Snob

Person, die sich anderen gesellschaftlich überlegen fühlt und dies klar nach außen zeigt
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Zur Entstehungsgeschichte des Ausdrucks "Snob" existieren verschiedene Varianten. Gesichert ist, dass der Ausdruck sich im 18. Jahrhundert in Großbritannien ausbreitete. Er wurde in Namenslisten der Universitäten Cambridge und Oxford als Namenszusatz verwendet. Manche behaupten, er sei "s.nob." geschrieben worden, als Abkürzung für "sine nobilitate" (lat.: ohne Adelstitel), um - zunächst als Student dieser Universitäten - unter Adligen nicht ohne Namenszusatz dazustehen. Andere pochen darauf, dass in der ältesten schriftlichen Quelle dieses Wort mit der Bedeutung "Schuhmacher-Lehrling" (in Schottland: "snab") gefunden wurde, und dass er in den Namenslisten dieser beiden Universitäten nicht Unadlige, sondern Nicht-Studenten bezeichnete. Am wahrscheinlichsten scheint, dass er in der Tat in der Bedeutung "Schuhmacherlehrling" entstand und erst später irrtümlich für eine Abkürzung für "sine nobilitate" gehalten wurde, wobei diese Fehlinterpretation sich dann so verselbständigte, dass im England des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts nicht-adlige Wichtigtuer sich mit diesem Pseudo-Adelstitel Zutritt zu Klubs und anderen Einrichtungen erschlichen, die Adligen vorbehalten waren.

Der Ausdruck "Snob" wandelte bis Mitte des 19. Jahrhundert allmählich seine Bedeutung im Sinne eines Emporkömmlings aus unteren sozialen Schichten, der auf Menschen, die dort verblieben waren, verächtlich hinab blickt. Ein Meilenstein in der Geschichte des Ausdrucks "Snob" war das 1848 erschienene "The Book of Snobs" von William M. Thackeray.