Als Fair Use („Angemessene Verwendung“) bezeichnet man eine Rechtsdoktrin des angloamerikanischen Copyright-Systems, die bestimmte, nicht autorisierte Nutzungen von geschütztem Material zugesteht, sofern sie der öffentlichen Bildung und der Anregung geistiger Produktionen dienen; sie erfüllt eine vergleichbare Funktion wie die Schrankenbestimmungen des kontinentaleuropäischen Urheberrechts.
Im amerikanischen Rechtsraum gestattet die Fair Use neben Zitaten etwa Parodien auf ein urheberrechtlich geschütztes Werk, aber nicht Satiren. Eine Parodie als solche muss sehr eng mit dem Original verknüpft sein, ansonsten gilt es als eine nicht erlaubte Satire.
Einige US-amerikanische Rechtsgelehrte (z. B. Tom W. Bell) sehen in der Fair-Use-Doktrin nur einen Mechanismus, um ein Marktversagen zu reparieren. Andere (z. B. Julie Cohen) sehen darin ein positives Recht, das selbst dann greift, wenn der Rechteinhaber das Werk durch ein Digital-Rights-Management-System schützt.