Gottfried Küssel (* 1958 in Wien / Österreich) zählt zu der Gruppe der Rechtsextremisten und Revisionisten. Laut Eigenangaben seit 1977 Mitglied bei Gary Laucks NSDAP/AO. Bezeichnete sich selber in einem Interview mit Michael Schmidt in dem preisgekrönten Dokumentarfilm "Heute gehört uns die Straße ..." als Nationalsozialist. Um ihn zu zitieren: "Ich bin kein Faschist! Ich bin Sozialist, aber kein internationaler Sozialist, ich bin Nationalsozialist."
1981 bis 1983 ist Küssel in der Fußballhooligan-Szene in Wien aktiv, 1982 wird er Einsatzleiter der "Volksbewegung". 1983/84 kommt es schliesslich zu seiner ersten Verurteilung wegen NS-Wiederbetätigung (auf Bedingung, d.h. Bewährung), 1984 wird er Mitglied der "Nationalen Front".
Gottfried Küssel gründet 1986 die Volkstreue Außerparlamentarische Opposition (VAPO). Die VAPO organisiert Kundgebungen und Wehrsportübungen. Die VAPO war eine der radikalsten und somit auch, auf spätere Gruppierungen, einflußreichsten Neonazi Gruppierungen in Österreich.
Nachdem Michael Kühnen 1990 festgenommen wird, springt Küssel für ihn ein und übernimmt die Leitung des Parteitages der Deutschen Alternative. Nimmt an verschiedenen Revisionistentreffen im Ausland teil bzw. hält sogar Vorträge. 1991 wird gegen Küssel ein Einreiseverbot in die BRD verhängt, was ihn aber nicht abhält noch im selben Jahr an einer Neonazi-Demonstration in Dresden teilzunehmen
1990 wegen Sachbeschädigung wird neuerlich eine bedingten Haftstrafe ausgesprochen.
1993 wird er zu zehn Jahren Haft wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt. Diverse Neonazi-Gruppen formieren "Solidaritätskomitees" und fordern seine Freilassung. Im Sommer 1999 wird er vorzeitig aus der Haft entlassen, scheint sich zunächst an die Bewährungsauflagen zu halten. Jedoch wird er bei einem Routineeinsatz der Polizei im ""Fritz Stüber Heim" der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) bei einem Treffen von 50 Rechtsextremisten überrascht. Die Polizei trifft auf Küssel und auch seinen vormaligen Stellvertreter (aus Vapo-Zeiten) Gerd Endres. Bei der anschliessenden Durchsuchung wird einschlägiges rechtsextremistisches Propagandamaterial sichergestellt.
Heute betreibt Küssel unter dem Namen "Naturnah" einen "nationalen Bioladen" im 2. Wiener Gemeindebezirk.
siehe auch
Weblinks
- lexikon.idgr.de - Informationsdienst gegen Rechtsextremismus über Gottfried Küssel