Kressbronn am Bodensee

Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland
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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Kressbronn liegt am Nordufer des Bodensees zwischen Lindau und Friedrichshafen.

Geschichte

Eine antik römische Besiedlung auf Gemeindegebiet ist durch eine Ausgrabung des Archäologen G. Bersu nachgewiesen, der Anfang des 20. Jahrhunderts bei Betznau Reste eines römischen Thermengebäudes freilegte. Auch der Name des benachbarten Weilers Kalkähren wird von einigen Forschern aus dem lateinischen „calcaria“ hergeleitet. Die früheste schriftliche Erwähnung verzeichnet der Ortsteil Retterschen im Jahre 799 in einer Urkunde des Klosters St. Gallen.

Im Mittelalter gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Herrschaftsbereich der Grafen von Montfort, bis diese ihre Güter im späten 18. Jahrhundert an Österreich abtreten mussten. Mit dem Frieden von Pressburg fielen sie an Bayern und unter Napoléon Bonaparte an Württemberg.

Das heutige Kressbronn entstand 1934 durch Vereinigung der Ämter Hemigkofen und Nonnenbach.

Religion

Im Hauptort Kressbronn und in Gattnau gibt es jeweils eine römisch-katholische Kirchengemeinde, wobei die Gattnauer St. Gallus-Kirche die ursprüngliche Mutterkirche ist. Ihre Existenz ist bereits seit 1412 belegt. Der Kreuzweg sowie die Bleiglasfenster in der heutigen Kirche wurde im Jahre 1963 von dem Vorarlberger Künstler und Restaurator Konrad Honold gestaltet. Zusätzlich ist in Kressbronn eine evangelische Kirchengemeinde vorhanden.

Politik

Kressbronn hat sich mit den Gemeinden Eriskirch und Langenargen zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.

Gemeinderat

Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

CDU 44,5 % -1,4 8 Sitze ±0
BWV 28,3 % -2,8 5 Sitze -1
SPD 20,2 % -2,8 4 Sitze ±0
FDP/DVP 7,0 % +7,0 1 Sitz  +1

Partnerstädte und -gemeinden

Außerdem hat die Gemeinde seit 1973 die Patenschaft für das in Eckernförde stationierte U-Boot U 17 der Bundesmarine übernommen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wichtige Wirtschaftsfaktoren in der Gemeinde sind der Tourismus und die Landwirtschaft, vor allem Obst-, Wein- und Hopfenanbau. Kressbronn gehört als einzige Weinbaugemeinde am Bodensee dem Anbaugebiet württembergischer Bodensee an.

Darüber hinaus gibt es einige kleine und mittelständische Betriebe, deren Bedeutung die Gemeinde durch Ausweisung von Gewerbeflächen zu stärken trachtet. Viele Kressbronner arbeiten auch in den größeren Städten in der Nachbarschaft, etwa in Friedrichshafen, Lindau und Tettnang.

Verkehr

Kressbronn liegt an den Bundesstraßen B 31 (Freiburg im Breisgau - Sigmarszell) und B 467.

Die Gemeinde wird auch von den Zügen der Bodenseegürtelbahn (Radolfzell - Lindau) angefahren und ist vom See her mit den Ausflugsschiffen der Bodensee-Schifffahrtsgesellschaft zu erreichen. Sie gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.


Bildungseinrichtungen

In Kressbronn gibt es zwei Schulen: Die Parkschule vereint eine Grund- und Hauptschule mit einer Realschule und einer Förderschule. Die Nonnenbachschule ist eine reine Grundschule. Neben zwei kommunalen Kindergärten gibt es auch einen Kindergarten der katholischen Kirchengemeinde und einen Wald- und Naturkindergarten, der von einem privaten Verein betrieben wird.

Gemeindegliederung

 
St.-Gallus-Kirche in Gattnau

Kressbronn besteht aus nur einem Ortsteil. Im Hauptort Kressbronn leben 6303 Menschen, in den zur Gemeinde gehörenden 28 Teilorten (Arensweiler, Atlashofen, Berg, Betznau, Döllen, Gattnau, Gießen, Gießenbrücke, Gohren, Gottmannsbühl, Haltmaierhof, Heiligenhof, Hüttmannsberg, Kalkähren, Kochermühle, Krummensteg, Kümmertsweiler, Linderhof, Mittelmühle, Nitzenweiler / Hohreute, Obermühle, Poppis, Retterschen, Reute, Riedensweiler, Schleinsee, Schnaidt, Tunau) insgesamt 1965.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kressbronn liegt an der Südroute der Oberschwäbischen Barockstraße.

Bauwerke

  • Die 1897 von Karl von Leibbrand erbaute Kabelbrücke überspannt die Argen. Sie ist mit einer Spannweite von 72 Metern die erste und älteste Kabelhängebrücke Deutschlands.
  • Weitere Attraktionen sind ein Wasserschloss aus dem Jahr 1500 und vier Kapellen aus der Barockzeit.
  • In der Nähe des Ortsteiles Gohren befindet sich Deutschlands zweitgrößter Yachthafen und zugleich größter am Bodensee, die Meichle + Mohr Marina (ca. 1500 Liegeplätze).

Literatur

  • Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1838 (Volltext bei Wikisource)