Schule

Institution für den Unterricht von Schülern unter der Leitung von Schullehrern
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Typisches Schulgebäude aus der Gründerzeit
Schulklasse im 18. Jahrhundert

Eine Schule (lat. schola von griech. Vorlage:Polytonisch [sçoˈle], Ursprungsbedeutung: freie Zeit, Müßiggang, Nichtstun, aber auch Muße, später Studium, Vorlesung), auch Bildungsanstalt genannt, ist ein Ort des gemeinsamen Lehrens und Lernens.

Auftrag

Der gesellschaftliche Auftrag der Schule ist die Vermittlung von Wissen und Bildung. Gleichzeitig soll sie die Entwicklung der Persönlichkeit der Schüler fördern. Allerdings ist der Auftrag der Persönlichkeitsbildung keine Entbindung der Eltern von ihren elterlichen Pflichten. Die Kritik von Seiten der Schulen richtet sich primär gegen die völlige Abwälzung jeglicher Erziehungsaufgaben von den Eltern an die Schule. Die Schule hat zweifelsohne gesellschaftliche Reproduktionsaufgaben, die Eltern jedoch ebenso.

Die Schule benutzt den Auftrag zur Vermittlung von Wissen und Bildung (s.o.) zugleich, um die lernenden Individuen in eine Leistungshierarchie einzuordnen, durch die ein abstrakter Vergleich der Wertigkeit der Schüler für die Gesellschaft bzw. die erste Messung für die unmittelbar folgende ökonomische Benutzbarkeit in der Berufskonkurrenz festgeschrieben wird (Selektion). Chancengleichheit und Gerechtigkeit entfalten in der schulischen Alltagssituation dafür ihre legitimatorische Suggestion. Die Persönlichkeit der Schüler wird in den Schulen vorwiegend darin gebildet, sich gegenüber gestellten Anforderungen und ihrer Bewältigung prinzipiell positiv einzustellen.

Der Auftrag, Schulen zu unterhalten, kann vom Staat (öffentliche Schulen) oder von privaten Trägern (Privatschulen) erfüllt werden.

Schulpflicht

Der Besuch einer Schule ist in Deutschland durch die Schulpflicht vorgeschrieben. Üblicherweise gilt die Schulpflicht vom sechsten bis zum fünfzehnten oder sechzehnten Lebensjahr. Durch die Schulpflicht schreibt in Deutschland der Staat im Gegensatz zu einer Bildungspflicht sogar vor, wie und in welcher Form Bildung zu erfolgen hat. Hausunterricht, bei dem Schüler von ihren Eltern oder Privatlehrern unterrichtet werden, ist – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in Deutschland unzulässig.

Die Einschulung erfolgt auch heute noch immer nur einmal im Jahr. Dieses geht zurück auf das 17. Jahrhundert - damals waren andere Einschulungstermine auf Grund der landwirtschaftlichen Besonderheiten (Kinderarbeit) nicht möglich.

Aufbau und Organisation

Die Organisation einer Schule besteht typischerweise aus:

  • Schulleiter (oder Schuldirektor, -direktorin, Schulrektor oder -rektorin) und dessen Stellvertreter
  • Sekretariat
  • Stufenleitern (Unter-, Mittel- und Oberstufe an Gesamtschulen und Gymnasien)
  • Abteilungsleitern der Fachbereiche (an beruflichen Schulen und manchen Gesamtschulen), Fachbereichsleiter (z.B. Gymnasien in Baden-Württemberg)
  • Lehrpersonal in verschiedenen Laufbahnebenen oder im Angestelltenverhältnis
  • SV-Lehrer, auch Vertrauenslehrer oder Verbindungslehrer (unterstützt die Schülervertretung)
  • Schülervertretung
  • Elternvertretung
  • Hausmeister (Hauswart, Schulwart)
  • Sozialpädagoge/Sozialarbeiter, Schulpsychologe, Schullaufbahnberater
  • Schularzt (kann vertreten sein - meist an Waldorfschulen)
  • Assistenten (evtl. unter verschiedenen Namen) für alle möglichen Aufgaben.
  • Lehrerrat, auch Gesamtlehrerkonferenz

Über die einzelnen Schulen wachen auf verschiedenen Ebenen (je nach Schulform) die Schulaufsicht sowie die für Schule zuständigen Ministerien (ebenfalls mit verschiedenen Namen in den Bundesländern und Zuschnitten).

