Schneller Graben

Fließgewässer in Hannover
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Der Schnelle Graben ist ein ca. 1,5 Kilometer langes, künstlich angelegtes Fließgewässer in Hannover.

Beim Schnellen Graben handelt es sich um ein sogenanntes Umflutgewässer (auch Umfluter): Er verbindet die Flüsse Leine und Ihme und trägt durch Ausgleich des Wasserstandes zum Hochwasserschutz der Innenstadt von Hannover bei. Dies geschieht dadurch, dass bei Hochwasser große Mengen des Wassers der Leine durch den Schnellen Graben in die Ihme umgeleitet werden.

Lage

Der Schnelle Graben liegt zwischen den Stadtteilen Ricklingen und Südstadt auf der Westseite des Maschsees. Er wird im Norden vom Sportpark mit der AWD Arena (früheres Niedersachsenstadion) und im Süden vom Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet der Ricklinger Masch und dem anschließenden Südschnellweg (Bundesstraßen B 3, B 6, B 65) begrenzt.

Geschichte

Der Schnelle Graben wurde schon im Jahre 1651 von der Stadt Hannover zum Schutz vor Überschwemmungen des Stadtgebiets gebaut. Damals stellte er eine Verbindung der Flüsse Leine und Beeke dar und sollte die Leine bei Hochwasser entlasten. In den folgenden Jahrzehnten wurde der Schnelle Graben von den Hannoveranern immer wieder ausgebaut. Dies führte aber zum Streit mit den Einwohnern der Ortschaft Ricklingen, da Ricklingen bis zur Fertigstellung des Graben weitgehend von Überschwemmungen verschont geblieben war. Dieser Streit wurde im Jahre 1770 durch einen Vergleich, in dem die Stadt Hannover zur Zahlung von Wiedergutmachungen verpflichtet wurde, beigelegt.

In den 1920er Jahren wurde schließlich der Bau des Wasserkraftwerks Schneller Graben beschlossen. Dieses konnte bereits im Jahr 1922 in Betrieb gehen und war zunächst hauptsächlich zur Versorgung des in der Nähe befindlichen Wasserwerks Ricklingen bestimmt. Allerdings wurde auch schon damals die überschüßige Energie in das städtische Stromnetz eingespeist.