Geschichte Italiens
Das heutige Italien war früher Teil des römischen Reiches mit Rom als Hauptstadt.
Nach dem Ende des Römischen Reiches zerfiel Italien in viele Einzelstaaten. Im Mittelalter war Italien stark von der römisch-katholischen Kirche dominiert und unmittelbar von den Machtkämpfen um das Papsttum betroffen.
Einzelne Staaten und Städte wie Genua, Florenz, Pisa und Venedig gelangten allmählich zu großer wirtschaftlicher und kultureller Blüte (Renaissance).
Nach der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Indien verlor Italien seine herausragende wirtschaftliche Bedeutung durch Verlagerung der Haupthandelsrouten vom Mittelmeer zum Atlantik.
Bis zum Wiener Kongress war Italien Spielball fremder Mächte. Danach erfolgte eine allmähliche Erstarkung nationaler Unabhängigkeits- und Einheitsbestrebungen. Das Königreich Piemont-Sardinien erstarkte zusehends auf Kosten der von Frankreich und Österreich abhängigen oder annektierten Gebiete. Eine besondere Rolle in dieser "Risorgimento" genannten Epoche spielten die Freiwilligenverbände unter Giuseppe Garibaldi. 1860 erfolgte dann die Einigung Italiens unter Vittorio Emanuele II, dem König von Piemont-Sardinien, die 1870 mit der Eroberung des Kirchenstaates abgeschlossen wurde.
Durch Teilnahme am Ersten Weltkrieg auf Seiten der Entente gehörte Italien zu den Siegermächten und bekam Trentino und Südtirol (Trentino-Alto Adige/Südtirol) zugesprochen.
Im Jahre 1922 erfolgte die Machtübernahme Benito Mussolinis durch den so genannten Marsch auf Rom. Am Zweiten Weltkrieg nahm Italien auf Seiten Deutschlands teil. 1943 wurde Mussolini abgesetzt und Deutschland der Krieg erklärt. Darauf erfolgte die Besetzung Norditaliens durch deutsche Truppen und Installation einer Marionetten-Regierung unter Mussolini in diesem Gebiet. 1945 Kriegsende durch Kapitulation der deutschen und der mit ihnen verbündeten mussolinitreuen Verbände.
Seit 1948 ist Italien durch das Ergebnis einer Volksabstimmung eine Republik. Italien gehörte den Mitbegründern der NATO, des Europarates und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. In den folgenden Jahren gab es häufige Regierungskrisen und ständig wechselnde Koalitionsregierungen, meist dominiert von der Democrazia Cristiana (DC). Im Jahre 1993 erfolgte durch Aufdeckung von Korruptions- und Parteifinanzierungsskandalen eine grundlegende Neuordnung der Parteienlandschaft. Die DC und andere Parteien wurden aufgelöst und neue Parteien entstanden.
Am 3. September 1999 wurde die Abschaffung der Wehrpflicht bis 2005 beschlossen mit dem Ziel die italienische Armee zu professionalisieren.
Ministerpräsident ist seit 2001 Silvio Berlusconi, der Chef der konservativen Forza Italia. Er stützt sich auf eine Parlamentsmehrheit von Forza Italia (FI), Alleanza Nazionale (AN) und Lega Nord.
Ende Juni 2003 beschließt das Parlament trotz vehementer Proteste von Richtern, Staatsanwälten, Journalisten und der Opposition ein Immunitätsgesetz das auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi vor laufenden Prozessen schützt.
Am 1. Juli 2003 übernimmt Italien für sechs Monate die EU-Ratpräsidentschaft.