Konferenzen

Die Zusammenarbeit in der Schule ist in Konferenzen organisiert:

  • Schulkonferenz (verschiedene Bezeichnungen in den Bundesländern),
Sie ist das höchste Beschluss fassende Gremium. Lehrer, Eltern und Schüler sind darin vertreten; den Vorsitz führt in der Regel der Schulleiter.
  • Lehrerkonferenz
Mitglieder sind alle Lehrer. Den Vorsitz führt in der Regel der Schulleiter.
  • Fachkonferenz
Mitglieder sind alle Lehrer eines Faches. Den Vorsitz führt ein gewählter Lehrer, der Mitglied der Fachkonferenz ist. Schulleitungsmitglieder können jederzeit an Fachkonferenzen teilnehmen. Je nach Bundesland nehmen auch Vertreter der Eltern und Schüler stimmberechtigt teil.
  • Klassenkonferenz
Sie besteht aus allen in einer Klasse unterrichtenden Lehrer. Den Vorsitz führt in der Regel der Klassenlehrer. Je nach Bundesland sind auch Eltern- und Schülervertreter stimmberechtigte oder beratende Mitglieder.
  • Jahrgangskonferenz
Alle Lehrer der Parallelklassen im Jahrgang (nicht an allen Schulen) sind Mitglied. Den Vorsitz führt in der Regel ein Schulleitungsmitglied.
  • Stufenkonferenz
Je nach Bundesland und Schultyp wird eine Stufenkonferenz eingerichtet. Alle Lehrer einer Schulstufe (Klassen 5,6,7; Klassen 8,9,10; Klassen 11,12,13) nehmen teil. Den Vorsitz führt in der Regel der Stufenleiter.

Bei der Leitung einer Schule konkurrieren das hierarchische Schulverwaltungsgesetz (Schulleiter leitet die Schule) und das demokratische Schulmitbestimmungsgesetz (oberste Entscheidungsinstanz der Schule sind die Gremien, z.B. Schulkonferenz) miteinander. Die einzelnen Befugnisse sind in den Gesetzen (Konferenzordnungen) der einzelnen Bundesländer geregelt.

Schulentwicklung

Schulentwicklung bezeichnet die Weiterentwicklung von Schulen in personeller und organisatorischer Sicht. Ziel ist die inhaltliche Veränderung von Schule als Reaktion auf gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Dieses Konzept ergibt sich aus der internen Diskussion der an Schule beteiligten Institutionen.

Schultypen

Die Bezeichnungen für Schultypen unterscheiden sich je nach Land oder Landteil ebenso wie ihre Ausprägungen. Auch die Dauer der Schulzeit variiert. Siehe auch Schulsystem.

Schultypen in Deutschland

Hauptartikel: Deutsches Schulwesen In Deutschland steht das Bildungswesen unter der Kulturhoheit der Bundesländer. Sowohl die Bezeichnungen für einzelne Schultypen als auch deren Inhalte unterscheiden sich deshalb von Bundesland zu Bundesland. Vorläufer des aktuellen Schulsystems ist das Mannheimer Schulsystem von 1901. Die Kultusministerkonferenz vereinbart Regeln zur Vergleichbarkeit von Abschlüssen und andere Eckpunkte.

 
ein Schulwegweiser in Lüneburg

Schultypen (unvollständig):

  • Grundschule
  • Hauptschule
  • Realschule
  • Gesamtschule
  • Fachoberschule
  • Berufsoberschule
  • Oberschule/Gymnasium
  • Kolleg (z. Bayern-Kolleg)
  • Fachhochschule
  • Hochschule

Staatliche berufliche Schulen (unvollständig):

  • Berufschule bzw. Berufskolleg
  • Fachakademie
  • Fachschule

Schultypen in Österreich

Hauptartikel: Schultypen in Österreich

In Österreich ist das Schulwesen bundeseinheitlich geregelt.

Schultypen in der Schweiz

Hauptartikel: Schulsystem in der Schweiz

In der Schweiz sind die Kantone für das Schulwesen zuständig.

Schultypen im Fürstentum Liechtenstein

Hauptartikel: Schulsystem Liechtensteins

Im Fürstentum Liechtenstein ist das Schulwesen einheitlich geregelt.

Schule in Finnland

Laut PISA-Studien hat Finnland das weltweit erfolgreichste Schulsystem. Ursprüngliches Vorbild war das Schulsystem der DDR. In heutigen Tagen suchen finnische BildungspolitikerInnen nach neuen Vorbildern, um Kosten zu sparen und eine effektivere Selektion in Finnland einzuführen. Das Schulsystem des heutigen Deutschland ist daher in Finnland als Vorbild im Gespräch. Das derzeitige deutsche Schulsystem gilt laut PISA-Studien ausdrücklich als ungenügend.

So besuchen 90 % der finnischen Schüler im Alter von 6 Jahren eine qualifizierte Vorschule. Die Klassenstärken liegen bei ca. 20 Schülern.

Schule in Dritte-Welt-Ländern

 
Dorfschule im Sudan, 2002

Da diese Länder zumeist auf Grund politischer Instabilitäten und Fehlentwicklungen weder über das erforderliche Budget noch über ein wahres Interesse am "lesenden Volk" verfügen, sind qualifizierte Schulsysteme in diesen Ländern selten. Somit ist das Bildungsniveau in diesen Ländern über Jahrzehnte hinweg katastrophal und mit einer der Hauptgründe für fehlende Demokratisierungsprozesse und fehlende wirtschaftliche Erfolge.

