Father Divine

religiöser afroamerikanischer Führer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2007 um 15:31 Uhr durch Achim Jäger (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Father Divine (IPA: 'faːðɘ dɪ'vaɪn), deutsch: „Göttlicher Vater“ (* um 1880; † 10. September 1965 in Woodmont, Philadelphia, Pennsylvania) ist die Würdebezeichnung für den afro-amerikanischen religiösen Führer der Jahre 1907 bis 1965 in den Vereinigten Staaten. Er nannte sich selbst Reverend General Jealous Divine und war als the Messenger (der Bote) bekannt oder auch unter dem Namen George Baker.

Datei:FatherDivine.gif
Father Divine (George Baker)

Er gründete die International Peace Mission movement („Internationale Friedensmissions-Bewegung“) und formulierte eine religiöse Doktrin, die mehr und mehr Einfluss überwiegend unter der schwarzen amerikanischen Bevölkerung gewann. Er setzte sich für die afro-amerikanische Bevölkerung ein und kämpfte gegen die Rassentrennung in den Vereinigten Staaten.

Wenig ist über seine Kindheit bekannt, sein erstes Auftreten und die Tage der 30er Jahre. Anfang des 20. Jahrhunderts arbeitete er als Gärtner in Baltimore. Bei einem Aufenthalt in Kalifornien im Jahr 1906 wurde er von den Thesen Charles Fillmores, des Gründers der Unity Church ergriffen. Er besuchte häufig die baptistische Kirche und schloss sich Samuel Morris an, er predigte mit ihm in Baltimore, dann im Süden (1912-1914). Bald darauf ließ er sich mit einigen Anhängern in Brooklyn nieder (1914), dann in Sayville (Long Island) im Jahr 1919. Er hielt zahlreiche Reden in der Stadt New York, besonders in Harlem im Rockland Palace, einem alten Casino. In den 1930er Jahren ließ er sich in Harlem nieder. Die Mitglieder seine Bewegung kauften Hotels in der Stadt, um daraus „Heavens“ (Himmel) machen, worin die Ärmsten während der Weltwirtschaftskrise Unterkunft finden und sich Arbeit suchen konnten. Nach den Krawallen 1935 wurde die Bewegung mehr und mehr politisch. Er widersetzte sich immer stärker der Rassentrennung. 1940 organisierte er eine Petition gegen die Lynchjustiz, die 250000 Unterschriften sammelte. 1942 ließ sich Father Divine in Philadelphia nieder, wo er bis zu seinem Tod blieb. 1951 forderte er, das den Nachfahren der Sklaven Reparationen gezahlt werden sollten.

Anhänger seiner Bewegung waren auch in Deutschland aktiv.

Seine Bewegung war ein Vorläufer der amerikanischen Civil rights movement (Bürgerrechtsbewegung).

Literatur

  • Sara Harris (Harriet Crittenden): Father Divine Holy Husband. New York, NY: Doubleday & Co., 1953
  • Sara Harris (with the assistance of Harriet Crittenden): The Incredible Father Divine. W.H. Allen, London, 1954
  • Kenneth E. Burnham: God Comes to America: Father Divine and the Peace Mission Movement, Boston: Lambeth Press, 1979 ISBN 0-931186-01-3
  • Robert Weisbrot: Father Divine and the Struggle for Racial Equality, Urbana: University of Illinois Press, 1983 ISBN 0-7910-1122-4
  • Jill Watts: God, Harlem U.S.A: the Father Divine story, Los Angeles: University of California Press, 1992 ISBN 0-520-07455-6

Siehe auch