Samson oder Shimshon (שמשון, "von der Sonne" (weil er leuchtend und mächtig war), oder "[ Diener Gottes]", hebr. Šimšon, Šimšôn) ist der drittletzte Richter Israels. Sein Leben wird geschildert im Alten Testament Buch der Richter 12-16.
Geschichte
Samson, so wird überliefert, hat zu der Zeit gelebt, als die Israeliten durch die Philister unterdrückt waren. Der Frau des Israeliten Manoah vom Stamm Dan in Zora, die unfruchtbar war, weissagte ein Engel die Geburt eines Sohnes. In Übereinstimmung mit den Geboten der Nasiräer enthielt sie sich des Weines und anderer starker Getränke; die Haare ihres verheißenen Kind sollten niemals geschoren werden. Endlich wurde der Sohn geboren; er wurde gemäß den Bestimmungen des Nasiräertums erzogen.
Als Samson zum Jüngling herangewachsen war, verließ er die heimatlichen Berge, und besuchte die Städte der Philister. Dort vernarrte Samson sich in eine philistäische Frau von Timnah, überwand er die Einwände seiner Eltern, und heiratete die Frau.
Beim siebentägigen Hochzeitsfest wurde unter anderem ein Rätselwettstreit um einen hohen ausgesetzten Preis veranstaltet. Samsons Rätsel beschrieb den Ausgang eines allein von ihm erlebten Löwenkampfes. Die Philister vermochten das Rätsel nicht zu lösen und bedrängten daher Samsons neue Frau, sie solle die Antwort herausfinden. Nach ihrem dringlichen und tränenreichen Nachforschen verriet er ihr das Geheimnis, das sie sofort den dreißig jungen Männern offenbarte. Da sich Samson nicht in der Lage sah, die versprochenen Mäntel einzulösen, verließ er den Ort und ermordete in Raserei dreißig Bewohner Askalons und raubte ihre Mäntel.
Nach Timna zurückgekehrt findet Samson seine Frau von ihrem Vater einem Brauch gemäß mit dem Brautführer verheiratet. Ihr Vater verbietet ihm, sie zu sehen und schlägt Samson vor, er möge ihre Schwester heiraten. Samson gerät in Zorn, und treibt eine Horde in Panik versetzter Füchse mit brennenden Schweifen durch die Felder der Philister und brennt diese so nieder. Als die Philister die Ursache dieser Zerstörung in der Wegnahme von Samsons Frau durch deren Vater sehen, brennen sie dessen Haus samt Bewohnern nieder.
Samson zog sich zurück in den Schutz der Felskluft von Etam. Eine Philisterarmee brach auf und verlangte von 3.000 Männern Judas die Herausgabe von Samson. Mit Zustimmung Samsons banden sie ihn mit zwei neuen Stricken. Als sie ihm den Philistern übergeben wollten, zerriss er das Seil. Mit einem Eselskinnbacken erschlug er sodann 1000 Philister.
Kap. 16 beschreibt das schicksalhafte Ende des Samson. Er begibt sich nach Gaza und verliebt sich in Delila an Bach von Sorek. Die Philister drängen Delila, das Geheimnis der Stärke Samsons herauszufinden. Schließlich erfährt sie, dass diese in seinem Haar gründe.
Samson wird durch die Philister gefangengenommen und geblendet. Als einmal 3000 Philister im Hause versammelten, ließen sie Samson holen, um sich an dem Gefangenen zu belustigen. Samson, dem inzwischen das Haar nachgewachsen war, umfasste die Mittelsäulen, sprach: „Ich will sterben mit den Philistern“ und stürzte sie um. Auf diese Weise, rechnet der Bericht, habe Samson mehr Menschen durch seinen Tod als zu Lebzeiten getötet.
Wirkung
Samson gilt als zwiespältige Gestalt, die in der jüdischen und christlichen Theologie von verschiedenen Autoren sehr unterschiedlich beurteilt worden ist. Manche heben eher seine großen Taten, manche eher seine Sünden hervor.
Der Kampf Samsons mit dem Löwen ist in der frühchristlichen und mittelalterlichen Kunst ein beliebtes Bild für Christus, der der in Gestalt des Löwen den Tod besiegt, und zugleich eine Allegorie des Starkmutes.
Hinweis auf ältere Vorbilder: ...auf Rollsiegelbildern des 3. Jts. einen Helden mit Löwenhaut, Bogen und Keule, der Ungeheuer überwindet, Löwen, Drachen, Raubvogel; man identifiziert ihn als Ninurta oder Ningirsu, Sohn des Sturmgottes Enlil (Zitat aus Burkert, Walter, Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, Stuttgart 1977, Seite 319 ff.)
Samson gilt heute vielfach als der erste Selbstmordattentäter der Geschichte.
siehe auch
- John Milton: Samson Agonistes 1671,
- Camille Saint-Saëns Oper, ‘‘ Samson und Dalila ‘‘ zwischen 1868 und 1877.
- Samson (Händel), Oratorium
- Samson und Delila (Film), Bibelfilm, Deutschland, Italien, USA 1996, Regie: Nicolas Roeg,