Kalemegdan

eine Parkanlage auf dem ehemaligen Glacis der Festung von Belgrad
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Kalemegdan ist eine ehemalige Festung und Parkanlage in der serbischen Hauptstadt Belgrad.

Der Sieger, Symbol von Belgrad

Lage

Kalemegdan befindet sich nordwestlich des heutigen Stadtzentrums von Belgrad oberhalb der Mündung der Save in die Donau. Von hier aus bietet sich ein weiter Blick auf den Mündungsbereich mit der Kriegsinsel (heute Naturschutzgebiet) sowie auf die Belgrader Stadtteile Zemun und Neu-Belgrad (serbisch: Novi Beograd), darüber hinaus Richtung Norden auf die große bewaldete und von Kanälen durchzogene Fläche der Pannonischen Tiefebene.

Geschichte

 
Teil des Arsenals des Militärmuseums

Kalemegdan, der einstige urbane Kern von Belgrad, hat eine sehr lange und wechselvolle Geschichte. Dank ihrer günstigen strategischen Lage wurde dort im 1. Jahrhundert n. Chr. ein römisches Legionslager als ständiges Militärlager der 4. Legion der Flavier errichtet. Nach der Zerstörung dieses Militärlagers durch die Goten und Hunnen wurde in den ersten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts die Festung erneuert und befestigt, aber nach wenigen Jahren erneut dem Erdboden gleichgemacht, diesmal von den Awaren und Slawen.

Im 12. Jahrhundert errichtete der byzantinische Kaiser Manuel I. auf den verbliebenen römischen Ruinen ein neues Kastell und kontrollierte die Bauarbeiten in Belgrad mehrmals persönlich.

Unter der Herrschaft des serbischen Despoten Stefan Lazarević (ca. 1377–1427) wurde Belgrad als der neue Mittelpunkt von Serbien erneut durch gewaltige Befestigungen der Oberen und Unteren Stadt verstärkt. Innerhalb des alten Kastells wurde das Schloss des Despoten gebaut, am Ufer der Save der Kriegshafen erweitert und Belgrad entwickelte sich zu einer für damalige Verhältnisse progressiven mittelalterlichen Stadt.

Nach der Eroberung Belgrads 1521 durch die Türken wurde die Festung nicht wesentlich erweitert, erst unter der österreichischen Besatzung von 1717 bis 1739 wurde sie zu einer der stärksten militärischen Befestigungen in Europa ausgebaut.

Der Name Kalemegdan bezeichnet heute die große Freifläche rund um die Zitadelle, die den Kern der Festung bildet. Die Freifläche entstand im Laufe der 1880er Jahre, als das Gelände in einen großen Park umgestaltet wurde. Der erste Entwurf dieses Parks wurde auf Befehl des Fürsten Mihailo Obrenović vom ersten Belgrader Städtebauer Emilijan Josimović angefertigt. Im Kalemegdan-Park finden sich Büsten von angesehenen Persönlichkeiten der serbischen/jugoslawischen Kultur. Neben den Resten der historischen Belgrader Festung und der monumentalen Skulptur eines Mannes in Siegerpose (einem Werk des Bildhauers Ivan Meštrović) befinden sich hier auch das Militärmuseum, das Jagd- und Forstmuseum, der Pavillon für Kunst Cvijeta Zuzorić, kleinere Kirchen, ein Kinderspielplatz, Sportplätze, verschiedene Restaurants und der Belgrader Zoo.

Denkmäler

 
Kalemegdan-Park

Bedeutende historische Denkmäler in der Belgrader Festung sind:

  • der Römische Brunnen
  • das Tor des Despoten (15. Jahrhundert)
  • der Brunnen des Mechmed Pascha Sokolović (1567)
  • der "Sahat Kula" genannte Uhrturm (18. Jahrhundert)
  • der Jakšić-Turm
  • die Kirche Ružica (kleine Rose)
  • der Nebojša-Turm (18. Jahrhundert)
  • das Tor Karl des VI. (1736)
Commons: Kalemegdan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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