Hodenberg ist der Name eines alten niedersächsischen Adelsgeschlechts. Das ursprünglich hochfreie Geschlecht gehörte zum vierten Heerschild.
Geschichte
Die Herren von Hodenberg waren seit Urzeiten die Schirmvögte des von Erzbischof Rembert von Bremen gestifteten Klosters Bücken. Von diesem erblichen Amt leitete sich wahrscheinlich auch ihr Name ab, das plattdeutsche Wort Hode bedeutet Hut bzw. Schirm. In der Nähe dieses Stiftes lag auch ihre Burg Hodenberg an der Weser, der älteste Stammsitz des Geschlechts.
Der älteste sichere Stammvater war Hermann Hode, der im Jahre 1149 in einer Urkunde des Erzbischofs von Bremen erwähnt wird. Etwas später erscheint ein weiterer Hermann Hode der von 1168 an häufig im Gefolge Heinrichs des Löwen genannt wird. Der Bau der Burg Hoya in geringer Entfernung von Hodenberg, erbaut von dem aufstrebenden Grafengeschlecht Hoya, veranlasste die Herren von Hodenberg in der Mitte des 13. Jahrhunderts die Errichtung der östlich der Weser gelegenen Burg Hodenhagen. Nach ihr benannte sich 1244 ein Nachkomme dei gratia nobilis de Hodenhagen. Dessen Sohn Heinrich, Edelherr von Hodenhagen, verkaufte 1291 die Burg Hodenberg mit allen westlich der Weser gelegenen Besitzungen und mit allen Bewohnern an die Grafen von Hoya, die kurze Zeit später auch in den Besitz der Vogtei Bücken gelangten. Heinrichs Söhne, Hermann und Heinrich, verkauften ihnen 1313 auch ihr Eigengut östlich der Weser, sodass die Grafen von Hoya im Besitz der gesamten Herrschaft Hodenberg waren.
Beide Brüder nannten sich noch Edelherren, heirateten aber Frauen aus dem niederen Adel, womit ihre Nachkommen den Herrenstand verloren. Ab dem 16. Jahrhundert bildeten sich zwei Hauptlinien, deren letzter gemeinsamer Stammvater Marquard III. von Hodenberg († 1538) war. Kaiser Ferdinand II. erteilte 1622 dem Marquard von Hodenberg und seiner Familie die Erlaubnis, sich Edle von Hodenberg nennen zu dürfen, wovon das Geschlecht allerdings keinen Gebrauch machte. König Georg von Hannover erkannte 1859 dem Geschlecht den Freiherrenstand zu.
Wappen
Das Wappen zeigt in silber ein mit einem goldenen Kleestengel belegten roten Flügel, dessen Schwungfedern nach unten gekehrt sind. Auf dem Helm ist der Flügel mit nach links gekehrten Schwungfedern. Die Helmdecke ist rot-silber.
Namensträger
- Bodo von Hodenberg (* 1604 – † 1650), deutscher Dichter
- Bodo von Hodenberg (Politiker) (1826-1907), deutscher Politiker
- Eberhard Freiherr von Hodenberg (* 1955), deutscher Mediziner
- Hodo Freiherr von Hodenberg (* 1887 – † 1962), deutscher Jurist und Politiker
- Wilhelm Freiherr von Hodenberg (* 1786 – † 1861), deutscher Beamter und Politiker
- Wilken Freiherr von Hodenberg (* 1954 ), Vorstand, Deutsche Beteiligungs AG
- Marquardt Freiherr von Hodenberg (* 1959), Vorsitzender des Familienverbandes der Freiherren von Hodenberg, seit 2004
Literatur
- Otto Hupp: Münchener Kalender 1908. Verlagsanstalt München / Regensburg 1908.
- Dieter Brosius: Freiherren von Hodenberg - niedersächsisches Adelsgeschlecht. in NDB Neue Deutsche Biographie. Bd. 9, S. 298.