Alfred Roloff

deutscher Maler und Illustrator
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Alfred Gustav Christian Roloff (* 19. März 1879 in Lassan, Mecklenburg-Vorpommern; † 1951 in Rade b. Rendsburg, Schleswig-Holstein) war ein deutscher Maler und Illustrator.

Alfred Roloff

Leben und Werk

Alfred Roloff wurde als Sohn des Marineoffiziers Carl Roloff in der nahe Usedom am Achterwasser gelegenen Ackerbürgerstadt Lassan geboren. 1896 ging er an die Berliner Kunstakademie, die er 1901 zweiundzwanzigjährig absolvierte. Zugleich begann er eine rege Illustratorenlaufbahn, maßgeblich unterstützt durch seinen damaligen Hausverlag Verlagshaus für Volksliteratur und Kunst in Berlin - ein Buchverlag, der den europäischen Markt zu dieser Zeit mit Unterhaltungs- und Trivialromanen überschwemmte. Rasch wurde sein Talent von anderen Verlagen und Galeristen entdeckt. Auf dem Hintergrund der Massenproduktion wurde Roloff nach und nach ein gefragter und erfolgreicher Illustrator. Er gestaltete Titelcover mit Auflagen in Millionenhöhe. Seine Rolle in der Zeit der NS-Diktatur ist umstritten. 1937 schaffte es eines seiner Gemälde in das Deutsche Haus der Kunst in München. Angeblich soll ein großformatiges Werk in Hitlers Arbeitszimmer der Neuen Reichskanzlei gehangen haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Alfred Roloff bis zu seinem Tod 1951 zurückgezogen in Norddeutschland.

Bekannt ist Alfred Roloff vor allem durch seine Pferdebilder. Neben Tierbildnissen allgemein sowie Schlachten- und Kriegsdarstellungen (besonders aus dem Ersten Weltkrieg) ist das Pferd das bevorzugte Sujet seines künstlerischen Werkes. Insbesondere Pferde in Bewegung wie Flucht vor Gewitter, Sturm oder Brand und die Kulisse einer eruptiv aufgeladenen Natur sind häufig wiederkehrende motivische Elemente. Er gilt als Traditionalist, der sich durch Studien nach der Natur eine einmalige plastisch-realistische Technik erwarb.

"Mit Teuwart Schmitson verband ihn die Gabe, die Kreatur im Toben der Elemente naturhaft zu bringen und mit Edgar Degas verhaltene Tierbewegung überzeugend darstellen zu können. (...) Oder die verschiedenen Darstellungen von Pferden am Meer, die nur das Thema und vielleicht noch das Handwerk gemeinsam haben. Oder auch Pferde im frühen Morgenlicht. Einmal in großer Zahl dahinjagend. Im anderen Bilde auch eine größere Zahl. Meistens schafft er mit wenigen Leibern schon Masse, - Berberpferde, ihre das Gewehr durch die Luft wirbelnde Reiter leicht dahin tragend. In diesem Bilde, einem der bedeutendsten Werke, die Roloff geschaffen hat, unterstützt das Licht durch sein Zerfließenlassen der Form die Bewegung. Hier ist der Lassaner Meister Impressionist. Er sagte von sich selbst, daß er sich zu dieser Kunstrichtung bekenne. (...) Die Farbe ist flächig gesetzt. An den Rändern ist sie wie Email mit der darunter liegenden Schicht leicht fließend verbunden. Eine Kostbarkeit, wo man fast sagen könnte, daß Handwerk Kunst wurde." (Rudolf L. Klein)

Sein um drei Jahre jüngerer Bruder Otto Roloff (mit dem er unter anderem Brehms Tierleben in Fortsetzungsheften illustrierte) sowie der entfernter verwandte Paul Roloff (*26.01.1877 Gut Jerchel/Altmark; †1951 | Prien a. Chiemsee/Bayern) waren ebenfalls Maler bzw. Kunstprofessoren.

Der lebenslang mit Gustl Roloff verheiratete Alfred Roloff ist mit der aus Moskau stammenden Kurländerin Elisabeth von Trotta Vater der Filmemacherin, Regisseurin und Autorin Margarethe von Trotta.

Literatur

  • Klein, Rudolf L.: Alfred Roloff. Ein Gedenken, in: Heimatkundliches Jahrbuch 1952 für den Kreis Rendsburg, hg. v. Kreisverein für das Museum in Rendsburg, S. 14-17.
  • Davidson, Mortimer G.: Kunst in Deutschland 1933-1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich, Verlag Wigbert Grabert, Bd. 2/2: Malerei R-Z (Tübingen 1992).