Kirgisen

turksprachige Ethnie in Zentralasien
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Die Kirgisen sind ein Turkvolk, das bereits im 2. Jahrhundert v. Chr. von den Chinesen erwähnt wurde (am Altai). Seit etwa 49 v. Chr. lebte es am Jenissej, wo sie im 6. Jahrhundert sogar Eisen und Gold abbauten. Die Kirgisen waren zu Beginn des 8. Jahrhundert in schwere Auseinandersetzungen mit den Kök-Türken verwickelt, und beseitigten 839/40 unter Jaglaqar (gest. 847) das Großreich der Uiguren. Sie wurden aber von den Kitan 924 wieder aus der Mongolei verdrängt.

Das Volk der Kirgisen wurde im Verlauf des 13. Jahrhundert von den Mongolen aufgelöst, verlor seine (Runen-)Schrift und den wenigen Ackerbau. Geringe Reste zogen wahrscheinlich 1220 im Heer von Dschingis Khans Sohn Dschudschin nach Mittelasien ans Tienschan-Gebirge, wo sie heute leben. Im 15./16. Jhrd. standen sie dort in lockerem Bündnis mit den Kasachen und erhielten nach und nach Zuzug von den im Jenissej-Raum verbliebenen Gruppen. So erreichte 1702 eine große Gruppe im Gefolge der Oiraten den Tienschan.


Literatur

  1. E. Sarkisyanz: Die orientalischen Völker Rußlands vor 1917, München 1961
  2. Denis Sinor: The Cambridge History of Early Inner Asia, Cambridge 1990
  3. Waldschmidt, Alsdorf, Spuler u.a.: Geschichte Asiens, München 1950
  4. E. Parker: A thousand years of the Tartars, London 1996