Marie Curie

in Frankreich lebende polnische Physikerin, zweifache Nobelpreisträgerin
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Maria Skłodowska-Curie (* 7. November 1867 in Warschau (Warszawa); † 4. Juli 1934 in Sancellemoz (Haute-Savoie, Frankreich); geborene Skłodowska, Vorname auch Marya) war eine polnisch-französische Chemikerin und Physikerin. Sie forschte auf dem Gebiet der Radioaktivität.

Marie Curie

Leben

Marie Skłodowska-Curie wurde am 7. November 1867 als Maria Salome Skłodowska in Warschau geboren. Ihr Vater war Lehrer und ihre Mutter leitete ein Mädchenpensionat. So genossen die Sklodowska-Kinder eine sorgfältige Schulbildung. Sie schloss das Gymnasium mit Auszeichnung ab und wurde mit einer goldenen Medaille geehrt. Nach dem Gymnasium schickte sie ihr Vater zu Verwandten aufs Land, weil ihm Maria in psychischer und physischer Hinsicht überfordert schien. Danach sehnte sie sich nach einem Studium, aber zu dieser Zeit wurden Frauen in Polen nicht an den Universitäten zugelassen, und so folgte sie ihrer Schwester Bronislawa nach Frankreich. Ihre Schwester Bronislawa (Bronia) studierte Medizin und war mit einem Arzt verheiratet. Maria studierte Chemie und Physik an der Pariser Sorbonne und erhielt 1893 das Physikdiplom als Jahrgangsbeste und im darauffolgenden Jahr das Mathematikdiplom als Zweitbeste. 1896 legte sie in Mathematik und Physik noch das Staatsexamen ab und konnte deshalb später als Lehrerin tätig sein.

Von 1902 an war sie als Lehrerin für Physik und Chemie an der École Normale Supérieure des jeunes filles in Sèvres bei Paris tätig. Als erste Frau überhaupt wurde sie 1906 in der Nachfolge ihres Mannes Professorin für Physik an der Sorbonne, 1922 als erste Frau Mitglied in der Pariser Academie de Médicine.

Einen Skandal verursachte ihre Affäre mit dem verheirateten Physiker Paul Langevin nach dem Tod ihres Mannes. Es ist ein eigenartiger Zufall, dass sein Enkel Michel Langevin später ihre Enkelin Hélène Langevin-Joliot heiratete.

Am 4. Juli 1934 starb sie in Sancellemoz (Haute-Savoie, Frankreich) an Krebs, der wahrscheinlich eine Folge des jahrelangen Kontakts mit radioaktiven Stoffen war.

Leistungen

Zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie und dem Physiker Antoine Henri Becquerel erhielt sie 1903 den Nobelpreis in Physik, für ihre Arbeiten über Radioaktivität

"als Anerkennung des außerordentlichen Verdienstes, das sie sich durch ihre gemeinsamen Arbeiten über die von H. Becquerel entdeckten Stahlungsphänomene erworben haben".


Acht Jahre später wurde ihr der Nobelpreis für Chemie verliehen

"als Anerkennung des Verdienstes, das sie sich um die Entwicklung der Chemie erworben hat durch die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium, durch die Charakterisierung des Radiums und dessen Isolierung in metallischem Zustand und durch ihre Untersuchungen über die Natur und die chemischen Verbindungen dieses wichtigen Elements".

Sie ist damit bisher die einzige Forscherin, die überhaupt in diesen Fachgebieten einen Nobelpreis erhielt, und gleichzeitig die einzige, der mehr als ein Nobelpreis verliehen wurde. Außerdem sind Marie Skłodowska-Curie und Linus Pauling bis heute die beiden einzigen Menschen, die einen Nobelpreis auf mehr als einem Gebiet erhalten haben.

Marie Skłodowska-Curie verzichtete auf die Patentierung des Gewinnungsverfahrens für diese Elemente, damit die Forschung ungehindert weitergehen konnte.

Ihre Tochter, Irène Joliot-Curie, erhielt 1935 ebenfalls den Nobelpreis für Chemie.

Werke

  • Recherches sur les substances radioactives, mit Pierre Curie, 1904
  • Traité de radioactivité, 2 Bände, 1910, deutsch: Die Radioaktivität
  • La radiologie et la guerre, 1920
  • L'Isotopie et les éléments isotopes, 1924
  • Les rayons α, β, γ des corps radioactifs en relation avec la structure nucléaire, 1933
  • Radioactivité, 1935