Ruhr-Universität Bochum

Universität in Bochum, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) in Bochum ist mit knapp 33.000 Studierenden eine der zehn größten Universitäten in Deutschland.

Logo der Ruhr-Universität
Logo der Ruhr-Universität
Ruhr-Universität Bochum
Rektor: Elmar Weiler
Gründungsdatum: 1962
Ort: Bochum (NRW)
Haushaltsvolumen: 344 Mio. € (2006)
Semesterbeitrag: 172,36€ (inklusive VRR-Ticket)
Studienbeitrag: 500€ pro Semester
Studiengänge: ca. 150
Fakultäten: 21
Studierendenzahl 33.686 (WS 2006/07)
davon weiblich: 49 %
Mitarbeiter: 4.904
davon
wissenschaftliche
Mitarbeiter:
1.993
davon Professoren: 353
Bautyp: Campusuniversität
Anschrift des
Rektorats:
Ruhr-Universität Bochum
44780 Bochum
Offizielle Website: http://www.ruhr-uni-bochum.de/

Die Ruhr-Universität gehört zu den forschungsstärksten Universitäten in Deutschland und befindet sich in der Endrunde der vom Bund geführten Exzellenzinitative.

Bundesweit belegt sie den zweiten Platz in der Liste der DFG-Sonderforschungsbereiche. Im aktuellen DFG-Ranking unter den 40 deutschen Hochschulen mit dem höchsten Bewilligungsvolumen für Forschungsvorhaben der Jahre 2002 bis 2004 erreichte sie Rang 3 in den Lebenswissenschaften, den 9.Platz in den Ingenieurwissenschaften und Platz 12 in den Naturwissenschaften. Im gesamten Vergleich erzielte die RUB den 15 Platz.


Überblick

Die Gründung der RUB im Jahr 1962 (Aufnahme des Lehrbetriebs 1965) war die erste Universitätsneugründung in der Bundesrepublik. Die Universität wurde außerhalb der Stadt (auf der grünen Wiese) als Campus-Universität im Bochumer Stadtteil Querenburg angelegt: Bis auf wenige Außenstellen sind alle Fakultäten auf dem Universitätsgelände untergebracht. Die Universität, die für die Studierenden erbaute Wohnstadt „Hustadt“ und das beide versorgende Einkaufszentrum „Uni-Center“ dominieren bis heute den Stadtteil Querenburg.

Die Studierenden der Medizin absolvieren ihre praktische Ausbildung nicht zentral in einem eigenen Klinikum, sondern werden auf verschiedene Krankenhäuser in Bochum und Umgebung verteilt (Bochumer Modell). Im Zuge dieses Konzepts wurde am St. Josef Hospital 2005 ein Hörsaal für die praktische Ausbildung gebaut.

Von jeher ist die RUB eine Reformuniversität. In der Einführung gestufter Studiengänge nach Vorgabe der Bologna-Erklärung nimmt sie eine Vorreiterrolle in Deutschland ein.

Architektur

Der Campus liegt am Rand einer Anhöhe über der Ruhr. 13 Hauptgebäude gruppieren sich in vier symmetrischen Komplexen aus je drei bis vier Hochhäusern um die Mensa, den Audimax, die Bibliothek und dem Forum der Universität.

Das architektonische Konzept sieht die Universität als einen Hafen im Meer des Wissens. Die Gebäude selbst symbolisieren Schiffe, die an ihren Zugängen „angelegt“ haben, das Dach des Audimax erinnert an eine Muschel. Dazu passend wurde auch Anfang der 90er Jahre die Station „Ruhr-Universität“ der Stadtbahnlinie U35 gestaltet, deren Dach Wellen darstellen soll.

Ursprünglich war die RUB noch deutlich größer geplant. Mehrere Gebäude wurden nicht gebaut, unter anderem das geplante Universitätsklinikum. Zwei der drei für die medizinische Fakultät vorgesehenen Gebäude (MB und MC) wurden zwar fertiggestellt, aber nie bezogen. Sie standen jahrelang leer, bis sie schließlich an private Unternehmen verpachtet wurden. Die daraus erzielten Einnahmen wurden für den Bau des dringend benötigten modernen Wohnheims "Europahaus" am Spechtsweg verwendet. [1]

Datei:AudimaxInnen.jpg
Audimax der Ruhr-Universität

Im Audimax, das auch als Spielstätte der Bochumer Symphoniker dient, befindet sich eine der modernsten und größten Orgeln der berühmten Orgelmanufaktur Klais.

Die Architektur der Ruhr-Universität ist bis heute ein kontrovers diskutiertes Thema. Der fast alleinige Baustoff Beton mit seinen Alterungserscheinungen erzeugt bei schlechtem Wetter einen sehr tristen Gesamteindruck. Bei gutem Wetter dagegen kontrastiert der sonnenbeschienene Beton mit dem blauen Himmel, so dass der Gesamteindruck Teilen der Studierendenschaft zusagt. Anfang der 1990er Jahre wurde die harte Betonarchitektur durch farblich abgesetzte Außenanstriche, Umgestaltungen der Hauptgebäude und durch die Anlage von Grünflächen abgemildert.

