Porto Alegre

brasilianische Metropole, Hauptstadt des Bundesstaates Rio Grande do Sul
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Porto Alegre (zu Deutsch: 'Fröhlicher Hafen') ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundeslandes Rio Grande do Sul.

Die Stadt liegt am Lago Guaíba, einer Lagune von 72 km Länge und einem Seitenarm der Lagoa dos Patos, und hat 1.384.000 Einwohner (Stand 1. Januar 2004).

Durch ihre Lage im äußersten Süden des Landes ist die Stadt weiter von Rio de Janeiro (Distanz 1.558 km), São Paulo (1.109 km) und der Hauptstadt Brasília (2.027 km) entfernt, als beispielsweise von Montevideo, der Hauptstadt Uruguays (890 km) oder Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens (1.063 km).

Auch aus diesem Grund ist Porto Alegre mitgeprägt vom Einfluss der südlichen Nachbarn. In den Straßen von Porto Alegre sieht man die Menschen häufig ihren Chimarrão trinken. Beliebt ist auch der sonntägliche Churrasco in einem der Zentren der Gaúcho-Kultur (CTG, Centro de Tradições Gaúchas).

In der Stadt fand 2001, 2002 und 2003 das Weltsozialforum statt, ein alternatives Gipfeltreffen von Vereinen und NGOs, das sich mit Fragen der Globalisierung, Entschuldung der dritten Welt, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz befasst.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Porto Alegres zählen u.a. das historische Zentrum, die Usina do Gasômetro, die Casa de Cultura Mário Quintana, Brique da Redenção, etc.

Aus Porto Alegre kommen die beiden brasilianischen Erstliga-Fußballclubs Grêmio und Sport Club Internacional.

Der internationale Flughafen Salgado Filho von Porto Alegre (POA/SBPA) bietet Flugverbindungen mit wichtigen Städten Brasiliens und zu internationalen Destinationen. Er steht an neunter Stelle der brasilianischen Flughäfen in Bezug auf Passagierzahlen und Frachtaufkommen.

Datei:Klima portoalegre.png
Klimadiagramm Porto Alegre

Geschichte

Porto Alegre wurde 1742 durch portugiesische Einwanderer der Azoren gegründet. Im 19. Jahrhundert kamen viele Deutsche, Polen und Italiener in die Stadt und ließen sich hier nieder.

Politik

1988 gewann mit Olívio Dutra die Arbeiterpartei die Bürgermeisterwahlen. Porto Alegre war damit die erste brasilianische Großstadt mit einer PT-Verwaltung. Es folgten weitere PT-Bürgermeister: Tarso Genro, Raul Pont und João Verle. Die PT musste zwar immer eine Koalition mit anderen Parteien eingehen, sie konnte aber ihre Idee eines Beteiligungshaushalts (auch partizipativer Haushalt genannt) durchsetzen. Darin wurden sowohl Einnahmen und Ausgaben offen gelegt als auch durch eine direkte Beteiligung der Bürger neue Maßstäbe der Kommunalpolitik gesetzt. Auf Stadtteilebene werden Versammlungen einberufen, in denen Betroffenen in einem mehrstufigen Verfahren selber über Infrastrukturprojekte entscheiden. Inzwischen arbeiten viele Stadtverwaltungen in Brasilien mit diesem Orçamento Participativo, sogar einige Gemeinden in Deutschland haben die Idee übernommen.