Das Naturschutzgebiet (NSG) Kohlplattenschlag umfaßt eine Fläche von 49,3 ha und liegt im Hardtwald, etwa in der Mitte der Luftlinie zwischen den Gemeinden Graben-Neudorf, Ortsteil Graben und Neuthard, im Landkreis Karlsruhe, nördliches Oberrhein-Tiefland, Baden-Württemberg. Von Bruchsal aus sind es etwa 6 km Luftlinie in westlicher (nordwestlicher) Richtung.
Die sich dort völlig selbst überlassene Natur ist streng geschützt und komplett eingezäunt, kann aber per geführter Exkursionen durch Ortsgruppen von NABU oder BUND besucht werden. Der darin liegende See mit rund 2000 m Radius kann in kleinen Gruppen auch mit einem "Schilfboot" überquert werden zum schonenden Beobachten der Tierwelt, auf der Insel oder an den Ufern, die so kaum gestört wird. Im Gegensatz zu vielen anderen Baggerseen darf dort weder gebadet, gesegelt oder gefischt werden. Ein Rundweg mit drei Beobachtungsplattformen führt um das Gebiet herum. Zusätzlich steht das NSG Kohlplattenschlag als Vogelschutzgebiet unter dem besonderen Schutz als ausgewiesene FFH- (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) Gebietsfläche zur Bildung eines europäischen Biotop-Verbundsystems Natura 2000. Dieses einzigartige Fleckchen Erde gilt als ein "Europäisches Naturerbe" und das Gebiet ist ein Musterbeispiel für einen gelungenen Lebensraum aus zweiter Hand.

Eine frühere Kiesgrube wurde dort 1994 in ein Refugium für zahlreiche Tiere und Pflanzen umgewandelt. Beispielsweise hat der in Baden-Württemberg vom Aussterben bedrohte Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) hier einen seiner wenigen Lebensräume. Er ist auf die trockenen und mit Kahlflächen durchsetzten Waldbereiche angewiesen und jagt in der Dämmerung nach großen Insekten. Das NSG Kohlplattenschlag bietet vor allem für Wasser-, Wat- und Zugvögel einen hervorragenden Brut- und Rastplatz sowie ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Hier tummeln sich Uferschwalbe, Eisvogel, Mittelspecht, Flußregenpfeifer, Rohrweihe und viele mehr, u.a. der Eisvogel hat hier ein Brutgebiet. Daneben haben sich inzwischen u.a. Frösche, darunter auch der selten gewordene und unter strengem Artenschutz stehende Laubfrosch, Lurche, Salamander, Feuersalamander, Eidechsen angesiedelt und auch eine Fuchsfamilie hat sich ihren Bau eingerichtet.
In den dortigen Wäldern legten Köhler früher Köhlergruben und Kohlenmeiler an, um Holzkohle herzustellen, daher der Gewannname "Kohlplattenschlag".