Datei:QuerforumWestRub.jpg
Parkhaus unterhalb des Audimax

Trist und schlecht beleuchtet sind die großen mehrstöckigen Parkhäuser, die sich unter dem gesamten Zentralbereich des Campus herziehen. Wie anderswo auch, sollen Frauenparkplätze die geschlechtsspezifischen Risiken mindern.

Auf dem steil zur Ruhr hin abfallenden Hang befindet sich der Botanische Garten der Universität.

Der Campus soll in den nächsten Jahrzehnten grundlegend saniert werden. Die Hauptmensa wurde bereits zwischen 2003 und 2006 entkernt und grundlegend umgestaltet, für die Sanierung der Bürogebäude soll in naher Zukunft in der I-Reihe ein neues Gebäude errichtet werden. Dieses würde nach Fertigstellung als Ausweichfläche dienen, um die anderen Gebäude nacheinander komplett sanieren zu können. Die Gesamtkosten werden mit knapp 1,2 Mrd. € veranschlagt.

Im Zuge dieser dringend notwendigen Sanierungen wurde und wird der Campus deutlich umgestaltet. Unter anderem werden nach und nach fast alle verbliebenen Grünflächen zwischen und neben den Gebäuden bebaut. Diese Gebäude werden z.T. kommerziell genutzt. Im Ausgleich dazu beginnt man allerdings, die Flachdächer zu begrünen.

 
Die Ruhr-Universität aus der Entfernung
 
NA Gebäude, Naturwissenschaften
 
Gebäude der Geisteswissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Pädagogik, Theologie
 
Gebäude der Kunststammlung / Zentralbibliothek

Geistes- und Gesellschaftswissenschaften

Ingenieurwissenschaften

Naturwissenschaften

Medizin

Fächerübergreifende Einrichtungen

Gruppen, Kultur

Überregional bekannt sind verschiedene studentische Initiativen der Ruhr-Universität:

  • Der „Studienkreis Film“ wurde 1966 von Studierenden der Ruhr-Universität gegründet. Als gemeinnütziger Verein haben sich seine Mitglieder der Auseinandersetzung mit dem Medium Film verschrieben. Der SKF bereichert mit Filmvorführungen, Vorträgen und Publikationen das kulturelle Leben auf dem Campus in Bochum.
  • Im Mai 2006 gründete sich im Rahmen der Studentenproteste gegen Studiengebühren die Freie Universität Bochum. Sie besetzte bis Ende Januar 2007 das bisher leerstehende Querforum West auf dem Campus, das nun zu einem Zentrum für Tutorien umgebaut wird.

Botanischer Garten

 
Chinesische Bau- und Gartenkunst im Botanischen Garten der RUB

Die Universität unterhält einen Botanischen Garten, der als Ausflugsziel weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt ist.

Studiengebühren

Am 18. September 2006 verabschiedete der Senat der Ruhr-Universität eine Satzung, in der die Erhebung von Studiengebühren geregelt ist. Gemäß dieser Gebührensatzung haben die Studierenden der Ruhr-Universität ab dem Sommersemester 2007 Studiengebühren in Höhe von 500,-- Euro pro Semester zu zahlen. Die Gebührenordnung sieht einige Ausnahmen z.B. für studierende Eltern, Spitzensportler oder einkommensschwache Studierende vor.[2] Die studentische Initiative „Freie Uni Bochum“ (FUB) hat sich zum Ziel gesetzt, die Studiengebühren an der Ruhr-Universität wieder abzuschaffen. Zu diesem Zweck wurde das Querforum West, ein leerstehendes Gebäude, seit Ende Mai 2006 besetzt[3] und für die landes- und bundesweite Vernetzung von Protestinitiativen genutzt; gleichzeitig fanden über 150 Kultur- und Bildungsveranstaltungen statt. Mitte Dezember wurde kurz nach Amtsantritt des neuen Rektors Elmar Weiler die Nutzung unter Berufung auf das Hausrecht für rechtswidrig erklärt. Am 31. Januar 2007 wurde nach acht Monaten Aktivität der FUB das Gebäude endgültig polizeilich geräumt.

Persönlichkeiten

Rektoren

Professoren

Siehe Kategorie:Hochschullehrer (Bochum)

Studierende

Siehe auch

Hinweise

Literatur

  • Hans Stallmann: Euphorische Jahre. Gründung und Aufbau der Ruhr-Universität Bochum. Klartext-Verlag, Essen 2004, ISBN 3-89861-318-6.
  • Wilhelm Bleek und Wolfhard Weber: Schöne neue Hochschulwelt. Idee und Wirklichkeit der Ruhr-Universität Bochum. Klartext-Verlag, Essen 2003, ISBN 3-89861-202-3.


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