Clifford Robert Olson

kanadischer Serienmörder
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Clifford Robert Olson (* 1. Januar 1940 in Vancouver, Britisch-Kolumbien, Kanada) ist ein kanadischer Serienmörder.

Biografie

Frühes Leben

Er war das Neujahrsbaby von Vancouver und eines von insgesamt vier Kindern von Clifford und Leona Olson. Clifford junior selbst wuchs die ersten fünf Lebensjahre in Edmonton (Alberta) auf, ehe die Familie 1945, nach Ende des Zweiten Weltkriegs, zurück an die Westküste zogen.

Da er in seiner Kindheit Bettnässer war, und deshalb oft von seiner Umwelt verspottet wurde, kompensierte Olson seine Wut, in dem er bereits früh Tiere quälte, und sie auch zum Teil tötete.

1956, nach seinem Schulabschluss, den Olson mit knapper Not erlangte, begann er eine Lehre bei einem Fernfahrerunternehmen.

1957, mit 17 Jahren, wurde er erstmals wegen Einbruchsdiebstahl verhaftet. Es folgten in den kommenden 24 Jahren nicht weniger als 94 weitere Verhaftungen, unter anderem wegen: Besitz von gestohlenem Eigentum, Besitz einer Faustfeuerwaffe, Urkundenfälschung, Steuerhinterziehung, Fahren unter Alkoholeinfluss, bewaffneter Raubüberfall sowie Flucht aus dem Gefängnis.

1980, kurz vor Beginn seiner Karriere als Mörder, hatte der 40-jährige Olson nicht mehr als vier Jahre seines Lebens als Erwachsener in Freiheit verbracht. Er entkam nicht weniger als siebenmal aus Gefängnissen, und setzte seine Taten weiter fort.

Taten

Am Montag, dem 17. November 1980, verschwand in Surrey die 12-jährige Christine Anne Weller. Sie war von zu Hause weggelaufen, so dass ihre Eltern erst eine Woche nach ihrem Verschwinden eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgaben. Dies begünstigte Olsons Tat, der das Mädchen in Vancouver aufgriff, und auf die selbe Weise ermordete, wie auch seine nächsten Opfer. Er bot Weller einen gut bezahlten Job an, und wollte den Vertrag mit einem Drink besiegeln. Doch das Getränk war mit Chloralhydrat versehen, so dass Weller rasch ohnmächtig wurde. Mit ihr fuhr er in einen Wald bei Vancouver, vergewaltigte sie, und tötete sie mit 19 Messerstichen. Ihre Leiche wurde erst am 25. Dezember 1980 entdeckt.

Am Donnerstag, dem 16. April 1981, fünf Monate nach seiner ersten Tat, schlug Olson erneut zu. Sein Opfer, die 13-jährige Colleen Marian Daignault, erschlug er nach der Vergewaltigung mit einem Hammer. Ihre Leiche wurde erst am 17. September 1981 von einem Spaziergänger in einem Wald bei Surrey entdeckt.

Seinen ersten Mord an einem Jungen verübte Olson wenige Tage später, am 22. April 1981, einem Mittwoch. Es war der 16-jährige Daryn Todd Johnsrude, der mit seiner Mutter und seinen Geschwistern das Osterwochenende in Coquitlam verbrachte. Er verließ kurz das Hotel, um sich Zigaretten zu kaufen, wurde jedoch lebend nicht wieder gesehen. Seine ebenfalls von einem Hammer zerschmetterte Leiche wurde am 2. Mai 1981 nahe eines Deichs bei Deroche, östlich von Vancouver, entdeckt.

Am 19. Mai 1981 - Dienstag - wurde die 16-jährige Sandra Lynn Wolfsteiner Olsons Opfer, die beim Versuch, von Surrey nach Langley zu trampen, ausgerechnet in den Wagen des Serienmörders stieg. In der Nähe des Chilliwack Lake musste auch sie ihr Leben lassen.

Nur wenige Wochen später, am Sonntag, dem 21. Juni 1981, ermordete Olson die 13-jährige Ada Anita Court bei Burnaby. Sie ist das einzige Opfer, von dem man ausgehen kann, dass sie Olson gezielt und nicht zufällig ausgewählt hatte, da Courts älterer Bruder und ihre Schwägerin im selben Wohnhauskomplex wie Clifford Olson lebten, und man davon ausgehen muss, dass sich Opfer und Täter über den Weg gelaufen sein müssen. Ihr Leichnam wurde erst zwei Monate später, Mitte August 1981, nahe dem Weaver Lake gefunden.

Sein jüngstes Opfer fand Olson im erst 9 Jahre alten Simon Patrick James Partington, den er am Donnerstag, dem 2. Juli 1981 ermordete. Er wurde nur wenige Häuserblocks von Christine Wellers Zuhause entführt.

