Frühlings-Enzian

Art der Gattung Enziane (Gentiana)
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Der Frühlings-Enzian (Gentiana verna), auch Schusternagerl, Himmelsbläueli, Herrgottsliechtli, Tintabluoma oder Himmelsstengel genannt, ist eine der kleinsten Enzianarten.

Frühlings-Enzian
Frühlings-Enzian (Gentiana verna)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Enzianartige (Gentianales)
Vorlage:Familia: Enziangewächse (Gentianaceae)
Vorlage:Genus: Enziane (Gentiana)
Vorlage:Species: Frühlings-Enzian
Wissenschaftlicher Name
Gentiana verna
L.


Pflanzenmerkmale

Normalerweise ist die mehrjährige Pflanze nur wenige cm groß; nur unter besonders günstigen Umständen wächst sie bis auf 15 cm heran. Der kurze und kantige Stängel wächst aufrecht und trägt ein bis drei Paare gegenständiger elliptischer oder lanzettförmiger Blätter, wobei sich das oberste dicht unterhalb des Kelches befindet. Deutlich größer als die Stängelblätter fallen die 1-3nervigen rosettenbildenden Grundblätter aus. Sie erreichen eine Länge von ca. 30 mm und laufen lanzettlich spitz zu. Die Krone weist eine Breite von ca. 20-30 mm auf. Die fünf tiefazurblauen, tellerförmig Kronblätter sind eirund. Zwischen den breit-lanzettlichen Zipfeln sitzt je ein zweiteiliges kleines spitzes Anhängsel mit weißem Strich. Der an den Kanten schmal geflügelte, gezähnte Kelch ist von geringerer Größe als die Kronröhre.

Die Blütezeit liegt zwischen März und August

Die Blütenform (Stieltellerblüte) und die leuchtend blaue Färbung deuten darauf hin, dass diese Art besonders von Tagfaltern bestäubt wird. Weiter sind auch langrüsselige Hautflügler, vor allem Hummeln beteiligt. Die Verbreitung der Samen erfolgt neben der durch Ameisen in erster Linie über den Wind.

Vorkommen

Auf sonnigen Alpenwiesen ist der Frühlings-Enzian eine recht weit verbreitete Pflanze. Auch in europäischen Mittelgebirgen, beispielsweise im Jura und im Balkangebirge, sowie in Heidelandschaften und auf Magerwiesen in Bayern und Baden-Württemberg kommt er vor. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis nach Asien.

Er wächst auf trockenen, mageren Wiesen mit kalkhaltigem Untergrund und blüht, je nach Standort, von März bis Juni bis in eine Höhe von 2.600 m. Diese Art kommt aber auch auf Silikat und Feuchtwiesen vor und blüht oft im Herbst ein zweites Mal.

Der Frühlingsenzian gilt als Zeigerpflanze für stickstoffarme Böden.

Naturschutz

Der Frühlings-Enzian steht, wie alle anderen Enzianarten, in Deutschland unter Naturschutz. Gefährdungskategorie nach Roter Liste: 3+. Als ursächlich für die Gefährdung wird vor allem die Eutrophierung der Böden durch Dünger gesehen.

Aberglauben

Rund um den schönen Enzian ranken sich eine Reihe von abergläubischen Vorstellungen. So trägt die Blume im Volksmund auch den Namen Brendelblume oder Wetter- oder Blitznagele und vielerorts war man überzeigt, dass wer diese Blume ins Haus trägt, damit verursache, dass der Blitz dort einschlüge. Andernorts war man davon überzeugt, dass jemand sterbe werde, wenn man eine der Pflanzen abpflücke.

 
Frühlingsenzian (Gentiana verna)

Literatur

  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
Commons: Gentiana verna – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.