Ahrensburg

Stadt in Schleswig-Holstein, Deutschland
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Karte Ahrensburg in Deutschland

Ahrensburg, größte Stadt des Kreises Stormarn mit ca. 30.100 Einwohnern. Nordöstlich gelegener Vorort Hamburgs. Stadtrecht seit 1949. Von 1823 bis 1899 Sitz des Bischofs von Nordelbien.

Die Geschichte der Stadt geht zurück ins 13. Jahrhundert, als die Grafen von Schauenburg das Dorf Woldenhorn (aus dem später die Stadt Ahrensburg wurde) und die Nachbardörfer Ahrensfelde, Meilsdorf und Beimoor gründeten. Diese kamen 1327 zum Zisterzensierkloster Reinfeld, und Woldenhorn war Sitz des Klostervogts bis Mitte des 16. Jahrhunderts.

Nicht genau bekannt ist das Alter der "Arx Arnsburga", auch Burg Ahrensfelde genannt. Von dieser Burganlage sind heute noch Reste im Süden der Stadt erkennbar. Das Wappen der Stadt gibt diese Burg im oberen Wappenfeld wieder.

Mit der Säkularisation auf Grund der Reformation wurde der König von Dänemark Eigentümer des Gebiets. Er belohnte seinen Feldherrn Daniel Rantzau 1567 mit der Herrschaft über diese Dörfer. Sein Nachfolger Peter Rantzau baute um 1595 den Renaissance-Herrensitz in Form einer Wasserburg und die Schlosskirche, heute die Wahrzeichen der Stadt. Vorbildlich war die Angliederung von "Gottesbuden" (Wohnungen für alte und mittellose Menschen) an die Kirche.

Schloss Ahrensburg (2003)

Das Gut Rantzau war Mitte des 18. Jahrhunderts stark verschuldet und wurde 1759 von dem Kaufmann Heinrich Carl Schimmelmann erworben, der Schloss und Bauerndorf stark im Stil des Barock umgestaltete und auf dessen Pläne die heutige Anlage der Stadt zurückgeht.

Im Jahre 1867 ging der Name des Schlosses Ahrensburg auf den ganzen Ort über und die Bezeichnung Woldenhorn verschwand.

Mit dem Bau der Eisenbahnlinie von Hamburg nach Lübeck wurde Ahrensburg zu einem beliebten Ausflugsziel im Hamburger Umland und die Einwohnerzahl stieg an. 1910 waren es bereits 2750 Einwohner. Eingemeindungen Ende der 1920er Jahre führten zu einer Gebietsvergrößerung auf 500 ha.

Nach 1930 wurde das Gut Ahrensburg aufgelöst und es gab einen Ansturm von Siedlern aus dem Hamburger Raum. Dies führte zum Entstehen der heutigen aufgelockerten Siedlungsstruktur. Als Ahrensburg 1949 das Stadtrecht verliehen wurde, hatte es 17 775 Einwohner - rund die Hälfte davon Flüchtlinge aus den ehemals deutschen Ostgebieten.

In den folgenden Jahrzehnten musste die Infrastruktur der Stadt stark ausgebaut werden. Zugleich wurden zahlreiche Betriebe im Stadtrand angesiedelt, die Ahrensburg zu einem bekannten Wirtschaftsstandort in Schleswig-Holstein machten.

Enge Kontake bestehen zu den Partnerstädten Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern), Esplugues (Spanien) und Viljandi (Estland).

Buchtipp:

  • Reichardt Christa, Herzfeld Wolfgang und Pioch Wilfried: Vierhundert Jahre Schloß und Kirche Ahrensburg. Grafen, Lehrer und Pastoren. 383 Seiten. 1995. ISBN 3880427275

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