Nun wurden die Zeitabstände, in denen Olson seine Taten verübte, immer kürzer. So ermordete er nur eine Woche nach dem Mord an Partington, am Donnerstag, dem 9. Juli 1981, die 14-jährige Judy Kozma, die er bei einer Telefonzelle angesprochen und in sein Auto gelockt hatte.

Am Donnerstag, dem 23. Juli 1981 traf er bei einem Jugendzentrum auf den 15 Jahre alten Raymond Lawrence King, der sich nach einem Ferienjob erkundigte. Mit dem Versprechen, King einen tollen Job zu verschaffen, lockte er den Jungen in sein Auto und erschlug ihn bei einem Campingplatz mit einem Stein.

Am 25. Juli 1981, einem Samstag, ermordete Olson das einzige Opfer, welches nicht aus Kanada, sondern aus Deutschland kam. Es handelte sich dabei um die 18-jährige Touristin Sigrun Arnd aus Weinheim (Baden-Württemberg).

Ebenso ermordete er am Montag, dem 27. Juli 1981 die 15-jährige Terri-Lynn Carson und nur drei Tage später, am Donnerstag, dem 30. Juli 1981, die 17 Jahre alte Louise Simonne Marie Evelyn Chartrand.

Insgesamt ermordete Clifford Robert Olson in einem Zeitraum von 8 Monaten 11 Jugendliche, 3 Jungen und 8 Mädchen.

Familie

Olson führte in all der Zeit ein Doppelleben. So heiratete er 15. Mai 1981, zu diesem Zeitpunkt bereits dreifacher Mörder, Joan Hale, eine Kellnerin eines Pubs. Nur ein Monat zuvor, im April 1981, war ihr gemeinsamer Sohn Clifford Olson III geboren worden. Von den Morden hatte seine Frau nie etwas mitbekommen. Im Gegenteil, um diese vor seiner Familie zu verbergen, hatte er ihnen im Juli 1981 einen Urlaub bei Los Angeles (Kalifornien, USA) finanziert.

Verhaftung und Ermittlung

Die Royal Canadian Mounted Police, die Olson bereits Anfang Juli 1981 zu einem der Morde befragt hatte, ihn jedoch wegen mangelnden Beweisen laufen ließ, beschattete ihn von da an rund um die Uhr. Zeitweise arbeiteten bis zu 200 Ermittler an der Aufdeckung der Mordserie.

Als Olson Anfang August 1981 zwei Anhalterinnen nach Vancouver Island verschleppte, diese jedoch in letzter Sekunde entkommen konnten, schlug die Polizei zu, und nahm Olson am 12. August 1981 in Vancouver Island fest.

Der Fall sorgte 1981 in Kanada wegen zahlreichen Aspekten für Aufsehen. Zunächst ging es um die Verbrechen an sich, die schrecklicher nicht sein konnten. Zum anderen ging es um die polizeiliche Ermittlungsarbeit. Die Beamten hätten Olson zwar vernommen, jedoch wieder laufen lassen, und somit ermöglicht, dass Olson mindestens sechs weitere Menschen ermorden konnte.

Doch das größte Aufsehen erregte Olsons Angebot an die Ermittlungsbehörden. Da viele Leichen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gefunden waren, bot Olson an, die Behörden zu den jeweiligen Plätzen zu führen, allerdings gegen eine Bezahlung von 10.000 CAD pro Leichnam. Das Geld, insgesamt 100.000 Kanadische Dollar, sollte seiner Frau wie auch seinen kleinen Sohn überwiesen werden.

Obwohl von Seiten der Angehörigen der Opfer Proteste und Empörungen geäußert wurden, ließ sich der Generalstaatsanwalt auf den Deal ein. Später versuchten die Angehörigen, das Geld in Prozessen zurückzufordern, allerdings bis heute ohne Erfolg. Die Zivilrichter bestätigten die Rechtmäßigkeit des Handels.

Der Prozess gegen Clifford Olson endete an 11. Januar 1982 vor dem Obersten Gerichtshof von Vancouver. Das Urteil, elfmal lebenslängliche Haftstrafen, sorgte ebenfalls für Empörung, da diese nicht nacheinander, sondern parallel zu verbüßen seien. Dies bedeutete, dass Olson, bereits nach 25 Jahren auf Bewährung entlassen werden kann, also im Jahr 2007. Obwohl Olson gerichtlich versuchte, die Haftstrafe zu reduzieren, gelang ihm dies nicht.

Kurz nach Beginn der Haftstrafe sorgte Olson erneut für Schlagzeilen, nachdem er obszöne Briefe und Zeichnungen an die Eltern der toten Kinder geschickt hatte.

Quellen

  • Peter Murakami und Julia Murakami: Lexikon der Serienmörder. 450 Fallstudien einer pathologischen Tötungsart. Ullstein Tb, März 2000, 639 Seiten, ISBN 3-548-35935-3
  • Crime Library (Englisch)