Christine Ostrowski

sächsische Politikerin, MdV, MdL, MdB
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Christine Ostrowski geb. Pippig (* 24. August 1945 in Plauen) ist eine deutsche Politikerin und gegenwärtig Dresdner Stadträtin. Sie ist Mitglied der Partei Die Linke.

Ausbildung und politische Karriere

Nachdem Christine Ostrowski die Polytechnische Oberschule und anschließend die erweiterte Oberschule in Plauen besuchte, qualifizierte sie sich 1964 bis 1968 an der Pädagogischen Hochschule Dresden als Lehrerin für Mathematik und Physik. Diesen Beruf ging sie auch bis 1978 nach. In der Zwischenzeit stieg sie noch zusätzlich zur Pionierleiterin und zur Vorsitzenden der Pionierorganisation Dresden-Süd auf. 1978 bis 1989 war sie als hauptamtliche Mitarbeiterin bei der SED in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Parteisekretärin im Staatsschauspiel Dresden.

1990 wurde Christine Ostrowski Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR und gehörte nach der Wiedervereinigung zu jenen Abgeordneten, die von Oktober bis Dezember 1990 in den Bundestag wechselten. Von 1998 bis 2002 war sie erneut Mitglied des Bundestags, diesmal wurde sie über die Landesliste Sachsen gewählt.

1993 wurde Ostrowski zur stellvertretenden PDS-Vorsitzenden gewählt; außerdem war sie von 1994-1998 Mitglied des sächsischen Landtags und seit 1994 Stadträtin in Dresden. 1994 kandidierte sie für das Amt der Dresdener Oberbürgermeisterin.

Ostrowskis Wirken in der Partei

Als Stadtvorsitzende leitete sie über zehn Jahre erfolgreich ihre Partei. In dieser Zeit erreichte die Partei in Dresden Rekord-Wahlergebnisse. Außerdem verfocht sie in der Partei viele Jahre Ideen einer sozialen Wohnungsbaupolitik. Ostrowski ist eine bekannte, aber auch innerparteilich sehr umstrittene Politikerin ihrer Partei. Um neue Wählerschichten zu gewinnen, machte sie sich für mittelständische Unternehmen stark und gründete den PDS-Unternehmerverband OWUS. Ihre heftig kritisierten Forderungen, machte sie im "Brief aus Sachsen" im Mai 1996 deutlich. Darin hieß es, dass "Linke Wirtschaftspolitik" das "bodenständige Kleinunternehmertum" stärken solle. Des Weiteren forderte sie, die Anstrengungen der PDS sich als Bundesdeutsche Partei etablieren zu wollen, fallen zu lassen. Stattdessen wurde gefordert das die PDS in eine strategische "ostdeutsche Volkspartei" umzuwandeln sei. Ihr Aufruf zu einem Richtungswechsel fand jedoch keinen großen Zuspruch in der Gesamtpartei, so dass ihre Ideen bald in der Bedeutungslosikeit verschwanden.

Im selben Jahr, in dem sie zur stellvertretende PDS-Bundesvorsitzende gewählt wurde, tratt sie von diesem Amt zurück.

politisches Wirken in Dresden

Bekannt wurde Christine Ostrowski als Kommunalpolitikerin ihrer Partei. Zu ihren besten Zeiten erreichte sie bei einer Oberbürgermeisterwahl in Dresden an die 30%. Ostrowski löste erneut großen Unmut gegen sich aus, als sie im Jahre 2006 zu denjenigen Stadträten der Linkspartei.PDS gehörte, die dem Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft WOBA GmbH der Stadt Dresden zustimmten. Innerparteiliche Kritiker forderten daraufhin sogar ihren Parteiausschluss.

Mit zahlreichen Initiativen wie der Mitgestaltung des Haushaltsplanes 2008/2009 konnte sie wieder an Zustimmung gewinnen. Zudem gehörte Ostrowski im Stadtrat zu den entschiedensten Kritikern der Waldschlößchenbrücke.

Bücher

  • Ostdeutsche Biografien. Im Streit, Dingsda-Verlag Querfurt 1993, ISBN 3928498193
  • Tagebuch eines Hungerstreiks. Bischofferode, Dingsda-Verlag Querfurt 1993, ISBN 3928498231

Literatur

  • Hannah Hoffmann, Henning Bösherz, Mark Spitz : 'Mensch, Christine!. Ein kleines Resümee der Volksvertreterin Christine Ostrowski über vier Jahre Arbeit im Deutschen Bundestag und eine lebenslange Liebe zur Stadt Dresden', Verlag Projekt Piccolo, Dresden 2002, ISBN: 3933236282, Rezension in http://www.dresdnerblaettl.de/2002/12/texte/2002_12.pdf#4