Test I
Marientitel sind Titel oder Bezeichnungen für Maria. Verursacht wurde der Gebrauch solcher Titel vorwiegend durch Marienerscheinungen, bei denen sich Maria selbst unter einem bestimmten Titel zu erkennen oder auch neue Titel gibt, die häufig mit dem Ort und den Umständen der Erscheinung zusammenhängen. Einige Titel, die in Erscheinungen auftreten, stimmen auch laut einigen Auslegungen mit diversen Schriftworten überein. So wird etwa der Titel Schlangenzertreterin, den sich Maria ? in ? gibt, als Übereinstimmung mit Offb 12 gesehen, in der sie als neue Eva gegen die Schlange, den Satan, kämpft.
Test II
Knien oder die Knie beugen ist für Christen, insbesondere für Katholiken, ein Zeichen der Verehrung Gottes. Aber auch einige nichtchristliche Religion verstehen das Knien als Gebets- und Meditationshaltung.
Christentum
Römisch-katholische Kirche
Kniebeuge
In einem römisch-katholischen Gotteshaus machen Katholiken eine Kniebeuge, bevor sie sich in die Kirchenbank begeben. Auch beim Verlassen der Bank wird gewöhnlich eine Kniebeuge gemacht. Dabei bleibt der Oberkörper aufrecht. Man beugt nur die Knie, und zwar so, dass man mit dem rechten Knie den Boden neben der linken Ferse berührt. Meistens bekreuzigen sich die Gläubigen dabei. Auch der Zelebrant und sein Gefolge (z.B. Ministranten, Lektor, Diakon) beugen ihre Knie vor dem Altar und den geweihten Gaben in der Eucharistie. Generell ist die Verehrung durch eine Kniebeuge (und auch das Knien) sehr auf die Eucharistie bezogen, in der Gott gegenwärtig ist. So wird etwa zu den Sakralgegenständen wie etwa dem Tabernakel, in dem das Allerheiligste aufbewahrt, oder dem Altar, auf dem die Eucharistie gefeiert wird, ebenfalls eine Kniebeuge gemacht.
Die Verehrung der Eucharistie. Wir bringen in der Meßliturgie unseren Glauben, daß Christus unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich zugegen ist, unter anderem dadurch zum Ausdruck, daß wir zum Zeichen der Anbetung des Herrn die Knie beugen oder uns tief verneigen. (Katechismus der Katholischen Kirche, 1378)
Knien
In römisch-katholischen Gotteshäusern befinden sich zusätzlich zu den Sitzbänken Kniebänke. Auch um nicht auf harten Boden knien zu müssen, wurden diese eingerichtet. Gekniet wird gewöhnlich nicht nur in der Heiligen Messe, sondern auch grundsätzlich bei Gebeten in der Kirche. In der Heiligen Messe wird die Verehrung (durch Knien und Kniebeuge) besonders auf die Eucharistie bezogen, in der Gott nach katholischem Verständnis wirklich gegenwärtig ist. So wird auch besonders während der Feier der Eucharistie gekniet.
In der Heiligen Messe wird in der regel bei folgenden Zeitpunkten gekniet:
- Bei "freiwilligen" persönlichen Gebeten
- Beim Hochgebet
- Bei der Wandlung von Brot und Wein
- Beim Gebet nach dem Empfang der Kommunion
Darüber hinaus wird meist bei der Spendung des Sakramentalen Segens und gelegentlich bei der Lossprechung in der Beichte gekniet.
Orthodoxe Kirchen
Knien ist in der sonntäglichen Liturgie nicht üblich und gilt sogar als unangemessen, da der Sonntag an die Auferstehung erinnern soll. An anderen Wochentagen gibt es in manchen Kirchen Niederwerfungen (Metanie) ähnlich wie im Islam, der diese Gebetshaltung vermutlich von den Ostkirchen übernommen hat.
Protestantische Kirchen
In protestantischen Gotteshäusern gibt es in der Regel keine Kniebänke, die das Knien ermöglichen würden. Die mit der Reformation beginnende, weitgehende Abschaffung des Kniens im Gottesdienst hängt mit dem protestantischen Verständnis der Gegenwart Gottes, besonders im Abendmahl, zusammen. Nach diesem Verständnis beziehen Protestanten die Gegenwart Gottes eher auf die gesamte Gemeinde als auf den Leib und das Blut Christi im Abendmahl.
Nichtchristliche Religionen
Islam
Im Islam ist das Knien während des Gebets üblich. Allerdings handelt es sich dabei nicht wie im Christentum um ein Knien, wobei der Körper aufrecht bleibt, sondern eher um ein Aufsitzen auf Knien und Füßen bei der Niederwerfung.
Judentum
Da das Stehen während des Gebets nach jüdischer Tradition ein alter Ausdruck der Ehrfurcht ist, stehen die Menschen häufiger beim Gebet, als dass sie knien.
