um einen Anstieg des Transitverkehrs zu verhindern, keine Anbindung an die A 4 bei Schaffhausen vorgesehen.

Besonderheiten

Auf der Höhe von Osterburken befindet sich ein Autobahn-Flugplatz, ebenso zwischen den Anschlussstellen Oberndorf und Rottweil, da in Oberndorf einer der Lieferanten der Bundeswehr, die Waffenfabrik Heckler & Koch ansässig ist.

Planungen

  • Verbreiterung auf 3 Spuren zwischen AS Sindelfingen-Ost und AS Gärtringen (vordringlicher Bedarf)
  • Ursprünglich war einmal geplant, die A 81 im Westen um Würzburg herum und nach einem gemeinsamen Teilstück mit A 7 und A 70 weiter in Richtung Erfurt zu führen. U.a. aus politischen Gründen trägt die Verbindung der A 70 in Richtung Erfurt heute die Bezeichnung A 71.

Quellen

  1. AGAB e.V. – Reste der Strecke 39 bei Mundelsheim
  2. Hans Georg Frank: Hobbyforscher kämpft um den letzten Originalabschnitt der Reichsautobahn. In: Südwest Presse vom 23. April 2003
  3. http://www.autobahn-online.de/ehem/a81.html