Logo der SAV | |
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Gründungsjahr: | 1994 |
Sitz: | Berlin |
Mitglieder: | ca. 400 (2006) |
Publikationen: | Solidarität- sozialistische Zeitung Magazin sozialismus.info |
Anschrift: | SAV Littenstr. 106/107 10179 Berlin |
Website: | www.sozialismus.info |
Die Sozialistische Alternative (SAV) ist eine bundesweite trotzkistische Organisation. Sie bildet die deutsche Sektion des Komitees für eine Arbeiterinternationale.
Inhaltliches Profil
Die SAV versteht sich selbst als „revolutionäre, sozialistische Organisation in der Tradition von Marx, Engels, Lenin, Trotzki, Luxemburg und Liebknecht“[1], sowie als Schwungrad der Revolution“[2]
Sie agitiert gegen die bürgerliche Ordnung und die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. Sie fordert in trotzkistischem Sinne den Aufbau einer Herrschaft der Arbeiterklasse ("Diktatur des Proletariats" - Marx), die Abschaffung des kapitalistischen Wirtschaftssystems, Verstaatlichung der Produktionsmittel und eine demokratische Planwirtschaft. Erreicht werden soll diese Vorstellung durch „bewusste Aktion der Mehrheit der Arbeiterklasse“ – mit Streiks, Generalstreiks, Betriebsbesetzungen und letztendlich der Aneignung der Produktionsmittel und deren Überführung in Gemeineigentum - wenn nötig auch mittels revolutionärer Gewalt.
Vom deutschen Bundesamt für Verfassungsschutz wird sie deswegen als linksextremistisch eingestuft und beobachtet.
Geschichte
Die SAV ging 1994 aus der Gruppe Voran hervor und trug zunächst den Namen Sozialistische Alternative – Voran. Die SAV versteht sich als deutsche Sektion des in London ansässigen Committee for a Workers' International und erkennt dessen Beschlüsse an. Der deutschen SAV gehören etwa 380 Mitglieder (Anfang 2005) an, die regional in Ortsgruppen organisiert sind. (Anfang 2005 war die SAV in 26 Städten vertreten.) Die SAV gibt die monatlich erscheinende Solidarität – Sozialistische Zeitung heraus.
Am 30. September 2001 gründete die SAV die pro forma eigenständige Jugendorganisation Widerstand international! wi.
Der bislang größte Wahlerfolg der SAV-Mitglieder (die Organisation ist keine Partei im Sinne des deutschen Parteiengesetzes und hat bisher entweder als örtliche Wählergemeinschaft oder gemeinsam mit anderen Linken in Wahlbündnissen kandidiert) war das Erringen eines Sitzes in der Rostocker Bürgerschaft 2004 mit 4225 Stimmen. Weiterhin sind Mitglieder der SAV in den Stadträten von Aachen, Köln, und Celle vertreten, hier als Vertreter von kommunalen Wahlbündnissen. Des Weiteren wurde bei den Wahlen am 17. September 2006 je ein SAV-Mitglied auf Listen der WASG in die Berliner Bezirksverordnetenversammlungen von Pankow, Mitte und Lichtenberg gewählt.
Die SAV veranstaltet jährlich die "Sozialismustage", meist zu Ostern. Diese Veranstaltung zieht ca. 250 (2000) bis 400 (2003-2005) interessierte Personen an. Diskutiert werden dort verschiedenste aktuelle, historische und theoretische Themen.
Im April 2005 begann die SAV mit der Herausgabe des Theorieorgans "sozialismus.info", mit dem Untertitel "Magazin für marxistische Theorie und Praxis".
Entwicklung der Mitgliedszahlen: 2000: 300, 2001: 300, 2002: 350, 2003: ca. 380, 2004: 400, 2005: 400, 2006: 400 [3]
SAV, WASG und Linkspartei
In der Entstehungszeit der Partei WASG rief die SAV ihre Mitglieder massiv zur Teilnahme auf. Ziel war die Durchsetzung eines „kämpferischen Kurs, demokratische Strukturen und eines sozialistischen Programms“. Es gab eine Diskussion um Unvereinbarkeit von SAV- und WASG-Mitgliedschaft, die von dem IG-Metall-Funktionär und WASG-Gründungsmitglied Klaus Ernst ausgelöst wurde. Dieser argumentiert, die SAV sei ein Wählerschreck. Die SAV dagegen erklärt, dass die WASG nur als eine Sammlungsbewegung aller Kräfte, die gegen den Sozialabbau kämpfen, eine Chance hat, sich dem sogenannten Neoliberalismus entgegenzustellen. Mit der Bundeskonferenz der WASG vom 6. bis 8. Mai 2005 in Dortmund, auf der der pluralistische Charakter der WASG festgehalten wurde, wurde dieser Streit beendet. Die SAV hat bei der Bundestagswahl 2005 zur Wahl der Linkspartei.PDS aufgerufen. Im Vereinigungsprozess von WASG und Linkspartei.PDS tritt sie für die Bildung einer gemeinsamen sozialistischen Arbeiterpartei ein. Als Voraussetzung sieht sie das Ende der Regierungsbeteiligungen der Linkspartei.PDS in Berlin.
Berlin
Die SAV gewann im Streit um die Kandidatur der Berliner WASG zu den Abgeordnetenhauswahlen 2006 bundesweite Aufmerksamkeit. Der Landesverband kritisiert die Linkspartei.PDS für ihre "neoliberale" Regierungspraxis, die sie im Berliner Senat sowie in der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern mit der SPD als Koalitionspartner betrieben habe. Darum stimmte der Landesverband in einer Urabstimmung dagegen, mit der PDS zur Wahl anzutreten. Das Berliner WASG-Landesvorstandsmitglied und SAV-Mitglied Lucy Redler wurde zur Spitzenkandidatin der WASG-Landesliste gewählt.
Bekannte Mitglieder
Weblinks
Quellen
- ↑ Statut der SAV
- ↑ [1]
- ↑ Bundesamt für Verfassungsschutz: Verfassungsschutzberichte 2000-2006