Buddhismus und Hinduismus
Im Buddhismus und Hinduismus wird das Knien als Körperhaltung während der Meditation verstanden.
Meinungen
Bibel
Bereits in der Bibel, wie im alten auch im neuen Testament, ist das Knien oder die Kniebeuge als Verehrung und Gebetshaltung bezeugt. In folgenden Bibelstellen wird das Knien bzw. Kniebeugen im Zusammenhang mit der Verehrung Gottes erwähnt:
- "Als Salomo dieses flehentliche Gebet zum Herrn beendet hatte, erhob er sich auf dem Platz vor dem Altar des Herrn, wo er niedergekniet war und die Hände zum Himmel ausgebreitet hatte." (1. Könige 8, 54)
- "Ich habe bei mir selbst geschworen und mein Mund hat die Wahrheit gesprochen, es ist ein unwiderrufliches Wort: Vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird bei mir schwören:" (Jesaja 45, 23)
- "Zur Zeit des Abendopfers erhob ich mich aus meiner Bußübung, mit zerrissenem Gewand und Mantel. Dann warf ich mich auf die Knie, breitete die Hände aus und betete zum Herrn, meinem Gott:" (Esra 9, 5)
- "Denn es heißt in der Schrift: So wahr ich lebe, spricht der Herr, vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird Gott preisen." (Römer 14, 11)
- "Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater (...)" (Epheser 3, 14)
- "(...) damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu" (Philipper 2, 10)
Weitere Zitate
- "Nie ist der Mensch größer als wenn er kniet." (Johannes XXIII.)
- "Bete auf deinen Knien, stehend, liegend oder sitzend bei Tag oder bei Nacht." (Mohammed)
- "Der deutsche Mann kniet nie." (Nationalsozialisten )
Siehe auch
Weblinks
- Predigt - Vom Sinn des Kniens (katholische Sicht)
- Liturgische Handlungen (katholische Sicht)
- Knien (evangelische Sicht)
KKK
- 201 Israel, dem von ihm erwählten Volk, hat sich Gott als der Eine geoffenbart: ,,Höre, Israel! Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft" (Dtn 6,4-5). Durch die Propheten ruft Gott Israel und alle Völker auf, sich ihm, dem einzigen Gott, zuzuwenden: ,,Wendet euch mir zu, und laßt euch erretten, ihr Menschen aus den fernsten Ländern der Erde; denn ich bin Gott, und sonst niemand ... Vor mir wird jedes Knie sich beugen, und jede Zunge wird bei mir schwören: Nur beim Herrn ... gibt es Rettung und Schutz" (Jes 45,22-24) [Vgl. Phil 2,10-11.].
- 635 Christus ist somit in die Tiefe des Todes hinabgestiegen [Vgl. Mt 12,40; Röm 10,7; Eph 4,9.], damit „die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören ...; und alle, die sie hören, leben" (Joh 5,25). Jesus, der „Urheber des Lebens" (Apg 3,15), ist gekommen, „um den zu entmachten, der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel, und um die zu befreien, die durch die Furcht vor dem Tod ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren" (Hebr 2,14-15). Der auferweckte Christus hat nun „die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt" in Händen (Offb 1,18), und „im Himmel, auf der Erde und unter der Erde" beugen alle „ihre Knie vor dem Namen Jesu" (Phil 2,10).
- 1378 Die Verehrung der Eucharistie. Wir bringen in der Meßliturgie unseren Glauben, daß Christus unter den Gestalten von Brot und Wein wirklich zugegen ist, unter anderem dadurch zum Ausdruck, daß wir zum Zeichen der Anbetung des Herrn die Knie beugen oder uns tief verneigen. „Die katholische Kirche erweist der heiligen Eucharistie nicht nur während der heiligen Messe, sondern auch außerhalb der Meßfeier den Kult der Anbetung, indem sie die konsekrierten Hostien mit größter Sorgfalt aufbewahrt, sie den Gläubigen zur feierlichen Verehrung aussetzt und sie in Prozession trägt" (MF 56).
- „Vor dem Reichtum beugen alle die Knie; ihm huldigt die Menge, die ganze Masse der Menschen instinktiv. Sie bemessen das Glück nach dem Vermögen, und nach dem Vermögen bemessen sie auch das Ansehen ... All das kommt aus der Überzeugung, daß man mit dem Reichtum alles könne. Reichtum ist eines der heutigen Idole, und die Bekanntheit ein anderes ... Die allgemeine Bekanntheit, die Tatsache, daß man bekannt ist und in der Welt Aufsehen erregt (was man ein Presserenommee nennen könnte), ist nun zu etwas in sich Gutem geworden, zu einem höchsten Gut, zu einem Gegenstand wahrer Verehrung" (J. H. Newman, mix. 5: Über die Heiligkeit). (KKK 1723)