Festung Königstein

Burg in Sachsen, Deutschland
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Die Festung Königstein ist Europas größte Bergfestung und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf einem Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein an der Elbe im Landkreis Sächsische Schweiz (Sachsen). Das 9,5 ha große Felsplateau erhebt sich 240 m über die Elbe und zeugt mit 30 teilweise 400 Jahre alten Bauten vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung. Die Mauer der Festung ist 2200 m lang und hat bis zu 40 m hohe Sandstein-Steilwände. Im Innenhof befindet sich der mit 152,5 m tiefste Brunnen Sachsens.

Blick von der Elbe hoch zur Festung

Geschichte

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Blick auf den Ort Königstein und die Elbe

Die erste Erwähnung des Königsteins als Burganlage erfolgte im Jahre 1241. Die damalige Burg gehörte zum böhmischen Königreich. Während der Dohnaischen Fehde erlangten die Wettiner die Burg.

Zwischen 1589 und 1594 ließ Kurfürst Christian I. von Sachsen die Burg zu einer der größten Festungsanlagen Deutschlands ausbauen.

Die Festung spielte eine bedeutende Rolle in der Geschichte Sachsens (Johann Georg II., August der Starke, Johann Friedrich Böttger). Vor ihren Toren fand im August 1813 die Schlacht bei Krietzschwitz statt, die als wichtigste Vorentscheidung der Völkerschlacht bei Leipzig gilt. Die militärische Bedeutung ging mit der Entwicklung weitreichender Geschütze zum Ausgang des 19. Jahrhunderts verloren.

 
Eingangsportal

Die Festung wurde nie eingenommen; selbst Napoleon ist an ihr gescheitert. Lediglich der Schornsteinfeger Sebastian Abratzky ist im Jahre 1848, um Eintrittsgeld zu sparen, die senkrechten Sandsteinmauern hochgeklettert. Als er oben ankam, wurde er aber sogleich von den Wachen für 12 Tage in Festungshaft genommen. Den nach ihm benannten Abratzky-Kamin kann man noch heute hochklettern; oben angekommen, muss man sich aber wieder abseilen, da das Mauerübersteigen verboten ist.

Außerdem war die Festung bis 1922 als das gefürchtetste Staatsgefängnis Sachsens bekannt. Während des Deutsch-Französischen Krieges und der beiden Weltkriege wurde die Festung auch als Kriegsgefangenenlager genutzt.

Heute ist die Festung ein Museum von hohem touristischem Wert. Aktuell wurde Königstein international bekannt als DIE NPD-Hochburg Deutschlands.

Literatur

  • Taube, Angelika: Festung Königstein. Zur Geschichte eines Baudenkmals der Sächsischen Schweiz. hrsg. v. Museum Festung Königstein, 1990