In den ehemaligen englischen Kolonien wie z.B. Tansania, Kenia und Gambia orientiert sich das Schulwesen an der früheren Kolonialmacht. Es gibt auch noch die klassische Schuluniform. Eine Schulpflicht wird hier nicht durchgesetzt. Neben einem monatlichen Schulgeld müssen die Schüler auch die Schulmaterialien bezahlen sowie die Lehrkräfte finanziell unterstützen (Korruption). Kinder aus wohlhabenden Familien gehen zumeist in England zur Schule.

Siehe auch

Übergreifende Schulen

Religions-, Philosophische Schulen

Islamschulen

Schulen, die eine Philosophie, theoretisches Wissen und praktische Fähigkeiten vermitteln, wie beispielsweise Yogaschulen, Schwertkampfschulen

Kritik an der Schule

Während des 20. Jahrhunderts wurden traditionelle Schulen zum Gegenstand verbreiteter Kritik. Der französische Soziologe Pierre Bourdieu zeigte in seinem Buch Die feinen Unterschiede wie Schulen zum Erhalt von Klassenstrukturen beitragen.

Schulen wurden beschuldigt, das Lernen bei Kindern eher zu verhindern als zu fördern, vor allem indem die Unterrichtssituation Angst erzeugt. Pädagogen wie Francisco Ferrer oder Alexander Sutherland Neill gründeten freiere Schulen (Summerhill), während andere wie John Holt im Home Schooling eine Alternative sahen (siehe auch: Deschooling).

Der amerikanische Psychologe David Keirsey zeigt in seinen kritischen Essays, dass vom Schulsystem nur bestimmte Temperamenttypen gefördert, andere hingegen gehemmt werden. Er spricht sich auch deutlich gegen verhaltensändernde Pharmazeutika aus, die besonders im amerikanischen Raum häufig eingesetzt werden.

Wikipedia für Schüler

Siehe Mathematik für die Schule, Chemie für die Schule, Englisch für die Schule, Schüleraustausch, Schülerverbindung, Hausaufgabe.

Siehe auch

Einstiegsseiten: Portal:Pädagogik, Portal:Bildung und Portal:Schule

Zitate

"Wer hat denn Schulen eingerichtet? Der Statt (Anm.: der Staat). Für wen hat er sie eingerichtet? Für sich... und wenn die Väter durch Ihre Sorge für das Fortkommen ihrer Söhne sich verleiten lassen, hiernach die Anlage der Ihrigen zu beurteilen, so muß die Pädagogik sie vollständiger belehren. Sie kann sie zuvörderst erinnern, daß der Statt sich um den minder tauglichen auch minder kümmert. Seine Schulen sollen ihm die Subjekte liefern, die er braucht. Er wählt die brauchbarsten, die übrigen mögen für sich sorgen!" Johann Friedrich Herbart (1776-1841) - aus: Herbart Werke, 1984, 2.Bd./S.165

Literatur

  • Philippe Ariès: Geschichte der Kindheit. dtv, München 1978, 2003 (Ariès geht ausführlich auf die Geschichte der Schule in Frankreich ein).
  • Hans-Georg Herrlitz u.a.: Deutsche Schulgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart. Eine Einführung. Juventa, Weinheim 2005 (4. Aufl.). ISBN 3-7799-1724-6
  • Lotte Kühn: Das Lehrerhasser-Buch. Eine Mutter rechnet ab. Droemer-Knaur, München 2005. ISBN 3426778343
  • Annette Pfisterer: Schulkritik und die Suche nach Schulalternativen - ein Motor der Schulentwicklung? Rückblick und Ausblick an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Kovac, Hamburg 2003. ISBN 3-8300-0881-3
  • Wolfgang Schmale (Hrsg.): Revolution des Wissens? Europa und seine Schulen im Zeitalter der Aufklärung (1750-1825). Ein Handbuch zur europäischen Schulgeschichte. Winkler, Bochum 1991. ISBN 3-924517-33-9
  • Stern, Bertrand: Schluß mit Schule! - das Menschenrecht, sich frei zu bilden. tologo verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-9810444-5-2
  • Friedrich H. Steeg: Lernen und Auslese im Schulsystem am Beispiel der "Rechenschwäche". Peter Lang, Frankfurt M 1996. ISBN 3-631-30731-4 (Rezensionen und Buchdownload)
  • Ingeborg Thümmel: Sozial- und Ideengeschichte der Schule für Geistigbehinderte im 20. Jahrhundert - zentrale Entwicklungslinien zwischen Ausgrenzung und Partizipation. Beltz, Weinheim 2003. ISBN 3-407-57205-0
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